SNAKE EATER (1989): REVIEW
SNAKE EATER: Lorenzo Lamas als Schlangenfresser Jack „Soldier“ Kelly!

SNAKE EATER (1989): Die 80er Jahre kann man wohl als Hoch Zeit des Actionkinos betrachten. Nicht nur dass die ersten großen Action-Buddy Movies wie die „Nur 48 Stunden“ Streifen auf die Leinwand kamen. Auch Kriegsfilme rund um Elite Soldaten oder Veteranen, hatten Hochkonjunktur. Wohl bekanntestes Beispiel Sylvester Stallones „Rambo First Blood“,aus dem Jahr 1982.
Womit die Figur „John J. Rambo“ die Grundlage unzähliger Actionfilme wurde. So wurde auch „Falcon Crest“ Star Lorenzo Lamas, zum Ex-Elite-Soldaten mit Fieldjacke. Als Ex-Marine Jack „Soldier“ Kelly, versohlt er den bösen Buben den Allerwertesten. Ob Lamas Version eines unaufhaltsamen Ex-Elite Soldaten, auch rund 30 Jahre später überzeugen kann, verraten wie immer die nachfolgenden Zeilen.
SNAKE EATER on a Mission!
Jack Kelly (Lorenzo Lamas) genannt „Soldier“, hängte vor einigen Jahren seine Militärkarriere an den Nagel. Die Männer seiner militärischen Eliteeinheit, auch bekannt als „Schlangefresser“, gehörten im Vietnamkrieg zu den härtesten Hunden überhaupt. Doch diese Zeiten sind vorbei und so verdient sich Jack, als Undercover-Ermittler bei der Drogen-Polizei seine Brötchen. Die unorthodoxen Methoden, die er dabei an den Tag legt, sind für die Drogenfahnder ein unheimlicher Gewinn.
Dieses Mal jedoch hat er es etwas übertrieben, was eine Suspendierung zur Folge hat. Zur selben Zeit macht seine Familie, sprich Mutter, Vater und Schwester Kelly einen Bootsausflug in ländliche Gefilde. Hier werden sie von Hinterwäldlern überfallen, die Jacks Vater und Mutter töten. Einzig Jacks Schwester Jennifer überlebt diesen Angriff und wird von ihren Peinigern verschleppt. Während seiner Auszeit erreicht Jack die Nachricht über das Familienunglück. Ein Bootsbrand soll für dieses verantwortlich gewesen sein. Wovon sich Jack selbst ein Bild machen will.
Angekommen beim Bootsverleiher trifft Jack auf Juniors Brüder, was sogleich eine handfeste Schlägerei auslöst, die der gute Jack nicht ganz so wegsteckt. So wird er von der Tochter des Bootsverleihers King wieder zusammengeflickt und macht sich auf ins Hinterland, um Antworten zu finden. Es dauert nicht lange, bis er auf „Junior“ und dessen restliche Familie trifft. Dieser hält Jennifer gefangen, möchte er sie doch zu seinem neuen „Spielzeug“ machen. Hier hat Junior aber die Rechnung ohne den Schlangenfresser Jack „Soldier“ Kelly gemacht.
„Snake Eater“ im Jahr 2022
Während seinem Engagement in der Familiendrama-Serie „Falcon Crest (1981 – 1990)“, die dritte große Familiensage nach „Dallas“ und „Denver-Clan“ im Fernsehen. Versuchte sich Serienschönling Lorenzo Lamas eine Actionfilm-Karriere aufzubauen. Stand das Ende der Serie 1989 doch schon bevor. So drehte er in der Hauptrolle des Ex-Elite-Soldaten Jack „Soldier“ Kelly, im gleichen Jahr bereits „Snake Eater“ Teil 1. Noch vor dessen Veröffentlichung begannen 1989 auch schon die Dreharbeiten für „Snake Eater“ Teil 2. Der Film folgt dabei dem gängigen Thema des kriegserprobten Veterans.
