Jojos Bizarre Adventure Vol.1: Review

JoJos bizarre Adventure: der Kult Anime endlich auf deutsch!

JoJo’s Bizaare Adventure: Was lange währt wird endlich gut und so gibt es nun diesen Kult Anime auch mit deutscher Synchronisation auf Blu-ray. Erzählt wird die Geschichte der beiden Erzrivalen Jojo Joestar und Dio Brando.
Welche weit über die menschlichen Grenzen gehen um den anderen zu besiegen. Um was es genau in „JoJo’s Bizarre Adventure“ geht und wie vor allen Dingen die deutsche Vertonung ausgefallen ist, erfahrt ihr wie immer in den folgenden Zeilen.
Das Abenteuer beginnt:
Ein tragischer Unfall kostet George Joestar und seinen neugeborenen Sohn fast das Leben, während seine Frau diesen nicht überlebte. Als George kurzzeitig aus der Ohnmacht erwacht blickt er in die Augen Dario Brandos, den er fälschlicherweise für seinen Retter hält. Dabei ist Brando alles andere als ein Retter, geschweige denn ein guter Mensch. Ein abgeschlagenes Aas, dürfte ihn wohl noch am nettesten beschreiben.

Nachdem George im Laufe der Zeit hinter Brandos Maske blickt, überwiegt dennoch dessen Dankbarkeit, sowie sein ungebrochener Glaube an das Gute im Menschen. Jahre später, Georges Sohn Jojo ist zu einem Jungen herangewachsen. Auch Brando hatte einen Sohn, namens Dio, der sich in Jojos Alter befindet. Unterschiedlicher könnten die zwei nicht sein, während Jojo in einem gut behüteten und wohlhabenden Haus aufwuchs.
Schlug sich Dio auf den Straßen durch und musste sich immer seinem gewalttätigen Vater erwehren, den er über alle Maßen hasst. Am Sterbebett übergibt Brando seinem Sohn ein Schreiben an George Joestar. Erinnert an Brandos Tat, nimmt George dessen Sohn in sein Haus auf. So freut sich Jojo über einen „Bruder“ und Dio auf die Chance den Reichtum der Joestars an sich zu bringen. Verschlagen wie sein Vater, nistet er sich wie ein Parasit ein und lässt Jojo mit jedem Tag seines Lebens Verachtung spüren.
Als Dio noch Jojos geliebten Vierbeiner am lebendigen Leib verbrennt, bricht aus Jojo unbändige Wut hervor, die Dio in seine Schranken weist. Einige Jahre vergehen und die Jungs wuchsen zu stattlichen und gelehrigen jungen Männern heran. Jojos Misstrauen gegen Dio ist ungebrochen und auch Dio ist von seinen hinterhältigen Plänen nicht abgewichen. So begann er schon vor geraumer Zeit, George mit kleinen Dosen zu vergiften, so wie er es schon bei seinem eigenen Vater tat.
Jojo riecht den Braten und folgt der Spur des Giftes um herauszufinden was Dio wirklich tat. Doch das Haus Joestar birgt noch ein weiteres Geheimnis, eine alte mysteriöse Steinmaske. Jojo versucht schon lange deren rätselhafte Vergangenheit zu lüften. So soll es Dio sein, der hinter diese alte Macht kommen wird, als er befürchtet von Jojo als Mörder entlarvt zu werden. Die Ereignisse überschlagen sich als sich Jojos Verdacht bestätigt.
So schhafft er es seinen Vater von Dios Schuld zu überzeugen. Noch bevor ihn die Polizei verhaften kann, setzt sich Dio die Steinmaske auf. Ein tödlicher Fehler, den Dio mit dem Leben bezahlt und das Geschenk der Unsterblichkeit erhält, was ihn aber zu einem Lebensenergie verschlingenden Monstrum werden lässt. So stellt sich einzig die Frage, ob Jojos Kraft und Fähigkeiten ausreichen werden, Dio zu vernichten…
Was erwartet den Anime Fan?
Hirohiko Arakis Manga „Jojo’s Bizarre Adventure“ erfuhr schon etliche Auswertungen, als Comic, Anime und Videospiel. Hier geht es nun um die Anime Serie „Jojo’s Bizarre Adventure“ aus dem Jahr 2012. 11 Jahre später darf sich jetzt endlich auch auf eine deutsch synchronisiert Veröffentlichung dieser herausragenden Anime Serie rund um Jojo und Dio freuen.
Nicht ohne Grund gehört diese Serie zu den erfolgreichsten des Shūeisha Verlags. „Jojo’s Bizarre Adventure“ ist ein herrlich durchgeknallter Genre Mix aus Coming of Age, Horror, Martial Arts, Zombies, Nazis, Vampiren und sonstigen unheimlichen Viehzeug welches der menschliche Geist erspinnen kann. Im Mittelpunkt dieses Mixes stehen Jojo Joestar und Dio Brando.
Zzwei ungleiche junge Männer, aus unterschiedlichen Schichten und vor allen Dingen unterschiedlichen Auffassungen. Jojo ist der rechtschaffene und Gute in dieser Geschichte, Dio das komplette Gegenteil, Egoistisch, Narzisstisch und über Leichen gehend. Wenn nötig sogar über seine eigene.

