Meine Stiefmutter ist ein Alien: Dan Aykroyd total verliebt!
MEINE STIEFMUTTER IST EIN ALIEN – MEDIABOOK: Die 80er Jahre boomten, wenn es sich um Fantasy / Science-Fiction Komödien mit Außerirdischen, Geistern, Zeitreisenden oder auch kleinen Monstern drehte. Angefangen von den „Ghostbusters“, über „Gremlins“, „Zurück in die Zukunft“, Big trouble in little China“ oder auch „Howard the Duck“. So stieg Dan Aykroyd („Evolution„) nach zwei Ghostbusters Filmen erneut in den Laborkittel.
So sucht er „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ nach außerirdischen Lebensformen. Dabei ahnt er nicht das seine gesendete Nachricht mittels eines Laserstrahls, gleich einen ganzen Planeten gefährden würde. So hetzen ihm die aufgebrachten Aliens, ihre Top-Agentin Kim Basinger auf den Hals. Ob mich der Film auch heute noch unterhalten konnte und wie das Mediabook ausgefallen ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Das Alien und der Nerd
Seit dem Tod seiner Frau stürzte sich der Witwer und alleinerziehende Vater Dr. Steven Mills (Dan Aykroyd) Hals über Kopf in seine Arbeit. Dabei scheint er völlig seine sozialen Kontakte, besonders in Bezug auf das weibliche Geschlecht vergessen zu haben. Selbst sein Bruder Ron (Jon Lovitz), der keiner Frau abgeneigt ist, schafft es nur ab und an seinen Bruder aus seinem Labor zu zerren. Bevor ihm dies an diesem Abend gelingt, muss er den neuen Versuch seines Bruders, Kontakt zu fremden Planeten aufzunehmen, abwarten.
Ein kleiner Fauxpas seitens Ron, führt dazu, dass Steven per Laserteleskop ein Signal quer durchs Universum schießt. Nichtsahnend, dass dieser Strahl einen Planeten trifft und obendrein eine Naturkatastrophe auslöst. Die Aliens sind alles andere, als begeistert und jagen ihm sofort eine ihrer Top-Agentinnen Celeste (Kim Basinger) auf den Hals. Diese spürt Steven noch am selben Abend, mithilfe ihrer Computer-Handtasche auf besagter Party auf.
Dabei steht sie schon vor ihrer ersten Hürde. Kennt sie doch weder die Sitten und Gebräuche der Menschen. Das, was sie weiß, hat sie per Schnellverfahren über das terrestrische Fernsehen gelernt. Wer das irdische TV-Programm kennt weiß, das dies nicht gerade die beste Variante ist, die menschlichen Gepflogenheiten kennen zu lernen. Man denke heutzutage nur an „Dschungel Camp“ und Co. Womit Celeste einiges an Chaos verursacht, von dem sich Steven aber geradezu magisch angezogen fühlt.
Noch verrückter wird es, nachdem die beiden, die Signale des anderen völlig falsch deuten. Womit sie letztlich in Stevens Bett landen. Aber auch das bringt Celeste nicht der Lösung näher. So muss sie einen Gang raufschalten und Steven noch näherkommen. Also wird geheiratet, vielleicht offenbart sich ihr dann Stevens „Geheimnis“. Dabei geht es Celeste nur um die Lösung des Problems. Während ihre „Handtasche“ sprich der in ihr lebenden Computer-Alien, ganz andere Pläne hat. Auf dessen Agenda steht nämlich die totale Vernichtung allen menschlichen Lebens.
Und es hat gefunkt…
Mit „Meine Stiefmutter ist ein Alien“ feuerte Regisseur Richard Benjamin eine Fantasy / Science-Fiction-Komödie, voller skurriler Gags ab. So lässt er ein unwissendes Alien, gespielt von Kim Basinger, auf Dan Aykroyd los. Da sie weder mit den menschlichen Gepflogenheiten und Gebräuchen vertraut ist, ist das Chaos vorprogrammiert. Als einzige Informationsquelle dient ihr ihre Handtasche. Natürlich ist dies keine normale Handtasche, sondern eine mit eingebautem Alien-Computer-Wesen.
Dieses ist wiederum selbst zur Informationsbeschaffung auf das terrestrische Fernsehen angewiesen. Wie wir wissen gab es damals noch kein Internet. Wie erwähnt, wer sich am Fernsehen orientiert, um auf der Welt klarzukommen, ist bei unserem TV-Programm selbst heute noch schlecht beraten. Man kann es schon ahnen, dass die meisten Lacher auf Kim Basingers Konto und ihrer Handtasche gehen werden. Besonders wenn sie Zigarettenstummel als „Hors d’œuvre“, sprich Appetithäppchen ansieht oder gar „Popeye den Seemann“ rezitiert.
Natürlich trägt auch Dan Aykroyd seinen Teil dazu bei. Besonderns wenn er als Witwer mit fünfjährigen Sex-Entzug, von Celeste völlig überrannt wird und Tags drauf auch noch heiraten soll. Dieser ist so verdutzt und gutgläubig, dass er für Celeste alles tun würde. Wäre da nicht Stevens Tochter Jessie gespielt von Alyson Hannigan. Die der erfahrene Zuschauer aus „Buffy“ und „How I met your Mother“ kennt. Riecht sie doch im Gegensatz zu ihrem Dad, der mit einer fetten „pinkfarbenen Brille“ geblendet ist, das hier etwas gewaltig stinkt.
