Rat Race: Review

Rat Race: Es gilt 2 Millionen Dollar zu gewinnen!

RAT RACE: in den 80er und 90er Jahren waren die Zucker Brüder, Jerry und David für ihre durchgeknallten Komödien wie „Die nackte Kanone“ oder „Top Secret“ bekannt. So wurde es um Jerry Zucker im Comedybereich zunehmend ruhiger und er widmete sich mehr den ernsteren Filmen, wie „Ghost – Nachricht von Sam“.
Mit der Komödie „Rat Race“ auf dem Regiestuhl zurück. Dabei ließ er einige Top Darsteller auf eine Jagd nach Millionen gehen, darunter auch die Oscar Gewinner Cuba Gooding jr. und Whoopie Goldberg, wie auch John Cleese („Recht so, Mr. Stimpson„), Rowan Atkinson, Jon Lovitz, Seth Green oder Kathy Najimy. Ob mich der Streifen immer noch unterhalten konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Das Rennen beginnt:
Las Vegas, die Stadt der Spielcasinos und Spieler. Die Stadt, die niemals schläft. Hier treffen die wohl unterschiedlichsten Menschen aufeinander. So auch Nick Schaffer (Breckin Meyer) der einem Junggesellen-Abschied beiwohnte. Der Schiedsrichter Owen Templeton (Cuba Gooding jr.), der sich vor seiner Schmach versteckt.
Vera Baker (Whoopie Goldberg) die ihre Tochter Merrill (Lanei Chapman) sucht. Die Brüder Duane (Seth Green) und Blaine Cody (Vince Vielup) welche versuchen, ein Ding zu drehen. Sowie Randall Pear (Jon Lovitz) oder auch Enrico Pollini (Rowan Atkinson) die einfach nur Urlaub in Las Vegas machen wollen. All diese vereint eine Gemeinsamkeit, haben alle doch eine besondere Münze in Donald P. Sinclairs Casino gewonnen. Diese Münze ist ihre Eintrittskarte für ein Rennen quer durch Amerika.

Der erste der ein Schließfach in Silver City erreicht, hat den Jackpot gewonnen, 2 Millionen Dollar. Auch wenn sich unsere Rennteilnehmer anfangs unsicher sind, lockt doch das Geld und eine turbulente Jagd nach den Kohlen beginnt. Unwissend das Sinclair dieses Rennen, für seine Millionen schweren Gäste als Wette inszeniert. Es dürfte klar sein, dass bei dieser Hetzjagd jedes Mittel genutzt wird, um die Konkurrenz zu überholen, wenn nicht gar auszuschalten. Stellt sich nur die Frage, wer die 2 Millionen Dollar mit nach Hause nimmt oder kommt letztlich doch alles ganz anders?
Ein Rennen mit Staraufgebot
Dem erfahrenen Cineasten wird der Plot sicherlich bekannt vorkommen. Jagte doch schon Regisseur Hal Needham, in „Auf dem Highway ist die Hölle los“ Teil 1 und 2, Stars wie Roger Moore, Farrah Fawcet, Burt Reynolds, Sammy Davis jr. oder gar Dean Martin quer durch Amerika. In „Rat Race“ wiederholt Jerry Zucker dieses Unterfangen mit Stars der späten 90er Jahre.
Darunter solche Namen wie Rowan Atkinson (Mr. Bean), Whoopie Goldberg (Die Farbe Lila), Cuba Gooding jr. (Men of Honor) oder auch John Cleese (Recht so, Mr. Stimpson, Ein Fisch namens Wanda). Waren es in Hal Needhams Filmen noch 1 Million Dollar, verdoppelt Zucker den Einsatz auf satte 2 Millionen. Während es in Needhams Filmen noch um eine Reihe, bekennender Renn-Raudis handelte, die einfach nur das „Canonball Rennen“ gewinnen wollten.
Gibt es in Zuckers Film einen kleinen Twist, so inszeniert Casino Besitzer Sinclair (John Cleese) das Rennen nicht als Menschenfreund, sondern für seine reiche Klientel. Unwissend das die Teilnehmer nur Wettfiguren sind, rasen sie mit jeglichen erdenklichen Fortbewegungsmitteln von Las Vegas nach New Mexiko. Darunter Helikopter, ein entführter Bus, ein Organ-Transporter oder auch ein Raketenauto. Fans der TV-Serie „Grimm“ bekommen in einer Nebenrolle „Grimm“ Star Silas Weir Mitchell zu sehen.