Der Zeichenstil und die Umsetzung kann man durchaus aus schon als Hypermaskulin bezeichnen. Hier besitzen die Protagonisten einen Körperbau auf den selbst ein Mister Universum neidisch wäre. Dabei strahlen die Gesichter dennoch einen gewissen Feminismus aus, den man fast schon als Homoerotisch bezeichnen könnte. Wäre da nicht Jojos schon frühe Liaison mit Erina. Die Serie trägt sich nicht nur durch einen Erzähler aus dem off, sondern man lässt den Zuschauer auch an den Gedanken der Figuren teilhaben.
Trotz des japanischen Ursprungs wurde die Geschichte in das England des 19. Jahrhunderts verlagert. Womit die Klassenunterschiede zwischen Unterschicht und Edelmann wesentlich einschneidender waren. So ist Dios Drang in die Oberschicht aufzusteigen und sich von seiner Vergangenheit zu lösen, nachvollziehbar. Die Mittel die er benutzt sind dafür alles andere als Gentleman like. So ist Dio ein Meister der Täuschung, der dennoch über seinen eigenen Hochmut stolpert.

Jojo dagegen muss auf die harte Tour lernen, dass die Welt nicht aus Freundschaft und Nettigkeiten besteht. Womit wir zum Gewaltgrad der Serie angekommen sind. Bis zur Aufdeckung Dios Machenschaften, schlug die Serie schon einen gewissen Härtegrad ein. Dios Schachzug, Jojos Hund bei lebendigen Leib verbrennen zu lassen, ist dabei noch „harmlos“. Nach seiner Enthüllung, steigern sich die Gewaltszenen in eine Gewaltorgie, welche von Folge zu Folge jegliche Hemmungen der Gewaltdarstellung ablegen.
Man kann sagen, die Zeichner scheinen einem wahren Exzess erlegen zu sein. Dabei spielt es im Verlauf keine Rolle mehr das Dios Leib fast völlig zerstört wird und dennoch überlebt. Daher wundert es auch nicht das sich in dem Geschehen solche Gestalten wie Jack the Ripper, Zombies, Nazis oder Vampire gegenseitig das Leben aus dem Leib prügeln.

Die Serie selbst ist ein wahres Unterhaltungsfeuerwerk für Anime Fans und so komme ich zur Synchro, welche für einige Animes eher zum Stolperstein wurde. Die japanische Filmkunst ob real oder animiert liebt den melodramatischen Ansatz und das Spiel. Diesem auf Synchronisationsebene gerecht zu werden, scheitert manchmal nicht nur an den deutschen Dialogtexten, sondern auch an den Sprechern. Vergleicht man japanische mit deutschen Tonspuren, scheinen die Japaner beim sprechen das ganze Studio einzureißen, so stimmgewaltig und mit purem Overacting geht es dort zur Sache.
Hier muss ich sagen haben die Synchronregie und die Sprecher selbst ganze Arbeit geleistet. Die Sprecher Vincent Fallow als Jonathan „Jojo“ Joestar und Marios Gavrilis als Dio Brando geben hier unter der Regie von Patrick Keller alles. Ein Wunder das diese mit ihren Stimmbändern, nach den Aufnahmen nicht in Kur mussten.
Unterstützt wurde der Sprecher Cast von Kultstimme / Sprecher Norbert Langer, vielen auch als Stammsprecher von Tom Selleck alias „Thomas Magnum“ aus der 80er Jahre Kultserie „Magnum“ bekannt, der hier George Joestar seine Stimme lieh. Aber auch der restliche Sprechercast lässt hier keine Wünsche offen: Jan Spitzer, Leonhard Mahlich, Johannes Berenz, Florian Krüger-Shantin und viele mehr.
Hier wurde nicht an der falschen Stelle gespart, sondern man besetzte die Rollen mit professionellen Sprechern. Glücklicherweise umging man die Unart Pseudo Promis und somit nicht gelernte Sprecher für die entsprechenden Rollen zu engagieren.
Fazit:
Ich muss zugeben, ich bin jetzt nicht der größte Anime Serien oder Filmkenner, dennoch begleiten mich solche Titel wie: „Captain Harlock (1978)“, „Cyborg 009“, „Akira“, „Patlabor“, „Ghost in the Shell“ und viele mehr, schon seit Kindertagen. So bin ich immer sehr an hochwertigen Anime Serie wie „Attack on Titan“ oder ähnlichen guten Titeln interessiert.
Mit „Jojo’s Bizarre Adventure“ erhielt ich von Kazé Deutschland ein Presse Sample zur Ansicht. Trotz das ich mich nicht als Gewaltorgien-Junkie betiteln würde, muss ich sagen das ich mehr als gut von dieser Serie unterhalten wurde. Der Genremix, das Setting des 19. Jahrhunderts in England, die abgefahrenen Szenen, die Dramaturgie, die Figuren sowie Twists und vor allen Dingen die für mich perfekte Synchronsprecherwahl, haben mir Unterhaltung pur geboten.
Auch die Stimmen aus dem Netz, die sicherlich tiefer in der Materie als ich stecken, sind voller Lob. Ich denke ich liege hier nicht falsch, wenn ich jedem Anime Fan, die Serie „Jojo’s Bizarre Adventure“ ans Herz lege. Ich zumindest bin schon auf Volume 2 gespannt. Wer noch mehr Anime Empfehlungen wünscht, dem kann ich „Otherside Picnic“ und „Talentless Nana“ ans Herz legen.
Bilder Copyright: ©Hirohiko Araki/SHUEISHA, JoJo’s Animation Project
Clip © Kazé Deutschland alle Rechte vorbehalten!