LAMBORGHINI: The Man behind the Legend (2022): Review
Lamborghini: Ein Meister der Auto-Emotionen!

Lamborghini The Man behind the Legend (2022): italienische Sportwagen faszinierten damals wie heute Autofans aus aller Welt. Doch wer steckt hinter diesen Hightech-Fahrzeugen voller Emotionen und Kraft? Neben dem Autobauer Enzo Ferrari, steht noch eine weitere Sportwagenlegende, Ferruccio Lamborghini! Die italienischen Sportwagen von Lamborghini faszinieren Autoliebhaber aus allen Teilen der Welt, sowohl heute als auch in der Vergangenheit.
Aber wer steckt eigentlich hinter diesen emotionalen und kraftvollen Hightech-Fahrzeugen? Einst Hersteller von Traktoren und Klimaanlagen, schuf dieser Mann ebenfalls Emotionen auf vier Rädern. Unter der Regie von Bobby Moresco und Produzent Frank Grillo (der auch die Hauptrolle übernahm), wie auch Amazon Prime entstand nun ein Einblick in das Lebenswerk Lamborghinis. Ob mich der Einblick in das Leben des Schöpfers des Lamborghini Miura bewegt hat, oder ihm der Sprit ausging, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Der Beginn einer Legende
Italien, Ende des Zweiten Weltkriegs. Für Ferruccio ist der Krieg vorbei und Italien befindet sich im Umbruch. So kehrt der junge Bursche in seine Heimat, das kleine Dorf Cento zurück. Zurück auf den Bauernhof seines Vaters Antonio, der glücklich ist seinen Sohn heil zurückkehren zu sehen. Doch das Leben eines Landwirts, ist nicht Ferruccios Leben, er will größeres. Er will Motoren entwickeln, er will eines Tages jemand sein. Ebenbürtig mit solchen Namen wie Vincenzo Lancia, Maserati Brüdern oder gar Ferrari.

Sein Weg wird hart und beschwerlich, aber der junge Italiener beißt sich durch. Trotz einiger Rückschläge inklusive dem Tod seiner Frau, wird aus ihm ein angesehener Landmaschinenhersteller. Den Traum eines Luxusautos hat Ferruccio dennoch nie vergessen und nachdem er nun jemand ist. Kann ihm Enzo sicherlich eine Geschäftsidee betreffend einer besseren Kupplung nicht ausschlagen. Doch weit gefehlt. Angespornt von dieser Abweisung, will er der Welt ein Auto präsentieren, welches diese bisher noch nie gesehen hat.
Aufstieg und Fall einer Legende
Ferruccio Lamborghini, geboren im Jahr 1916 in Cento / Italien, war der geborene Tüftler. So war es kein Wunder, dass er im Krieg überwiegend als Mechaniker gedient hat. Nach seiner Rückkehr war eigentlich klar, dass er nicht auf dem väterlichen Hof als Bauer arbeiten würde und gründete kurz darauf eine Firma unter seinem Familiennamen. So kaufte er alte Militärfahrzeuge auf und baute diese in den Nachkriegszeit zu dringend benötigten Landwirtschaftsmaschinen um.
1954 stellte er bereits eigene Traktoren unter seinem Namen her und wurde alsbald einer der größte Traktorenhersteller Italiens.
Nach diesem Erfolg expandierte er in die Heiz- und Klimaanlagen Branche. In den frühen 60er-Jahren plante er erneut zu expandieren, und zwar in Richtung eines Luxusfahrzeugs. Die historischen Gründe hierfür gehen je nach Quelle jedoch weit auseinander. So soll ein Disput zwischen ihm und Enzo um Ferraris Getriebemechanik, dazu geführt haben, dass Ferruccio anfing selber einen Luxussportwagen zu entwickeln.

