MacGyver (Staffel 4: 2020): Review
MacGyver (Staffel 4: 2020): Kann die Mac immer noch überzeugen?

MacGyver Staffel 4: der Tausendsassa vergangener Tage, damals noch mit Richard Dean Anderson in der Hauptrolle, bekam vor einigen Jahren ein Remake. Als Angus MacGyver geht nun Lucas Till („Son of the South“) im Namen der Phoenix Foundation auf Schurkenjagd und dies bereits drei Staffeln lang. Die Serie erhielt insgesamt fünf Staffeln. Wobei die letzten beiden, mit jeweils verkürzter Episoden Anzahl daherkommen.
Nun also halte ich die vierte Season in Händen und möchte Euch meine Eindrücke wiedergeben. Lohnt es sich, nach wie vor dranzubleiben, oder sollte man sich lieber eine andere Serie zum „Bingen“ suchen? Die Antwort auf die Frage erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Neue Freunde, neue Feinde
Die Phoenix Foundation ist Geschichte für Mac und seine Freunde, die sich nun wieder dem ganz normalen Alltag und ganz normalen Jobs widmen. Bis sich eines Tages Ruß Taylor, ein Ex-Agent mit sehr zweifelhaftem Ruf bei MacGyver meldet. Dieser will von einem Biowaffen-Angriff erfahren haben, welcher in einer amerikanischen Großstadt verübt werden soll. Dieser Angriff ist erst der Anfang, zeigt sich am Horizont doch eine neue Gefahr, eine Organisation namens Codex. Eine Organisation die schon seit langer Zeit an den Geschicken der Menschheit dreht. Doch nun scheint diese, die Welt wie wir sie kennen, ins Chaos stürzen zu wollen.

Eine Kehrtwende
Zu Beginn des Remakes lieferten die Macher Serie den alten und neuen Fans eine Menge Fan-Service. Was dennoch nicht so gut bei den alteingesessenen MacGyver Fans ankam. So wurde die Serie in verschiedenen Foren teils bejubelt, wie auch in der Luft zerrissen. Nichtsdestotrotz ist auch die Originalserie nicht frei von Makeln, wenn man mal ganz ehrlich ist. Aber auch das Remake hatte mit so einigen Problemen zu kämpfen. Was nicht nur daran lag, dass einer der Hauptfiguren, Jack Dalton, gespielt von George Eads die Serie verließ.
Auf die Querelen hinter der Kamera gehe ich im speziellen nicht groß ein. Doch es gab einige Unstimmigkeiten, was jetzt nichts mit dem eigentlich Review zu tun hat. Den Verlust der beliebten Figur versuchte man nun mit einer Kehrtwende zu kompensieren und beendete die dritte Staffel mit einem Knall. So gehören MacGyver und sein Team fortan nicht mehr zur Phoenix Foundation, wie wir sie bis dato kannten.

Die neue Ausrichtung ist nun nicht mehr so leicht locker unterhaltsam, wie in den vergangenen Staffeln. Es geht nun wesentlich ernster und härter zur Sache, womit man der Serie einen Twist verpassen wollte. So muss ich dennoch ein Wort zur Produktion verlieren. Die vierte Staffel wurde um rund neun Folgen verkürzt, was dem Serienkenner sagt: Wir versuchen mit einer neuen Ausrichtung, die Einschaltquoten zu erhöhen und wenn das nicht funktioniert, wird das Ende Serie ziemlich absehbar. Tatsächlich scheint die Kehrtwende nicht viel gebracht zu haben, womit die Serie selbst in Amerika bereits mit der fünften und ebenfalls verkürzten Staffel in Rente ging.
Im Gegensatz zu früher zieht man bei heutigen Produktionen einfach wesentlich schneller den Stecker. So bekam auch unser Ur-MacGyver eine neue Ausrichtung, wobei man diesen noch rund drei bis vier Staffeln gewähren ließ. Dennoch muss man ehrlich sein, die Wandlung vom Geheimagenten zum Öko-Welten- Retter, hat mir damals nicht wirklich gefallen. Somit war für mich die alte Serie bereits irgendwo zwischen Staffel drei und vier beendet. Dies sei aber nur nebenbei erwähnt. Trotz aller Unkenrufe zum Trotz konnte mich auch die vierte Staffel noch gut unterhalten. Was wohl auch daran liegt, dass das Remake eher zur seichten Unterhaltung gehört.
Kommen wir zum Fazit
Die vierte Staffel von „MacGyver“ konnte mich ebenfalls noch gut unterhalten, auch wenn die neue Ausrichtung etwas gewöhnungsbedürftig war. Meiner Meinung nach wäre es eventuell sogar besser gewesen, hätte man die Serie von Anfang an düsterer ausgelegt, anstatt ein locker, leicht lustiges Revival der alten Serie abzuliefern. Ich verstehe zwar die Intention der Macher, die auch die alten Fans abholen wollten, dennoch haben sich die Sehgewohnheiten schon stark geändert. Besonders wenn man sich mal aktuelle Serien wie „The Blacklist“, „Chicago P.D.“ oder auch Mini-Serien wie „The Bank Hacker“ und „Bodyguard (2018)“ anschaut.

Für einen alten Serienjunkie wie mich, kam die Neuauflage der Serie eigentlich wie gerufen, bietet sie doch lockere Abendunterhaltung. Besonders nach einem langen Arbeitstag zu empfehlen. Lucas Till macht als neuer MacGyver einen großartigen Job, einzig Jack Dalton habe ich vermisst. Dieser war für mich ein ausgleichender Charakter für die Rolle von Bozer, der mich immer wieder etwas nervte.
Nichtsdestotrotz ist diese im Vergleich zum „Magnum P.I.“ Remake, immer noch eine sehenswerte und unterhaltende Serie. Obgleich ich Remakes immer etwas skeptisch gegenüberstehe und sich dies mit „Magnum“ gezeigt, da hier einfach zu viel und unpassend geändert wurde. Wer also schon die Staffeln eins, zwei und drei im Regal stehen hat, kann auch hier beruhigt zuschlagen, muss sich aber gewiss sein, dass alles nun etwas düsterer wird.
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