Kaiserschmarrndrama: Eberhofer und Rudi das Dreamteam!
Kaiserschmarrndrama: Lange mussten die Fans auf den Kinostart warten und somit zog sich auch der Heimkinostart entsprechend länger hinaus. Doch jetzt endlich liegt mir der neue Eberhofer Krimi auf Blu-ray vor. Einiges hat sich verändert, der Franz hat den Rudi ins Krankenhaus gebracht.
Die Susi baut zusammen mit Leopold ein Zweifamilienhaus und der Papa kommt geschockt aus seinem einjährigen Urlaub zurück, der Max findet eine mollige Leiche aus der Erotikszene und dem Ludwig geht’s auch nimmer gut. Damit hat Franz einiges zu verarbeiten. Ob ihm das gelungen ist, der Fall um die Tote gelöst werden konnte und warum der Rudi im Rollstuhl hockt, des erzähl I euch in de nächste Zeile.
Das Drama beginnt
Der Eberhofer Franz sitzt so richtig in der Bredouille, baut seine Susi mit seinem nervigen Bruder Leopold doch auf dem Eberhofer-Hof ein neues Zweifamilienhaus. Dazu hockt sein Freund Rudi mit mehreren Frakturen im Krankenhaus im Rollstuhl, woran Franz nicht ganz unschuldig ist. Zankten sich die beiden während einer Autofahrt in Rudis alten Volvo wie ein altes Ehepaar und verloren die Kontrolle. Womit der Volvo den nächsten Abhang im Steilflug nahm.
Als wäre das nicht genug, findet sein Hilfssheriff Max Simmerl eine mollige, halbnackerte tote Frau im Wald. Es stellt sich heraus, dass diese „Dame“ einen Erotik-Webcam-Channel betrieben hat. Und das auch noch über der Metzgerei seines Kumpels Simmerl. Mit dem neumodischen Krempel hat‘s der Franz ja nicht so, weshalb er die Hilfe des grantigen Rudi braucht. Derweil kehrt Papa Eberhofer zurück und traut seinen Augen nicht, als er den Neubau erblickt. „Wer wagt es so eine bourgeoise Scheißhütten auf seinem Grund und Boden zu bauen?“
Nicht nur der Papa ist auf 180, es brennt an allen Ecken und Enden und auch der Flötzinger macht dem Franzl sein Leben nicht gerade einfacher. Fängt dieser doch was mit der Frau Beischel an. Der Frau des Chefs des örtlichen Rocker-Biker-Clubs. Womit Franz nach einer Schnappslerei und im Vollsuff, schauen muss, wie er den Flötzinger aus dieser pikanten Situation herausholt. Auch die Ermittlungen im Mordfall der Joggerin werden immer problematischer.
Steigt doch die Anzahl der vermeintlich Verdächtigen um den Flötzinger, wie auch den alten Simmerl an. Stellt sich nur die Frage: war es ein eifersüchtiger Freier, ein unbefriedigter Abonnent, einer seiner Kumpels, der ortsansässige Modehändler oder doch der fromme Bruder? Nachdem ein weiteres Mordopfer aufgefunden wird, taucht Sonderermittlerin Thin Lizzy in Franzls Büro auf und reißt die Ermittlungen an sich. Schlimmer könnte es wohl nicht kommen?
Was lange währt…
Mit über einem Jahr Verspätung kam dann endlich im August der siebte Eberhofer Krimi in die Kinos. Nun kurz vor Weihnachten 2021 kommt auch der Heimkinofan in den Genuss der siebten Buch-Verfilmung der Autorin Rita Falk. Wie in der realen Welt herrscht nun auch im besinnlichen Niederkaltenkirchen das pure Drama. Angefangen von Rudis Unfall und seinem Missmut über das Krankenhausessen, besonders wenn es Kaiserschmarrn gibt. Auch das Leben von Franz hat sich tiefgreifend verändert.
Dank Susis sieht sich Franz gezwungen, mit seinem nervigen Bruder Leopold ein Zweifamilienhaus zu bauen. Glücklicherweise gibt’s ein Mordopfer zu vermelden, womit sich Franz von diesem Drama absetzen kann. Dummerweise braucht er die Hilfe von Rudi. Welcher nach ihrem gemeinsamen Unfall, gar nicht gut auf Franz zu sprechen ist. So zieht der Rudi direkt in Franzls Unterkunft. Womit das Drama mit Susi ein neues Niveau erreicht. Aber auch mit Hund Ludwig gibt es Probleme, will er einfach nicht mehr fressen.
