Iron Mask: Jackie Chan vs Arnold Schwarzenegger!
IRON MASK: Was haben sich die Action Fans der 80er Jahre doch so sehr gewünscht. Ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Actiongrößen wie Stallone, Schwarzenegger, Jean Claude van Damme und vielen mehr. Dies musste bis zum Jahr 2010 pures Wunschdenken bleiben.
Mit „The Expendables“ vereinigte dann Sylvester Stallone höchstpersönlich, in drei Teilen, fast alle Ikonen der 80er Jahre. Selbst ein Chuck Norris ließ sich für einen weiteren Auftritt überreden. Aber wo, bei all den bekannten Namen blieb Jackie Chan? Bisher sollte es wohl nicht sein, doch jetzt gibt es ein Zusammentreffen und wie dieses ausgefallen ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Aber worum gehts eigentlich?
Anfang des 18. Jahrhunderts macht sich der Wissenschaftler, Erfinder und Kartograph Jonathan Green (Jason Flemyng) auf, um den Osten Russlands auf eine Karte zu bannen. Dabei trifft er auf allerlei Wundersames, Magisches und Gefährliches. Dennoch ist er immer in Gedanken bei seiner Miss Dudley (Anna Churina). Zu dieser hält er mittels Brieftauben den Kontakt. So kommt es, dass sich eines dieser Federviecher verfliegt und in James Hooks (Arnold Schwarzenegger) Kerkerfestung landet.
Dort sitzt Peter der Große, mittels einer eisernen Maske unkenntlich gemacht, mit einem mysteriösen chinesischen Großmeister in einer Zelle. Peter ist in der Lage der Brieftaube die Botschaft abzunehmen und zu entschlüsseln. Was dort geschrieben steht, bringt ihn und den Großmeister in Aufruhr und so sind sie sich einig, dass sie ausbrechen müssen.
Nicht nur die Zukunft Russlands steht auf dem Spiel, sondern auch die der Heimat des Meisters. So entwickeln sie den Plan, Miss Dudley anzulocken und als Ablenkung zu benutzen. Dies gelingt nur teilweise und der Meister bleibt zurück im Kampf gegen James Hook. Peter macht sich mit Miss Dudley auf, die Tochter des Meisters und Jonathan zu finden.
Nur wenn es Peter gelingt, der Tochter des Meisters und gleichzeitig Prinzessin des Reiches, ein magisches Amulett zu überbringen, kann diese die hinterhältigen Machenschaften einer machthungrigen Hexe bannen. Dazu muss sie aber erst den letzten überlebenden Drachen befreien, den das böse Weib, tief unter ihrem Palast gefangen hält.
Klingt recht konfus, oder?
Trotz aller Bemühungen, die Inhaltsangabe entsprechend dem Ablauf zu schreiben, kann ich es leider nicht ändern. Der Plot bleibt so konfus, wie sich der Inhalt liest. Dabei ist die Story nicht mal kompliziert, verkompliziert wird sie durch Einwurf etlicher Figuren, zusätzlicher Szenen und Ungereimtheiten. Fangen wir am besten mit den Charakteren an.
Der Engländer Jonathan Green, ein Kartograph gleichwohl Wissenschaftler, wurde mit der Aufgabe betraut Russland zu kartographieren. Dieser ist mit Miss Dudley liiert, doch aus irgendeinem Grund flüchtet er aus ihren Armen, als sie von ihrem Vater erwischt werden. Scheinbar gilt es erst die Aufgabe zu erledigen, Ruhm zu ernten und dann zu heiraten. Der Ablauf/Vorgang hat sich mir nicht wirklich erschlossen, aber sei‘s drum.
Während seiner Reise erzählt Jonathan (Jason Flemyng) von vielen sonderbaren Erfahrungen mit magischen oder verhexten Gestalten. Sodann trifft Jonathan in Russland ein, sagt was Falsches und landet im Kerker. Dort trifft er auf einen vermeintlichen Jungen. Dieser wird sich im weiteren Verlauf als Prinzessin und Tochter des Meisters herausstellen. Besagter Meister (Jackie Chan) hockt mit dem Mann (Yuri Kolokolnikov) mit der eisernen Maske (Nein, nicht der aus der bekannten Geschichte) zusammen in James Hooks (Arnold Schwarzenegger) Kerkerfestung.
