Jolt: Review

JOLT: Kate Beckinsale als impulsgestörten Türsteherin!

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Jolt: Blu-ray

„JOLT“ Wie schon Milla Jovovich (Monster Hunter), scheint sich auch Kate Beckinsale im Action-Fantasy-Genre durchaus wohl zu fühlen. So spielte sie schon mehrfach die Vampirin Selene in den „Underworld“ Filmen oder an der Seite von Hugh Jackman in „Van Helsing“. Auch in „Jolt“ geht mit ihrem Charakter nicht alles mit rechten Dingen zu. So spielt Beckinsale, die von einer Impulstörung geplagte Lindy.

Dies löst bei Ihr, seit frühster Kindheit Aggressionsschübe aus, welche sie zu einer wütenden Furie werden lässt. Einzig ein spezielles Korsett, eine Weste mit Strominjektoren hält sie in Grenzen. Steigen die Aggressionen, genügt ein Druck auf einen Knopf, um ihr einen richtig deftigen Stromimpuls zu verpassen. Welcher sie wieder herunter dimmt und die Personen in ihrer Umgebung ohne schwerwiegende Verletzungen zurücklässt. Ob mich „Jolt“ überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in meiner Rezension in den nachfolgenden Zeilen!

Lindy, eine ganz „normale“ Frau?

Schon als Kind hatte Lindy (Kate Beckinsale) ein Aggressionsproblem. Ihre ständigen Wutausbrüche führten zu etlichen Untersuchungen und als nichts mehr half, sperrte man sie einfach weg. Lange wurde Lindy von Arzt zu Arzt und Anstalt zu Anstalt gereicht. Einzig der Psychiater Dr. Munchin (Stanley Tucci) schien eine Übergangslösung für Lindy gefunden zu haben. Eine Weste, gespickt mit Strominjektoren, welche Lindy bei Bedarf einen heftigen Stromschlag versetzen, so dass sie von ihrem „Aggro-Trip“ wieder herunterkommen kann.

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Lindy erleidet einen schweren Verlust

So führt die zwischenzeitlich zu einer Frau herangewachsenen Lindy, ein halbwegs normales Leben. Dies aber unter totaler Kontrolle und Enthaltungen, braucht sie doch immer stärkere Spannungsschübe. Ein Grund warum die als Türsteherin arbeitende Lindy, jeglichen Dates aus dem Wege geht. Doch Dr. Munchin hält es für wichtig, sich auf Dates einzulassen, damit Lindy eine gewisse Normalität erlebt. Widerwillig lässt sie sich auf ein Blinddate mit dem Buchhalter Justin ein, der es tatsächlich schafft, ihre Ablehnung zu durchdringen.

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Lindy wagt einen Annährungsversuch

Ein ganz neues Gefühl für Lindy, die das nächste Treffen mit Justin, voller Schmetterlinge im Bauch herbeisehnt. Das Schicksal scheint es mit Ihr einfach nicht gut zu meinen. Kurz vor ihrem dritten Date erfährt Lindy vom Tod des vermeintlichen Buchhalters. Die ermittelnden Detectives scheinen ebenfalls keine große Hilfe zu sein. Was Lindy verdammt wütend macht und eine wütende Lindy ist sicherlich das Letzte, was sich Justins Mörder wünschen dürften

Von null auf hundert!

Wer den Inhalt liest, dürfte sich dabei ertappen, sofort an Jason Stathams Film „Crank“ zu denken. Während Beckinsale als Lindy sich mit Stromstößen in Zaum hält, brauchte Statham diese, um auf Touren zu kommen. In „Jolt“ zeigt uns Regisseurin Tanya Wexler, Kate Beckinsale als eine Frau, die zeitlebens von Impulsstörungen geplagt wird. Was sie zu einer tickenden Zeitbombe für ihre Umgebung macht.

Ein Aufreger und die Protagonistin Lindy macht alles platt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Einzig Dr. Munchin, gespielt von Stanley Tucci und ihr Date Justin, dargestellt von Jai Courtney („Honest Thief), scheinen zu Lindy durchdringen zu können. Der Doktor dank seiner Stromstoß-Therapie, sowie wie ihr neuer Freund als „Liebesdings“. Das gewaltsame Ableben Justins, bringt Lindy erwartungsgemäß auf die Palme.

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Lindys Mentor (Stanley Tucci) ist äußerst besorgt.

Womit die Suche nach dem vermeintlichen Mörder des „harmlosen“ Buchhhalters Justin. Diesen findet sie in Hogwarts Hausmeister, sprich in dem Darsteller des Hausmeisters Filch, David Bradley („Dr. Who“). Dieser spielt den Unterweltboss Gareth Fizel, auf dessen Lohnliste sich Justin scheinbar befunden hat. Klingt doch schon mal nach sehr guten Zutaten für einen Rachethriller.

