Otherside Picnic (Vol. 1-2): Review

Otherside Picnic: Wie “Stranger Things” nur noch Stranger!


OTHERSIDER PICNIC (裏世界ピクニック): Basierend auf der gleichnamigen japanischen Manga Sci-Fi-Fantasy-Novelle. Erzählt Regisseur Takuya Satou in dieser Anime Serie, die Geschichte zweier junger Frauen. Der zurückhaltenden Studentin Sorao Kamikoshi und der überaus quirligen Toriko Nishina. Wie sich schon zu Beginn zeigt, muss man nicht in den Weltraum vordringen, um fremde Welten zu erkunden.
Auf der Erde selbst, haben sich Zugänge in eine surreale Parallelwelt geöffnet, die sogenannte „Otherside“. Vor dem Betreten dieser Welt wird eindringlich gewarnt. Trotzdem verschwinden immer wieder Menschen. Ob freiwillig oder unfreiwillig kann nur spekuliert werden. Immer wieder verschwimmen die Grenzen unserer Welt und der Otherside, womit niemand mehr sicher ist. Hier ist es auch, wo Sorao und Toriko erstmalig aufeinandertreffen. Ob mich „Otherside Picnic“ ebenfalls schon wie „Talentless Nana“ begeistern konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Die Otherside
Sorao weiß, dass die Otherside ein gefährlicher Ort ist. Wird doch allerorts vor dem Betreten dieser fremden Dimension gewarnt. Diese Parallelwelt scheint für Sorao jedoch ein Ort zu sein, an dem sie innere Ruhe finden kann. Hat sie doch in unserer Welt genügend Probleme, besonders mit sozialen Kontakten. Dennoch war Sorao noch nie tief in die Otherside eingedrungen. Dies ändert sich, als sie auf Toriko trifft.
Womit es auch gleich zu einem fast tödlichen Aufeinandertreffen mit einem der Wesen aus der Otherside kommt. Gerade noch der Gefahr entronnen und in unsere Welt zurückgekehrt. Merken beide, dass dieser Ort Einfluss auf ihre Körper nimmt. Beginnen sich doch beide zu verändern. Eigentlich ein Grund, die Otherside zu meiden. Doch Toriko muss ihre Freundin Saetsuki finden, die sie in dieser Parallelwelt verloren hat.

Zwischen Sorao und Toriko beginnt sich eine Freundschaft zu entwickeln. Auch wenn Sorao erstmal von diesem fast tödlichen Ereignis genug hat, kann sie sich Torikos Überzeugungskraft nicht entziehen. Womit sie nun beide gemeinsam beginnen, die Otherside zu erkunden. Ihre veränderte DNA scheint Ihnen dabei zu helfen. Trotzdem bleibt diese Welt ein äußerst gefährlicher Ort. Nicht nur dass hier nichts ist, wie es scheint. I
n dieser fremden Welt lauern überall mörderische Gefahren. Aber auch ihre neuen Fähigkeiten sind ein Anzeichen dafür, dass diese Dimension alles und jeden verändern kann. Ob zum Guten oder Schlechten bleibt abzuwarten. Stellt sich nur die Frage, wie lange Torikos Freundin hier überleben kann. Oder steckt etwa ein ganz anderes Geheimnis hinter Saetsuki, die für Toriko die wohl wichtigste Person zu sein scheint?
Ein Blick in eine andere Dimension
Seit Netflix ihre Hitserie „Stranger Things“ im Jahr 2016 veröffentlichte. Dürfte wohl fast ein jeder mit dem Begriff Parallelwelt vertraut sein. So war es hier Elfi (Millie Bobby Brown), die eine Tür in eine fremde Dimension öffnen konnte. Während der junge Will Byers (Noah Schnapp) in diese Welt voller Monster hineingezogen wurde. Wer nun von wem inspiriert wurde oder ob sich diese beiden Serien parallel entwickelten, ist mir nicht bekannt.
Dennoch kann ich jetzt schon verraten, „Otherside Picnic“ ist ein lohnender Blick für Freunde von Parallelweltgeschichten, wie „Stranger Things“. Ebenso wie für Freunde von Sci-Fi, Fantasy Abenteuern, egal ob animiert oder real verfilmt. Bisher brachte „Koch Films“ drei Volumes, mit jeweils vier Episoden auf DVD und Blu-ray auf den Markt. Von „Volume 1“ wie auch „Volume 2“ konnte ich mir nun einen Eindruck machen, den ich Euch nicht vorenthalten will.