Wie schon „John J. Rambo“ gehörte Jack Kelly einer der härtesten Special-Forces Einheiten an. In dieser Rolle konnte man bereits so gut wie jeden Actionhelden der 80er/90er Jahre sehen. Angefangen von Sylvester Stallone („Rambo“), Arnold Schwarzenegger („Phantomkommando“), Mel Gibson („Lethal Weapon“), Chuck Norris (“Missing in Action”) oder auch Jean Claude van Damme (“Leon”). Im Gegensatz zu diesen besaßen die „Snake Eater“ Filme, derer es gleich drei Teile gibt, ein recht geringes Budget. Was sich unter anderem bei den Actionszenen, wie auch der Besetzung bemerkbar macht.
Dennoch konnte man Lamas einen recht guten Antagonisten gegenüberstellen. So übernahm Robert Scott die Rolle des Hinterwäldlers „Juniors“. Dieser gibt trotz Overacting einen recht überzeugendenden Psychopathen ab. „Snake Eater“ erinnert dabei dem allseits bekannten Actionthriller „Beim Sterben ist jeder der Erste“. Damals noch mit Burt Reynolds in einer der Hauptrollen. So muss sich wie schon Burt Reynolds, Lamas mit allerlei irrer Hillbillies herumschlagen. Die Actionszenen bleiben überschaubar und auch die Kampfchoreografie wirkt leider etwas mittelmäßig.
So bezweifelt man als Zuschauer, dass ein Special-Forces Soldat, solch eine plumpe Nahkampfausbildung erfahren haben soll. Trotz dieser Makel kann man als Actionfilmfreund, mit diesem Streifen seinen Spaß haben. Spielt doch Lorenzo Lamas seine Rolle mit einem gewissen Augenzwinkern. So wirken aber auch die Figuren stark überzeichnet, was dem Film seine vermeintliche Ernsthaftigkeit nimmt. Obwohl der Film dem bekannten „Schema F.“ folgt, bietet er dabei einige überraschende und ideenreiche Actionszenen, die man wohl so noch nicht gesehen hat.
Fazit:
„Snake Eater“ gehört trotz seiner FSK-18 Einstufung nicht zu den härtesten oder gar besten Genrevertretern der damaligen Zeit. Trotz alledem schaffte er es, mir Actionfilmlieber in guter Erinnerung zu bleiben. Die Defizite kann man zwar nicht schönreden. Die Geschichte dürfte wohl auf eine Servierte passen und die Kampfchoreos gleichen eher einer Kneipenschlägerei. Was wohl auch an dem geringen Budget gelegen haben dürfte. Die Darsteller, wie auch ihre Dialoge sind durchschnittlich und einige peinliche „Oneliner“ hätte man sich gerne sparen dürfen.
Trotzdem kann man mit diesem Actioner immer noch seinen Spaß haben. Was nicht zuletzt an Lorenzo Lamas lockerer Darstellung der vermeintlichen Kampfmaschine liegt. Dieser spielt seine Figur auf eine spitzbübische, teils machohafte Art aber auch sympathische Art, inklusive einem gewissen Augenzwinkern. Sprich, viele ähnliche Genretitel scheiterten alleine daran, dass sie sich viel zu ernst nahmen, ganz im Gegensatz zu „Snake Eater“. Hier fehlt nicht mal Rambos „Stirnband“ Szene.
Ebenso ist die Ausgangslage Geschichte anders als erwartet. Beginnt und endet der Film wie ein Großstadt-Krimi im Drogenmilieu, wird erst der Hauptteil mit einer Art „Rambo-Story“ gefüllt. Diesen Stil behielten die Macher auch in den beiden Fortsetzungen bei. Diese spielten dann auch mehr in der Großstadt anstatt im Hinterland. Entgegen aller, ich nenne es mal „Schönheitsfehler“, mag ich den Film. Was wohl auch an der ein oder anderen recht coolen Szenen liegen dürfte, die mir bis heute im Gedächtnis blieben.
Hier sei nur die Anfangssequenz mit den versteckten Nagelbrettern erwähnt. Für Nostalgie-Fans dürfte „Snake Eater“ trotz seiner Makel immer noch einen entsprechenden Unterhaltungswert bieten. Letztlich möchte ich behaupten, dass der Streifen auch heute noch gute Unterhaltung für Actionfilmfreunde darstellt. Und zudem eine ordentliche Ergänzung der eigenen Sammlung darstellt. Zumindest wenn man den Nostalgiefaktor nicht außer Acht lässt.
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