RAGING FIRE: REVIEW
RAGING FIRE: Donnie Yen deckt einen unglaublichen Verrat auf!

RAGING FIRE: Darsteller Donnie Yen ist zurück. Dieses Mal nicht als Martial-Arts-Großmeister Ip Man, sondern als Cop. Mit „Raging Fire“ hinterlässt uns Regisseur Bennie Chan in seinem letzten Film nochmals ein großartiges Actionspektakel. Bennie Chan, der unter anderem für Jackie Chans „Who am I“ verantwortlich zeichnet, ist mit 58 Jahren am 23. August 2020 verstorben.
In seinem letzten Film lässt er Action-Ikone Donnie Yen als Inspektor Cheung Sung-Bong, einen unglaublichen Verrat an seinen ehemaligen Kollegen aufdecken. Unter diesen ist auch sein einstiger Schützling Yau Kong-ngo, der auf Rache sinnt und zu Sung-Bongs härtesten Gegner werden soll. Wie mir Bennie Chans letzte Regiearbeit gefallen hat und ob dieser eine Empfehlung wert ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Hong Kong brennt
Inspektor Cheung Song-Bong dürfte einer der unbestechlichsten Cops in ganz Hong Kong sein. Was ihn bei seinen Vorgesetzten nicht immer beliebt macht. Sind diese doch dafür bekannt, den Reichen und Mächtigen der Stadt, den ein oder anderen „Wunsch“ zu erfüllen. So konzentriert sich Song-Bong auf seinen Job und geht diesen Gefälligkeiten so weit als möglich aus dem Weg. Hat er doch gerade ein ganz anderes Problem am Hals.

Eine neue und überaus gefährliche, wie skrupellose Bande macht die Stadt unsicher. Diese scheint vor nichts Halt zu machen, nicht mal vor den Eingreiftruppen der Polizei. Im Gegenteil, es scheint gerade so, als würde diese Gang, die direkte Konfrontation geradezu zu suchen. Obendrein muss sich Song-Bong noch mit seinen Vorgesetzten herumärgern.

Da er nicht gewillt ist einen Bericht zu Gunsten einer „gewissen“ Person umzuschreiben, wird er und sein Team von den aktuellen Ermittlungen abgezogen. Einzig sein Kollege und Freund fährt mit seinem Team zu dem geplanten Zugriff. Doch diese Mission wird niemand überleben. Nun ist Song-Bong gewillt alle Hürden zu überschreiten, um den Mörder seines Freundes dingfest zu machen.