Inwiefern dies jedoch der Wahrheit entspricht, da scheiden sich die Geister. Unbestritten ist jedoch Lamborghinis Erfolg. So baute er nicht nur einen der schönsten Sportcoupes aller Zeiten wie den „Miura“. Sondern auch die außergewöhnlichsten, wie den Lamborghini Countach. Der von 1971 bis 1989 produziert wurde. 1972 musste Ferruccio sein Unternehmen aufgrund einer wirtschaftlichen Schieflage verkaufen und widmete sich fortan dem Weinanbau.
Soviel also zur realen Person, doch was haben Regisseur und Drehbuchautor Moresco sowie Hauptdarsteller Grillo aus der Geschichte gemacht? Nun, diese fühlt sich wie eine Mischung aus einem BioPic und einem Drama an, welches an einer Ampel startet. An dieser stehen Enzo und Ferruccio in ihren jeweils erfolgreichsten Autos und warten darauf, dass die Ampel Grün wird. So ist dieses vermeintliche „Rennen“ auch gleichzeitig eine Metapher, welche das Werk wie ein roter Faden durchzieht. Kurzum, ein ewiger Wettlauf.

Die eigentliche Geschichte beginnt mit der Heimkehr des jungen Ferruccio aus dem Zweiten Weltkrieg. Doch anstatt auf dem väterlichen Hof zu bleiben, arbeitet er an seinem Traum die besten Motoren bauen zu wollen.
Er heiratet bekommt ein Kind, bei dessen Geburt seine Frau stirbt. Weshalb er den Traum des Rennwagens aufgibt und sich Traktoren zuwendet. Womit auch der erste Zeitsprung eingeleitet wird und wir statt dem jungen, den gereiften Ferruccio zu sehen bekommen.
Dieser ist zwischenzeitlich ein angesehener Industrieller, hat jedoch seinen Traum eines perfekten Sportautos dennoch nicht an den Nagel gehängt. Ab der hälfte des Films wird ein Disput, wie auch die oft erwähnte Rivalität zwischen Lamborghini und Ferrari, zum eigentlichen Thema des Films. Ferruccio beginnt sein einstiges Herzensprojekt mit abgeworbenen Ingenieuren in die Tat umzusetzen. Die Herstellung eines Luxusfahrzeugs gelingt und der Erfolg gibt ihm in seinem Bestreben recht. Doch so schnell dieser gekommen ist, genauso schnell verlor das visionäre Genie, aufgrund wirtschaftlicher Probleme seine Firma.