Unter der Maske steckt niemand anderes als Zar Peter der Große. Nach dem Namen James Hook, wohl auch keine Überraschung mehr. Eine Brieftaube, triggert dann den Ausbruch. Wobei der Meister zurückbleibt und Masken Peter, zusammen mit Miss Dudley sich auf die Suche nach der Tochter des Meisters macht. Diese wiederum ist mit Jonathan auf dem Weg in ihre Heimat. Dort gilt es eine böse Hexe aufzuhalten.
Und es wird noch etwas konfuser
Das Ziel ist wie immer: verschiedene Charaktere zusammenbringen, um eine große Bedrohung zu besiegen. Hierbei kommt noch ein Drache mit ins Spiel. Was fantasievoll beginnt, wird immer konfuser und teils etwas klamaukig. Das Manko ist dabei nicht einmal die Story, sondern eher die Zusammensetzung. Regisseur Oleg Stepchenko präsentiert dem Zuschauer einen Mix aus vielen Ideen. Manche funktionieren manche nicht.
Am ehesten kann man den „Iron Mask“ mit Jackie Chans Neuauflage: „In 80 Tagen um die Welt“ vergleichen“, wobei Letzterer um einiges besser abschneidet. Der Look wirkt ebenfalls wild zusammengewürfelt, manches erinnert an einen Steampunkfilm, anderes an chinesische bekannte Genrevertreter. So war ich anfangs der Meinung es mit einem chinesischen und nicht mit einem russischen Film zu tun zu haben. Leider ist auch das Ende konstruiert und teils unlogisch, besonders in Bezug auf den „mächtigen“ Drachen.
Früh merkt man das Arnold Schwarzenegger („Total Recall„) und Jackie Chan („The Tuxedo„) nur Nebenfiguren sind, selbst wenn der Trailer einen anderen Eindruck erweckt. Dafür ist deren Kampf wirklich sehenswert und lustig ausgefallen. Der Filmselbst präsentiert eigentlich keine direkte Hauptfigur. Anfangs ist man der Meinung, es sei Jonathan, dann Peter der Große, dann die Prinzessin. Letzlich ist die Prinzessin, dennoch wurde deren Charakter nicht gänzlich als Hauptcharakter herausgearbeitet.
Um genau zu sein, kann man „Iron Mask“ als Film mit drei Akten und drei Hauptfiguren ansehen. Erst ist es Jonathan, dann Peter und dann die Prinzessin. Allgemein scheint man den Cast, wohl aus werbewirksamen Gründen mit großen Namen ausgelegt zu haben. Hier wären Rutger Hauer (Blade Runner) und Charles Dance (Game of Thrones) neben Jackie und Arnie zu nennen. Wobei Letztere gar keinen Einfluss auf den Plot nehmen.
Fazit:
Ein Regisseur, ein Film, und verdammt viele Ideen. So würde meine Kurzbeschreibung klingen. Wer bis hierher gelesen hat, dürfte nicht zu Unrecht vermuten, dass der Film viel wollte, dies aber nicht zur Gänze geschafft hat. Was einerseits an einem Sack voller Ideen/Szenen, einer nicht einheitlichen Leitfigur und einem Plot voller Wendungen, sowie einem recht unlogischen und konstruierten Finale liegt.
Ist der Film deshalb ein Totalausfall? Eigentlich nicht und dass trotz seiner Defizite. So macht das Gesehene auch irgendwie Spaß. Man merkt zwar das vieles zusammen geklaut und neu verwurstet wurde, aber hey, zu sehen wie sich Jackie und Arnie gegenseitig auf die Mütze geben, entschädigt für einige Filmfehler. Auch wenn das Finale mit den beiden arg schnulzig geraten ist. So konnte mich der Film dennoch gut unterhalten, wobei ich die ein oder andere graue Gehirnzelle mal kurz in Standby versetzen musste.
Für wen ist dieser Film denn nun geeignet? Wem „In 80 Tagen um die Welt“ gefallen hat, Fan von Arnie und Jackie ist und ein Aufeinandertreffen erleben will, kann durchaus zugreifen. Allen anderen die ein ausgefeiltes Fantasie Abenteuer erwarten, würde ich empfehlen, den Trailer nochmals genau zu sichten.
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