In 80 Tagen um die Welt (2021): Review
In 80 Tagen um die Welt (2021): Jetzt auch animiert!

IN 80 TAGEN UM DIE WELT: Die Romane des Abenteuer-Fantasie-Science-Fiction- Autors Jules Verne, scheinen nie aus der Mode zu kommen. So machten sich nun der Oscar-normierte französische Regisseur Samuel Tourmeux und „Ice Age 2“ Drehbuchautor Gerry Swallow daran, ein Äffchen und einen Frosch, einmal rund um die Welt zu jagen.
So gehen das mütterlich behütete Seidenäffchen Passepartout und der draufgängerische Frosch Phileas Fogg die Wette ein, in 80 Tagen die Erde zu umrunden. Ob die zwei ungleichen Abenteurer diese Wette gewinnen können und wie Tourmeux Animationsfilm ausgefallen ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Einmal rund um die Welt
Einmal ein großer Entdecker werden. Das ist der Traum von Passepartout, der nur zu gern seinem Vorbild Juan Frog de Leon nacheifern würde. Wäre da nicht seine Mom, die versucht ihren kleinen Seidenäffchen Sohnemann vor allerlei Gefahren zu schützen. So lebt Passepartout wohlbehütet an einem Strand, an dem eines schönen Tages der Draufgänger Phileas Fogg angespült wird. Dieser bringt mit seiner Prahlerei, einige Unruhe in das kleine Dörfchen.

So halten ihn viele für einen Aufschneider, als Phileas meint, er könne die Welt schneller umrunden als der große Abenteurer Juad Frog de Leon. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner Phileas mit einer Wette herausfordern. Passepartout ist völlig aufgeregt und sagt statt Phileas die Challenge zu, bei der er zusammen mit Fogg beweisen will, dass dies zu schaffen ist. Was Phileas nicht ganz so recht zu sein scheint.

Doch bevor es so weit kommt, muss erstmal Mom im Unklaren gelassen werden. Was Phileas sofort torpediert. Möchte er doch, aus welchen Gründen auch immer verhindern, Passepartout dabei zu haben. Dies liegt eventuell auch daran das des Nachts, der Tresor der Bank ausgeraubt wurde. Was die Wüstenmaus Inspektor Fix auf den Plan ruft.