Selbstverständlich stehen der Irrwitz und jegliche skurrile Situationen im Vordergrund. Sei es der Diebstahl des Raketenautos durch Vera Baker und ihre Tochter oder die Sabotage des Luftradars am Flughafen durch die Gebrüder Cody. Zu herrlich wie Vera und Merrill im Raketenauto durchgeschüttelt werden, oder die Codys versuchen, ihren Schließfachschlüssel zurückzubekommen, während sie samt einer Kuh an einem Heißluftballon hängen.

Herausgekommen ist ein Familienfreundliche Komödie, welche einige spaßige Einfälle beinhaltet. Wer die Zucker Filme kennt und wird bei der Kuh-Szene unweigerlich an „Top Secret“ denken müssen. Dennoch hat der der Film auch die ein oder andere Länge. So ist die Sache mit dem entführten Bus jetzt nicht sonderlich lustig und leider hat man auch Atkinsons Grimassen schon bei Mr. Bean zuhauf gesehen. Herrlich wiederum ist Jon Lovitz, der seinem Sohn erklärt, dass der Käfer ein Auto der bösen Deutschen sei. Im Verlauf aber selbst mit Hitlers alter Staatskarosse durch Amerika jagt.
Fazit:
„Rat Race“ war Jerry Zuckers letzte große Regiearbeit, aber dafür konnte er noch einige große Namen der damaligen Unterhaltungsbranche engagieren. Dies war auch einer der wenigen Ausflüge von Rowan Atkinson, in die Traumfabrik Hollywoods. Das er Hollywood letzten Endes doch nicht brauchte, um eine ordentliche Filmkarriere zu bestreiten, bewiesen die britischen „Johnny English“ Filme. Damit inszenierte Jerry Zucker eine abgedrehte Jagd mit 8 Kandidaten nach einer Tasche, voll mit 2 Millionen Dollar.
In diesem zeigt er auf herrlich irrwitzige Weise, über welche Grenzen Menschen bereit sind, zu gehen, wenn es um die Kohle geht. Dazu sind die Probanden schon ziemlich schräge Vögel. So wie Enrico, ein Narkoleptiker, der immer wieder stehenden Fusses einpennt. Oder Duanes Bruder Blaine. Der wegen seiner entzündeten selbst gepiercten Zunge kein klares Wort mehr herausbringt. Dazu gesellt sich noch ein Bus voller „Alle lieben Lucy“ Fans oder ein Haufen Nazi-Anhänger die Hitlers Limousine zurückhaben wollen.
Bei all den skurrilen und teils überaus turbulenten Szenen schlichen sich dennoch ein paar Längen ein. So bin ich der Meinung, dass dem Film rund 20 Minuten weniger gutgetan hätten. Das Ende selbst ist auf Friede, Freude, Eierkuchen getrimmt und erinnert auch ein wenig an den Film „Eine total verrückte Welt“ wie auch „Auf dem Highway ist die Hölle los“.
So ist der Film zwar immer noch recht unterhaltsam, kann sich aber nicht ganz mit Titeln wie dem damaligen „Evolution“ oder dem heutigen „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“ messen. Selbst im Vergleich mit dem rund 20 Jahre jüngeren Film „Auf dem Highway ist die Hölle los“ von 1981, verliert „Rat Race“. Was unter anderem an wiederholten Gags aus „Die nackte Kanone“ und „Top Secret“ liegt. Diese wolle heutzutage nicht mehr ganz so zünden. Dennoch ist „Rat Race“ eine lustige Komödie mit Starbesetzung, welche für unterhaltsame Entspannung am wohlverdienten Feierabend oder Sonntagnachmittag sorgen kann.
Blu-ray Info:
Das Bild der Blu-ray ist überaus ordentlich ausgefallen. So bietet das Bild eine vernünftige Schärfe, gute Farben und Kontraste. Der Ton selbst liegt in deutsch und englisch jeweils in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Die Dialoge klingen allesamt klar, Surround-Effekte sind mir wiederum nicht großartig aufgefallen. Etwas Schade ist, dass die Blu-ray keine weiteren Extras, wie ein Making-of oder Outtakes beinhaltet. Wer mit dem Gedanken spielt, ob sich ein Upgrade bezüglich des Bildes lohnt, kann hier jedoch bedenkenlos zur Blu-ray greifen.
Bilder © Eurovideo – alle Rechte vorbehalten!