Raya und der letzte Drache: Review

Raya auf der Suche nach dem letzten Drachen der Welt!

Raya und der letzte Drache: mit diesem Titel beweisen die Walt Disney Animation-Studios wieder einmal, dass sie immer wieder fantasievolle Geschichten erzählen können. Ohne dabei der hauseigenen Konkurrenz Pixar unterlegen zu sein.
So präsentieren sie mit Raya ein spannendes Fantasy Abenteuer, natürlich nicht ohne eine entsprechende Lehre. Die Kritiken, die sich dabei durch das Netz ziehen, sind dabei recht durchwachsen. Hier wird liest solche Aussagen wie: zu kindisch, zu übertrieben und einigen mehr. Diesen Aussagen kann ich mich nicht anschließen. Warum ich anderer Meinung bin, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Raya auf der Suche nach dem letzten Drachen!
Das in fünf Regionen gespaltene Land, namens Kumandra, sah schon bessere Zeiten. Diese von Clans regierten Regionen bekannt als Zahn, Herz, Klaue, Kamm und Schweif lebten einst friedlich mit den Drachen zusammen. Nachdem die finstere Macht genannt die Druun, Kumandra zerstören wollten, opferten sich die Drachen für die Menschheit.

Seither herrscht dennoch kein Frieden unter den Regionen. Im Gegenteil, diese sind bis auf die Knochen zerstritten. Was daran liegt, dass das letzte was an die Drachen erinnert, ein magischer Stein, inmitten von Herz aufbewahrt wird, was wiederum zu Neid und Missgunst unter den anderen Clans führt. Diesen Zwist versucht Clanführer Benja von Herz nun endgültig zu beenden.

Doch so redlich und aufrichtig manches Handeln ist, bleibt die Gegenseite stur kann und wird sich nichts ändern. So glaubt Benja, man sei auf einem guten Weg, doch eine hinterlistige Tat zerstört den magischen Stein. Dies erweckt die bösartigen Druun zu neuem Leben. Benja kann seine geliebte Tochter Raya in Sicherheit bringen.

Doch fällt er damit den Druun selbst zum Opfer. So gewinnt die böse Macht erneut die Oberhand und zwingt die Menschen in die Knie. Nun liegt es an Rayas ungebrochenen Glauben an eine Legende. Diese besagt, dass noch ein Drache übrig sei. So setzt Raya alles daran diesen zu finden, um mit dessen Hilfe die Bevölkerung Kumandras, von dieser Schreckensherrschaft zu befreien.
Viel Fantasie und viel Abenteuer!
Wie erwähnt waren die Kritiken durchwachsen. Neben positiven gab es auch einige negative. Diese fanden den Film für zu generisch, zu einfach, zu überdreht, zu kindlich oder auch zu nervig (Affen/Baby-Bande). Hier wurde der Vergleich zu Pixar hergestellt und wie viel besser die letzten Produktionen im Vergleich zu „Raya“ seien.
Die letzten Pixar-Titel mögen zwar optisch und technisch über jeden Zweifel erhaben sein. Dass die Geschichten so viel besser seien, sehe ich eher nicht. Im Gegenteil, die letzten Pixar-Filme fand ich gerade für Kinder recht schwierig. Pixar scheint in meinen Augen, aktuell mehr den Erwachsenen anzusprechen. So wurde gerade in „Soul“, das Thema Tod doch recht stark thematisiert.

Die Geschichte hat einen asiatischen Touch, der meiner Meinung nach sehr gut zu dem Thema Drachen passt. Ebenso gut passte die Lehre von fernöstlicher Kampfkunst und asiatischer Philosophie in den Plot. Damit erzählt der Film die Geschichte von Raya, die von ihrem Vater nicht nur in der Kunst des Kampfes, sondern auch mit Wissen und Gedanken über das Sein und das Miteinander unterrichtet wird.
Raya muss trotz des Gelernten erleben wie Neid und Missgunst, das Land zerstört und ihrem Vater dies das Leben kostet. So macht sich die junge Kämpferin auf, den vermeintlich letzten Überlebenden Drachen zu finden, um die Gefahr zu bekämpfen. Dabei trifft sie auf allerlei Weggefährten und magische Wunder. Letztlich liegt es an ihr, über ihren eigenen Schatten zu springen, um mit Mut und noch mehr Vertrauen, die Welt zu retten.
Zugegeben, die Geschichte ist jetzt nicht überragend ausgeklügelt und schließlich läuft es auf das Vertrauen hinaus. Dies ist bei o.g. Titeln aber ebenso nicht groß anders, entweder ist es die Erkenntnis, das Verständnis, die Freundschaft. Bei „Raya“ versucht man aber nicht, ein extra schwieriges Thema kindgerecht zu verpacken. Hier bedient man sich wie von Disney gewohnt, dies anhand einer fantasievollen Geschichte unterhaltsam einzuflechten.

Ebenso überzeugt der Film mit tollen animierten Bildern in einer fiktiven asiatischen Welt. Die man voller kurioser, interessanter, durchgeknallter, lustiger und auch ernsthafter Figuren bevölkerte. Dass nicht jedem Zuschauer alle Figuren sympathisch sind, liegt wie immer an den unterschiedlichen Geschmäckern. Was zumindest meiner Meinung nach kein größeres Manko darstellt. Zumindest nicht so wie anderen Kritiken behauptet.
Gut, ein großer Fan der Baby-Affen-Gang war ich ebenfalls nicht. Dennoch brachte der Twist frischen Wind in die Geschichte. Trotzdem etwas weniger Monkey-Business hätte es schon sein dürfen. Der Geschichte selbst inklusive der Hauptfigur, konnte mich abholen und hat mich in diese fiktive Welt versetzt. Hier finden sich viele kleine liebevolle Details, die es zu entdecken gibt.
Fazit:
Für mich war „Raya und der letzte Drache“ seit langem wieder ein wirklich unterhaltsamer Disney Titel. Fernab des Remakes- oder Live-Action-Wahns der aktuell in der Filmlandschaft tobt. Ein, wenn auch teils düsterer und dennoch kindgerechter Animationsfilm, der einfach zu unterhalten weiß.
Raya“ bietet ebenfalls genügend Unterhaltungspotential für das erwachsene Publikum. So wie man das früher schon von Disney kannte. Die Charaktere sind stimmig, die Geschichte eingängig und die Animationen auf durchweg hohem Niveau.
Es gibt ein paar einfache Twists, viel zu lachen, auch traurige wie hasserfüllte Momente, Action, etwas Slapstick und letztlich wie meist, die lehrreiche Erkenntnis. Wer nicht nach einem tieferen Sinn von Leben und Tod in einem Animationsfilm sucht und dennoch gut unterhalten sein will, wird mit „Raya und der letzte Drache“ gut bedient.
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