„Otherside Picnic (裏世界ピクニック) gleich zu Beginn in die Vollen und startet direkt in der „Otherside“. Einer Parallelwelt, die verschiedene Zugänge zu unserer Welt besitzt. Hier treffen wir auf die schüchterne und in sich gekehrte Sorao. Eine Studentin, die sich schon in unserer Welt schwertut Freunde zu finden. An diesem Ort trifft sie auf die äußerst überdrehte Toriko, die ihrerseits versucht ihre, beste Freundin Saetsuki zu finden, die in dieser Anderwelt verschollen ist. Ihre erste Begegnung zeigt Sorao, wie gefährlich dieser Ort ist.
Treffen sie doch auf eines dieser fremdartigen Wesen. Dies hat auch Einfluss auf ihre Körper, die sich zu verändern beginnen. So kann Sorao mit einem Auge Dinge erkennen, die außer ihr niemand sieht. Während Toriko mit einer Hand Dinge greifen kann, die scheinbar nicht existent und dennoch da sind. So beginnt zwischen den beiden jungen Frauen nicht nur eine Freundschaft zu wachsen, sondern auch die Erkenntnis das sie nur gemeinsam in dieser fremden Welt überleben können.

Während in „Stranger Things“ ebenfalls die Freundschaft an erster Stelle steht, geht man in „Otherside Picnic“ ebenfalls sehr feinfühlig an dieses Thema heran. So ist man sich bei „Otherside Picnic“ nie ganz sicher, wie weit die Freundschaft zwischen Sorao und Toriko geht. Ist es nur Freundschaft oder noch ein bisschen mehr? Noch mehr investierten die Macher der Serie in ihre kreativen Ideen.
So ist diese fremde Welt voller surrealer Orte, wie auch skurriler Wesen. Es scheint, nichts sei von Bestand und jegliche Konstante kann verändert werden. Es verschwinden Menschen von unserer Welt von der Anderwelt. Wesen der Otherside erscheinen in unserer Realität. Und bei jeder Begegnung muss man um seinen Verstand bangen. Tote Gegenstände beginnen ein Eigenleben zu entwickeln.

Wem das noch nicht genügt, der darf sich auf Ninja Katzen, Sandmenschen und noch vieles Verrücktes mehr freuen. Die Kreativität der Macher scheint keine Grenzen zu kennen und so kann man sich nie sicher sein, was einen in der nächsten Episode erwartet. Der rote Faden scheint dennoch Torikos Freundin Saetsuki zu sein. Aber auch hier kann man sich nicht sicher sein, wer oder was hier dahintersteckt.
Fazit:
Wie nach meinen Worten schon zu erwarten war, ist auch „Otherside Picnic (裏世界ピクニック)“, neben „Talentless Nana“ für mich ein Anime Highlight des Jahres 2022 geworden. Grafisch ist diese zwar nicht so opulent ausgefallen wie „Der Graf von Monte Christo“. Dafür ist der Plot eine andere Hausnummer. Jede Folge ist völlig andersartig konzipiert, da sich die Gegebenheiten in der Otherside dauernd ändern.
Nichts ist kalkulierbar, liegen die beiden Freundinnen noch in dem einen Moment am Strand, sind sie in der nächsten Sekunde schon in ein Feuergefecht verwickelt. So folgt die Serie dem typischen „Adventure / Crime / Mission of the Week“ Stil. Dabei geht die Serie mit den gezeigten Bildern auch nicht gerade zimperlich um. Womit sie sich vom Härtegrad her, nicht hinter Titeln wie beispielsweise „Jojo’s Bizarre Adventure“ verstecken muss. Die Charaktere der Serie sind allesamt äußerst interessant gestaltet. So gibt es neben Sorao und Toriko noch Kosakura.
Die eher eine Beobachterin der Anderwelt darstellt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass sie nicht gerade die Mutigste ist. Der rote Faden wird durch die vierte Figur, Saetsuki Uruma gesponnen. Diese verschwand drei Monate, bevor die Geschichte startet und wird seither von Toriko gesucht. Auch hier ist noch nicht klar, was es mit Satsuki auf sich hat. Womit man als Zuschauer nicht nur den äußerst spannenden Abenteuern der beiden Hauptfiguren folgt, sondern auch mit Spannung darauf wartet, was es mit Saetsuki auf sich hat.
Wem meine Worte nun Lust auf mehr gemacht haben, der sollte unbedingt mal einen Blick auf „Otherside Picnic“ werfen. Und was die eingangs gestellte Frage betrifft: Ja, die Serie ist zuweilen besser als „Stranger Things“. Was unter anderem daran liegt, dass „Otherside Picnic“ wesentlich mehr von der fremden und ebenfalls gefährlichen Welt zeigt. Während sich „Stranger Things“ eigentlich eher nur versucht hat zu überbieten, anstatt mehr von der fremden Dimension zu zeigen oder neue Erkenntnisse zu verraten.
Bild & Trailer © Plaion Pictures – alle Rechte vorbehalten.