Klingt nach viel Drama, ist es dieses Mal auch. Im Vergleich zu den Vorgängern kann man tatsächlich sagen, dass das „Kaiserschmarrndrama“ wesentlich emotionaler und wesentlich dramatischer ausgefallen ist. Die lustigen Szenen überwiegen zwar immer noch, aber gerade die Geschichte um den Hund Ludwig, ist nicht leicht zu verdauen. Demgegenüber stehen wieder herrlich schräge Szenen und Momente. Welche sich dieses Mal mehr auf den Eberhofer Clan und Rudi beziehen.
So kommen zwar auch hier der Simmerl und besonders der Flötzinger zum Zug, die Screentime ist jedoch wesentlich geringer ausgefallen. Dies betrifft auch den weiteren Cast, wie Sigi Zimmerschied als Eberhofers Vorgesetzter Moratschek, Wolffi und Thin Lizzy. Diese waren zwar alle mit dabei, trugen jetzt aber nichts Bedeutsames zur Geschichte bei. Wobei besonders der Twist um: die Beischel, den Biker-Club und den Flötzinger, recht konstruiert wirkt.
Allgemein dreht sich „Kaiserschmarrndrama“ neben dem Mord an einer Joggerin, die im Online-Erotik-Gewerbe tätig war, mehr um den Eberhofer Clan. Dieses Mal mit Rudi als Spitze des Eisbergs. Alles immer noch sehr lustig, aber auch wesentlich ernster und einmal so richtig traurig. Dafür punktete die Gästeliste mit einigen bekannten Namen.
Neben Christine Neubauer, Olivia Pascal und Sarah Victoria Frick, gab auch der großartige Willy Astor sein „Eberhofer Krimi“ Debut. Obendrein gab es für die ältere Generation wie mich, noch ein besonderes Schmankerl. Der Cameo Auftritt von Frank Buchrieser, den bejahrteren unter uns sehr gut bekannt als Major Adolf Kottan, aus der österreichischen 70er Jahre Serie „Kottan ermittelt“. Zu herrlich seine Kommentare beim Fund der Leiche, die wohl leider nur Insider verstehen werden.
Fazit:
Wie bereits die Vorgänger konnte mich auch die neuste Eberhofer Verfilmung: „Kaiserschmarrndrama“, sehr gut unterhalten. Dennoch merkt man hier die Betonung auf Drama an. Fiel dieser Teil doch wesentlich ernster, dramatischer und etwas melancholischer aus. Nicht so heftig wie in „Weißbier im Blut“, dennoch ziemlich merkbar. Lacher und Schenkelklopfer gab es dennoch mehr als genug.
Besonders wenn Simon Schwartz als Rudi Birkenberger einem frommen evangelischen Pfarrer beibringt, dass seine kleine Schwester ein Internet Erotik Luder war. Die Ermittlungen und die Jagd nach Verdächtigen, nimmt dieses Mal eine untergeordnete Rolle ein. Auch der Plot um Daniel Christensens Figur Flötzinger wirkt etwas konstruiert. So scheint es, als wären die Szene extra für die Flötzinger Fanbase in dem Film gelandet.
Alles in allem ist auch die neuste Verfilmung ein gelungener Eberhofer Krimi geworden. Diesmal macht die Figur des Franz Eberhofer eine wesentlich größere Veränderung durch. Raus aus dem Saustall, rein in eine gemeinsames Heim. Samt seinem nervigen Bruder Leopold, was er Susi zu verdanken hat.
Dazu muss der Franz einen großen Verlust hinnehmen. Wird der Eberhofer Franz dadurch jetzt etwa „erwachsener“ werden? Das werden wir wohl erst im nächsten Film, dem „Guggelhupfgschwader“ sehen. Bis dahin wünsche ich jedoch allen Eberhofer Fans und denen die es noch werden wollen, viel Spaß mit dem „Kaiserschmarrndrama“.
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