Um das Interesse noch zu steigern, geht Regisseurin Wexler noch ein wenig auf Lindys Vergangenheit ein. Steht doch auch diese in einem schrägen Kontext. Und während der Hauptplot um den verstorbenen Freund samt Rachefeldzug im Mittelpunkt steht, umgibt auch die Hauptprotagonistin ein eigenes Geheimnis. Man denke nur an verschiedene Institutionen, die solch ein Aggressionspotential nur zu gerne nutzen würden.

Zumindest wenn es nach der „Namenlosen Frau“ geht, die Lindy scheinbar nie aus den Augen verloren hat. Hier wunderbar mysteriös dargestellt von Susan Sarandon („Jesus Rolls„), wie auch Stanley Tucci als Dr. Munchin. Der mehr zu wissen scheint, als er zugibt.  So bastelte Drehbuch Autor Scott Wascha, noch einige Twists zu diesem Actionthriller hinzu. Womit man dem Zuschauer, eine ganze Latte an Verrätern oder zumindest undurchsichtigen Gestalten präsentiert. Dies alles wurde recht interessant in die Geschichte eingewoben, sollte den erfahrenen Zuschauer aber nicht wirklich überraschen. 

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Inzwischen machen auch die Cops jagt auf Lindy

„Jolt“ überbietet die bekannten Genregrößen wie „Crank“ zwar nicht, kann in seinem Genre aber dennoch überzeugen. Die Action Sequenzen sind sehr gut choreografiert und Kate Beckinsale scheint sich bei diesen auch nicht geschont zu haben. Manche Szenen sind zwar schon weit drüber. Wie zum Beispiel die „wie erklimme ich ein Hochhaus“ Szene. Sind wir aber mal ehrlich, wer sich auf solche Filme einlässt, erwartet doch solche Szenen.

Wer hier meckert, dürfte dann in den bereits erwähnten „Crank“ oder auch Titeln wie „Killers Bodyguard 2“ oder „Nobody“ seine Unterhaltung finden. Bieten diese Genre-Titel den gleichen Vor- wie auch Nachteil, sprich Realismus ist ein Fremdwort. Die Geschichte, samt seiner Twists und Trigger sind zwar recht einfach gestrickt, für einen Rachethriller aber durchaus ausreichend. Die Actions Szenen sind natürlich das Highlight und selbst wenn die Twists keinen großen „Wow“ Effekt auslösen, so haben die Actionszenen ihre Momente.

Stromimpuls aus, Fazit an:

Rachethriller gibt es von dramatisch wie in „Ein Mann sieht rot (1974)“ bis hin zu total überzogen wie in „Kill Bill (2003)“. Darunter tummeln sich allerlei Genrevertreter von gut bis schlecht und „Jolt“ liegt für mich im oberen Drittel des Mittelfelds. Die Geschichte mit den Stromrezeptoren, welche die Hauptdarstellerin im Zaum halten, fand ich sehr unterhaltsam. Als Zuschauer war ich gespannt darauf zu sehen, wie weit die Protagonisten gehen wird / kann, wenn sie nicht gezügelt wird.

Im Hinterkopf natürlich, die sich immer im Hintergrund haltenden „Namenlose“ Frau, gespielt von Susan Sarandon („Jesus Rolls„). Damit war klar, dass die Figur Lindy nicht sich selbst überlassen wird, sondern immer unter Beobachtung steht. Die verlorene Liebe, welche die Hauptfigur auf Rachefeldzug gehen lässt, ist zwar generisch, dafür aber recht unterhaltsam dargestellt. Auch optisch, wie musikalisch hat mir der Film durchaus zugesagt. Sprich der Style des Films hat mir gefallen.

Ebenson unterhaltsam spielt die Darstellerriege, angeführt von Kate Beckinsale, Stanley Tucci, Jai Courtney, wie auch die Detective Darsteller Bobby Cannavale als verständnisvoller Cop und besonders herrlich Laverne Cox als böser Cop. „Jolt“ ist zwar jetzt nicht das absolute Highlight des Rache-Genres geworden, dennoch lieferte Regisseurin Tanya Wexler einen ordentlichen Genrevertreter ab.

Wer hier nicht die Nadel im Heuhaufen sucht, kann mit diesem Streifen sehr viel Spaß haben. Die Action passt, an den Darstellern gibt es nichts zu mäkeln, die Story ist zwar gängig, macht aber dennoch neugierig. Was unter anderem daran liegt, dass man mehr über Lindy und die Hintermänner in dem Fall „Hinterfrau“ erfahren möchte. Viel zu Meckern gibt es von meiner Seite nicht, zumindest nicht, wenn ich andere Genrevertreter heranziehe. Wer entspannende Action Unterhaltung für den Abend sucht, dürfte hier richtig sein.

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