Nicht nur, dass sie Celeste entlarvt, sondern auch das Geheimnis ihrer Handtasche herausfindet. Was aber auch Celeste nicht weiß. Ihre „Handtasche“ hat den Auftrag, die Erde nach erfolgreicher Informationsbeschaffung in Millionen Stücke zu sprengen. Celeste, die sich tatsächlich in Steven verliebt, kann dies natürlich nicht zulassen. Wären da nicht die Herrscher ihrer Welt, die es zu überzeugen gilt, die Erde zu verschonen. Das „wie“, ist dabei so abgedreht, dass ich jedem Interessierten empfehle, sich diesen Film selbst anzusehen. Das kann ich nicht in Worte fassen.
„Meine Stiefmutter ist ein Alien“ ist jetzt nicht der beste oder erfolgreichste Genrevertreter der 80er Jahre. Obwohl der Film ein wahres Gagfeuerwerk abfeuert, sitzt dabei nicht jeder Gag. Und dennoch hat der Film seinen Platz unter den vorigen Titeln verdient. Ist es doch gerade diese ungleiche Paarung aus Dan Aykroyd, der hier mal weniger für die Lacher sorgt. Sowie Kim Basinger, die erstmals den Platz der Komikerin einnimmt. Die wiederum von ihrer mordlüsternen „Computer-Alien-Tasche“ unterstützt wird.
Daher kann man klar sagen, dass Kim Basinger den Film fast alleinig trägt. Während Aykroyd diesmal mehr den vernünftigen Part bekleidet. Seth Green („Buffy“) hat in diesem Film einen seiner ersten Auftritte und Jon Lovitz, spielt eigentlich wie immer. Dabei stellt sich mir die Frage, kann Jon Lovitz auch anders? Selbst wenn jetzt nicht jeder Witz in diesem Film zündet, gehört er neben „Coneheads“ oder auch „Howard the Duck“ zu diesen Filmen. Die ich dennoch gerne alle Jahre wieder in meinen Player schmeiße und mich rund anderthalb Stunden vergnüglich unterhalten lassen.
Rund 30 Jahre musste man nun warten bis der Film seinen Weg auf eine Blu-ray fand. Dies sogar in einem Mediabook belohnt. Welches neben der Blu-ray, eine DVD und ein eingearbeitetes Booklet beinhaltet. Was wieder einmal von Christoph N. Kellerbach verfasst wurde. Der wieder einige interessante Infos parat hat. Weiteres Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden. Dafür wird der Filmfan, wie auch Sammler mit einer wirklich ordentlichen Bildqualität belohnt.
Vergesst die DVD, wenn ihr diese noch besitzt. So glänzt die Blu-ray, wie auch die neue DVD mit satten Farben, sauberen Kontrasten und einem ordentlichen Schwarzwert. Vorbei ist das nervige und überaus heftige Bildrauschen in dunklen Szenen. Der Film bietet zwar noch ein hauchfeines Filmkorn, was überhaupt nicht stört. Dazu noch eine starke Steigerung der Bildschärfe. Diese zwar nicht auf höchstem Niveau, aber durchaus ordentlich.
Fazit:
Meine Stiefmutter ist ein Alien: gehört zu diesen „Feelgood Fantasy / Sci-Fi Komödien“ der 80er Jahre, die immer im Gedächtnis blieben. Zugegeben, es sitzt nicht jeder Gag. Dafür brilliert Kim Basinger in ihrer wohl bisher lustigsten und einzigen richtigen Komödien Rolle. Darsteller Dan Aykroyd hält sich mit seiner komödienantischen Ader diesmal eher zurück.
Spielt er doch ernstzunehmenden Wissenschaftler mit einem Spleen für Aliens. Jon Lovitz spielt Jon Lovitz, entweder man mag oder hasst ihn. Auch wenn er manches Mal nervt, hat auch er wieder einmal seine Momente. Der Film sprüht dabei nur so vor lustigen Einfällen. Wie Zigarettenstummel als Appetithäppchen oder auch Basingers Schnellkurs in Sachen Sex.
Andere Gags sind wiederum nicht oder nicht ganz so gut gelungen. Die gen Ende stattfindende „Jimmy Durante Parodie“, empfinde ich selbst 30 Jahre später immer noch als deplatziert. Wobei ich Jimmy natürlich nicht zu nahetreten möchte, Gott hab ihn selig. Aber als Überzeugungsmittel für außerirdische Intelligenzen, die Erde nicht zu vernichten, war vielleicht doch ein wenig zu drüber.
Nichtsdestotrotz überwiegt der Nostalgiefaktor, wie auch die überwiegend witzigen Einfälle der Drehbuchautoren. Die Idee mit dem Computer-Alien getarnt als Handtasche ist einfach herrlich. Besonders wenn diese in ihren „Archiven“ stöbert oder den ganzen Planeten in die Luft jagen will. Für Fans bietet diese Veröffentlichung qualitativ endlich einen Mehrwert, bei dem jeder 80s Filmfreund beruhigt zugreifen kann.
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