Nach und nach lichtet sich der Nebel und Song-Bong kommt der Gang näher. Es stellt sich heraus das es seine ehemaligen Kollegen, nebst seinem einstigen Schützling Yau Kong-ngo waren. Welche aufgrund eines Verrats zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Trotz dieser Ungerechtigkeit kann Song-Bong nicht zulassen, dass Kong-ngo, der mit ihm noch eine Rechnung offen hat, die ganze Stadt terrorisiert. Eines ist dabei klar, dieses Aufeinandertreffen kann für beide tödlich enden.
Rache ist ein schlechter Berater
In „Raging Fire“ bediente sich Benni Chan, der bekannten Story um Verrat und Rache. So wurde der Antagonist Yau Kong-ngo, nebst Kollegen, einst von deren Vorgesetzten dazu genötigt das Gesetz zu „dehnen“. Hierbei verlor ein Mitwisser einer Entführung sein Leben. Diese Tat sollte vor Gericht landen und Kong-ngo, wie seine Kollegen mussten sich für die eingesetzte Gewalt verantworten.
Während ihr Chef bestritt, sie dazu gedrängt zu haben. Zu allem Überfluss traf der unwissende Inspektor Sung-Bong am Tatort ein. Ohne Kenntnis der Hintergründe sagte der rechtschaffene Polizist gegen seinen einstigen Schützling aus. Was diesen inklusive der anderen Kollegen eine lange Haftstrafe einbrachte. Dabei kann man schon erahnen, was Polizisten in einem Gefängnis erwartet, das voller Verbrecher ist, die sie selbst dort hinein gebracht haben.
So schwört Kong-ngo nicht nur Rache am System, sondern will auch eine millionenschwere Entschädigung, für ihre Strafe. Inmitten dieses Konflikts steht der ehemalige Mentor und bald werdende Vater Sung-Bong. Dessen Leben wie das seiner Familie ebenfalls bald nicht mehr sicher ist.
Klingt nach einer gängigen Unschulds-Rache-Story, doch Benni Chan macht es dem Zuschauer hier nicht ganz so einfach. Zwischen Gewaltanwendung und Totschlag besteht immer noch ein Unterschied, womit Chan den Zuschauer ebenfalls in einen Konflikt bringt. Möchte man Kong-ngo seine Rache gönnen, sträubt sich das Rechtsempfinden, diesem alles zu vergeben. So stellte ihm Regisseur Chan, den rechtschaffenen Cop Cheung Sung-bong gegenüber.
Der obendrein noch Mentor von Kong-ngo war, aber ebenfalls gegen seine Kollegen aussagen musste. Umso näher er Kong-ngo kommt, desto mehr gerät auch dieser in dessen Rachefeldzug, was in einer tödlichen Konfrontation enden wird. Somit bietet die Geschichte selbst zwar nichts überragend Neues, ist aber dennoch überraschend gut inszeniert worden. Wobei dieser wie auch viele andere östliche Produktionen ein Problem hat: die Laufzeit.
Etwas kürzer wäre in diesen Fällen manchmal besser. Dennoch halten sich die Längen in „Raging Fire“, im Gegensatz zu dem koreanischen „The Negotiation“ oder „Spiritwalker“ in Grenzen. Besser noch kann es zum Beispiel der koreanische Actionfilm „A Hard Day“ und was Spannung betrifft, kommt nicht viel an „Memoir of a Murderer“ vorbei.
Fazit:
„Raging Fire“ ist nun der letzte Film des verstorbenen Regisseurs Benni Chan geworden. Trotz des traurigen Hintergrunds kann man Chans letzte Arbeit als gelungenes Vermächtnis stehen lassen. Obgleich dieser einer gängigen Geschichte folgt, hat Chan sein Werk mit zwei hervorragenden Darstellern besetzt, die den Film neudeutsch gesagt: einfach nur „rocken“. Ich muss zugeben, dass ich Nicholas Tse nicht als einen würdigen Gegner für Donnie Yen auf dem Schirm hatte.
Doch das Spiel der beiden als Gegner, samt Final-Fight belehrte mich eines Besseren. Typisch für das chinesische, wie auch das östliche Kino im Allgemeinen, sind manch in die länge gezogenen Szenen oder Plots. Diese sind zwar auch in „Raging Fire“ vorhanden, doch wirken diese nicht allzu störend. Wie zum Beispiel in „Spiritwalker“, dem 20 Minuten weniger, besser gestanden hätten.Weiterhin war ich positive überrascht, dass man dieses unterwürfige Gehabe gegenüber Vorgesetzten, diesmal nicht so übertrieben hat.
Diese Darstellung mag wohl an der Mentalität liegen, wirkt auf mich aber nicht immer glaubwürdig. In „Raging Fire“ passiert sogar das Gegenteil, Donnie Yen stellt sich nicht nur einmal gegen die Obrigkeit. Dies zeigt Chan, untypisch schon zu Beginn des Films. Was ich wiederum nicht ganz so gut fand, war die in manchen Szenen eingesetzte CGI-Technik. Solch technische Tricks mag zwar die Arbeit der Filmemacher einfacher machen. Können dem erfahrenen Zuseher aber dennoch ins Auge fallen und den Filmgenuss dämpfen.
Während ich wiederum beim Finalkampf nichts gegen das typische „Wirework“ einzuwenden hatte. Hat mir dies während einer Szene, inmitten des Films nicht so gut gefallen. Mit seinem letzten Film hat Regisseur Benni Chan nochmals einen überaus unterhaltsamen Action-Thriller mit zwei großartigen Darstellern inszeniert. Welcher durchweg zu überzeugen weiß, womit Freunde des Martial-Arts-Action-Thriller Genre hier unbesorgt zugreifen können.
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