Vermutet sie doch hinter Phileas Fassade, einen miesen Betrüger und Räuber. Phileas schafft es nicht, den kleinen Passepartout loszuwerden. Und als wäre das nicht genug, heftet sich auch noch Inspektor Fix an ihre Fersen. So beginnt Passepartouts und Phileas großes Abenteuer. Dabei stellen sich nur noch zwei Fragen: Werden es die beiden schaffen, die Wette zu gewinnen? Und ist Phileas tatsächlich ein übler Betrüger?
Jules Verne tierisch interpretiert
Jules Vernes Roman „In 80 Tagen um die Welt“ hat schon einige Verfilmungen hinter sich. Hier wäre als erstes Michael Andersons Film aus dem Jahr 1956 mit David Niven („Tod auf dem Nil“) als Phileas Fogg zu nennen. Im Jahr 1989 folgte eine TV-Mini-Serie mit Pierce Brosnan als Fogg in der Hauptrolle. Die, wie schon die Version aus dem Jahr 1956 mit allerlei prominenten Darstellern besetzt war.
Darunter auch David Niven („Das Superhirn“). Die bisher letzte große Kinoverfilmung folgte dann 2004 mit Jackie Chan („The Iron Mask“) als Passepartout und Steve Coogan („Stan & Ollie“) als Phileas Fogg. Für die kleinen Zuschauer gab bereits im Jahr 1981 eine Zeichentrick-Serie namens „Um die Welt mit Willy Fog“.
In dieser stellen Hunde und Katzen die Hauptfiguren von Jules Vernes Buch dar. Samuel Tourneux nahm diese tierische Version erneut auf, wobei er die Tierwelt noch weiter schrumpfte. So ist Passepartout ein Seidenäffchen und Phileas ein Frosch. Hierbei möchte ich jedoch erwähnen, das man es mit Maßstab der Tiere nicht allzu genau nahm. Habe ich doch noch nie so kleine Seidenaffen oder so große Krabben gesehen.
Tourneux Film beginnt mit der Sehnsucht des kleinen Seidenäffchens Passepartout. Wäre er doch selbst gerne so wie sein Vorbild, der große Entdecker Juan Frog de Leon. Etwas, das seine Mutter gar nicht gerne sieht. Findet sie es doch viel besser, ihren Sohnemann wohlbehütet daheim zu wissen. So wird eines Tages der Frosch Phileas Fogg samt seinem Surfbrett am Strand des Fischerdörfchens angespielt, womit Passepartout gleich Feuer und Flamme für den unbekannten Abenteurer ist.
So lässt Drehbuchautor Gerry Swallow seinen Fogg gleich mal große Reden schwingen, was in einer Herausforderung, einer Wette endet. Womit sich die beiden ungleichen Entdecker auf machen, die Welt in 80 Tagen zu umrunden. Der bekannte Plot um einen Bankraub, womit der Verdacht auf Fogg fällt, fehlt ebenso wenig wie Inspektor Fix. In diesem Fall ist Fix eine hartgesottene Wüstenmaus, welche sich den Verdächtigen gleich an die Fersen heftet.
Neben Abenteuern, fremden Orten, Gefahren, neuen Feinden wie neuen Freunden, steht in Tourneux Film, Vertrauen und Freundschaft im Mittelpunkt. Beides müssen sich die Hauptfiguren im Verlauf des Films erarbeiten. Womit beide eine entsprechende Wandlung durchmachen müssen. Passepartout erkennt, das man nicht jedem vertrauen sollte. Während Phileas erfährt, dass ein wahrer Freund ein Geschenk sein kann.
Fazit:
„In 80 Tagen um die Welt“ ist ein eingängiger Animationsfilm für die kleinen Zuschauer unter uns. Die Hauptfiguren sind niedlich und freundlich gestaltet, allen voran das Seidenäffchen Passepartout. Der Frosch Philias Fogg ist der coole mit den witzigen One-Liner-Sprüchen. Bei Inspektor Fix musste aber auch ich erst grübeln, was das für ein Vieh sein soll, ebenso diese Krabbenbewohner.
Die Dialoge sind kindgerecht witzig, womit natürlich einige Poppo-Gags enthalten sind. Erwachsene wiederum müssen sich auf wirklich sehr seichte Unterhaltung einstellen. Dennoch gibt es auch hier die ein oder andere witzige Szene, die auch die Eltern oder ältere Geschwister zum Lachen bringen sollten. Hier sei nur „Treibsand“ und „Zunge“ erwähnt. Die Geschichte selbst ist kurz und knackig erzählt und hat so gut wie keine Längen.
Womit der Unterhaltungsgenuss der Kinder nicht leiden dürfte. Besteht doch sonst immer die Gefahr, dass diese mit der Zeit das Interesse verlieren. Dazu bietet der Film für die Kleinen sogar gen Ende hin eine Überraschung und auch eine Final-Tanz-Einlage darf nicht fehlen. Hier war es klug von Regisseur Tourneux die Geschichte zeitlich zu raffen und einige Tage zu überspringen.
Bezüglich der Sichtungsempfehlungen wird „In 80 Tagen um die Welt“ seiner FSK 0 Einstufung völlig gerecht. Womit Eltern sich keine Gedanken um das seelische Wohl ihrer Kleinen machen müssen. Dabei ist der keineswegs Langweilig, bietet der Film doch auch ein paar recht actionreiche, aber nicht zu aufwühlende Momente. Hier wäre ebenso noch „Sing 2“ oder „Encanto“ zu empfehlen
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