So flink sich der Plot hier liest, so rasant rast der Film auch an einem vorbei. Der Filmemacher hat diesen 97 Minuten langen Film zwar in drei Teile unterteilt, aber ab der zweiten Hälfte nimmt dieser rasch Fahrt auf. Man bekommt anhand einiger Kurzauftritte neue Figuren präsentiert. Sieht in recht raschen Szenen die Entstehung des ersten Autos und noch bevor dieses fertig ist sogar schon das Zweite. Und plötzlich sind wir am Ende angekommen. Dieses zeigt grob, wie Gewerkschaften Ferruccio’s Firma in die Knie gezwungen haben.
Die einzige Konstante im Film ist das angesprochene Wettrennen zwischen Enzo in einem roten Ferrari und Konkurrent Ferruccio in einem blauen Lamborghini Countach, die sich ein Rennen liefern wollen. Diese Metapher durchzieht das Werk und zeigt, wie Ferruccio das Rennen aufnimmt, gleichzieht und letztlich doch ins Schlingern gerät, bis man am Ende erkennt, dass dies nur eine Vorstellung, ein Gedanke war. Trotz dieser wirklich guten Idee kratzt der Streifen nur an der Oberfläche dessen, was ich mir von einer filmischen Biografie vorgestellt habe.
Fazit:
Lamborghini The Man behind the Legend: ist eine Inszenierung über die Geschichte des gleichnamigen Autobauers und dessen Rivalität mit Enzo Ferrari entstanden. Regisseur Bobby Moresco erzählt in drei Akten, beginnend mit der Heimkehr vom Krieg, den Jahren der Entwicklung und Tüftelei und ein kurzer Rückblick, vom letzten Wirken von Ferruccio Lamborghini. Entgegen meiner bisherigen Bewertung ist der Streifen dennoch recht unterhaltsam und interessant ausgefallen.
Allein der rote Faden, sprich das „Wettrennen“ als Metapher darzustellen, empfand ich als gelungen. Dennoch wirkt die Lebensgeschichte des Autobauers recht flott abgespult. Hier fehlen mir die Emotionen, die Romantik, die Intensität, welche die Person angetrieben haben muss. Der Cast spielt hier keinesfalls schlecht, aber die Schauspieler liefern zwar die Verbissenheit der Figuren, leider auch nicht mehr. Im Vergleich zu Filmen wie „Eddie the Eagle“ oder „Rocketman“, bleibt dieser hier schon etwas zurück.
Hier hätte man den Streifen sicherlich intensiver inszenieren können.
Die Darsteller sind passend besetzt und verkörpern ihre Charaktere überzeugend. Dennoch werden wichtige Weggefährten wie der beste Freund, sein Nachwuchs, seine Frauen, Ferruccio Lamborghinis, bekannter Testfahrer Bob Wallace, etc.. Ebenfalls schade, man kann Gabriel Byrnes Auftritte an einer Hand abzählen. Hierzulande erschien der Film nun direkt für den Heimkinomarkt, wobei ich bezweifle, dass dieser auf der großen Leinwand hätte überzeugen können.
Hier gibt es, wie erwähnt, wesentlich stärke Biopics in die man richtig tief ein tauchen kann. Trotz meiner Kritikpunkte ist der Film über die Geschichte, eines Sportwagenherstellers, dessen Name auch zur Marke wurde, alles andere als schlecht. Man kann zumindest etwas in die Charaktere und ihre Intention eintauchen, obwohl ich mir hier wesentlich mehr erwartet hatte. So werden seine Lebensgefährtinnen, sein Sohn, sein bester Freund eher am Rande geführt.
Frank Grillo wirkt dabei passend besetzt, auch wenn der Streifen teils wie eine One-Man-Show wirkt. So gibt er einen herrlich verbissenen und dennoch sympathischen Ferruccio ab. Letztlich bleibt ein eher grobes Porträt über einen Mann und die weltbekannte gleichnamige Automarke, welches dennoch zu unterhalten weiß.
Technische Infos der Blu-ray:
Bild: dieses ist durchweg ordentlich ausgefallen. Die Farben und Kontraste sind stimmig, der Schwarzwert verschluckt in dunklen Szenen keine Details und die Schärfe weiß zu überzeugen. Ton: Die Dialoge sind immer klar und verständlich und werden nicht von Effekten oder Musikeinspielungen überlagert. Als Extra gibt es den Original Trailer, sowie rund 9 Minuten an „Behind the Scenes“ Szenen.
F.A.Q.’s
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Wer spielt mit?
Darsteller: Frank Grillo und Romano Reggiani als Ferruccio Lamborghini. Gabriel Byrne als Enzo Ferrari, Miro Sorvino und Chiara Primavesi als Annita, Francesca Tizzano als Gabriella, Patrick Brennan als Bob Wallace, Matteo Leoni als Matteo, Tommaso Basili als Diego, Giovanni Scotti als Silvio, Hannah van der Westhuysen als Clelia Monti, u.v.m.
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Fun-Fact:
Ursprünglich sollten Alec Baldwin und Antonio Banderas in die Rollen der italienischen Autobauer steigen. Was eventuell das zur Verfügung stehende Budget verhindert hat.
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Filmografie:
Frank Grillo „Killer’s Bodyguard 2„, Mira Sorvino „Stuber: 5 Sterne Undercover“, Gabriel Byrne „Mord in Yellowstone City“ und „Stigmata“, „Patrick Brennan“ Blue Bloods, Regie Drehbuch Bobby Moresco „L.A. Crash“.
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