Hypnotic (2023)

Verfällt Ben Affleck dem Wahnsinn?

Hypnotic (2023): Christopher Nolan, David Fincher und auch David Cronenberg haben es schon getan. Sprich ihre Hauptdarsteller versucht in den schieren Wahnsinn zu treiben. Natürlich nur filmisch und so mussten sich deren Figuren gegen Illusionen, parapsychische Kräfte wie auch mysteriöser Umstände erwehren. Damit schließt sich nun auch Robert Rodriguez dieser illustren Regisseursrunde an.
Sprich er lässt in „Hypnotic“ seinen Hauptdarsteller, an seinem geistigen Zustand zweifeln. Nicht nur, dass er immer wieder von seiner verschwundenen Tochter träumt, er begegnet auch seltsamen Personen und erlebt äußerst merkwürdige Begebenheiten. Ob mich dieser Mystery-Thriller überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in meiner nachfolgenden Filmkritik.
Handlung:
Drei Jahre ist es jetzt schon her. Seit der Entführung seiner Tochter versinkt Detective Danny Rourke in Zweifeln und Trauer. Dieses Erlebnis hatte das Leben der kleinen Familie komplett auf den Kopf gestellt. Die Ehe zerbrochen und jeden Tag steht er kurz davor seinen Job als Polizist an den Nagel zu hängen. Dieser jedoch im Austin Police Department, ist das Einzige, wo er noch Halt findet.

Und so geht er einem anonymen Hinweise bzgl. eines Banküberfalls auf ein bestimmtes Schließfach nach. Bei der Observation der Bank fällt ihm und seinem Partner ein Mann auf. Der zwar nur wie zufällig vor der Bank auftaucht, sich aber sehr intensiv mit Passanten und Cops unterhält. Als diese daraufhin beginnen sich merkwürdig zu verhalten, ist Danny klar, dass hier etwas so gar nicht stimmt. Alles geräut außer Kontrolle und er stürmt er in die Bank, um in besagtes Schließfach zu schauen. Doch was er in diesem findet, lässt seinen Atem stocken. Darin liegt ein Bild seiner entführten Tochter Minnie.

Während er trotz Schockzustand versucht, den Fremden zu verhaften, wird er von Kollegen aufgehalten. Völlig entsetzt muss er zusehen, wie sich zwei davon gegenseitig erschießen. Der vermeintliche Bankräuber entkommt derweil spurlos. Danny ist sich sicher, dieser unheimliche Fremde kann mithilfe seiner Gedanken Menschen manipulieren. Noch kurioser wird es, als sich nach dem Banküberfall sein Partner Nicks gegen ihn stellt.

Bei seinen Recherchen stößt er auf die Wahrsagerin Diana Cruz, die sich zwar unwissend gibt, jedoch mehr zu wissen scheint, als sie preisgibt. Derweil beginnt der Fremde Jagt auf Danny und besagtes Foto der kleinen Tochter Minnie zu machen. Damit schwinden Trauer und Verzweiflung und Detective Rourke wird klar, dass dieser Mann weiß, was hinter dem Verschwinden seiner Tochter steckt. Zusammen mit Diana muss er dieses Geheimnis aufdecken und eventuell sein Kind wiederfinden. Doch wie soll man einen Gegner besiegen, der über hypnotische Kräfte verfügt?
Superbösewicht oder wahnhafter Albtraum?
Nach Leonardo DiCaprio, Peter Weller und Brad Pitt / Edward Norton wird nun auch Ben Affleck um seinen Verstand gebracht. Während dieser als Polizist Danny Rourke über den Verlust der Tochter trauert, macht ihm William Fichtner als Dellrayne die Hölle heiß. Zusammen mit der Wahrsagerin Diane Cruz gespielt von Alice Braga, macht er sich auf dieses Rätsel zu lösen. Dabei stellen die Geschehnisse seine bisher bekannte Welt in Frage.

Und ebendieses Rätsel bläst der Filmemacher Rodriguez enorm auf. Nachdem sein Protagonist auf einem Foto, welches in einem Schließfach liegt seine vermisste Tochter erkennt, ist nicht nur dieser überaus verwirrt. Noch verwirrender für ihn wie uns Zuschauer wird es, als der Antagonist, dem Cop Rourke auf die Pelle rückt und dieses Foto von Minnie haben will. Rodriguez hält den Spannungsfaktor recht lange hoch, womit sich trotz einiger Ahnungen, der Plot erst gen Ende vollends aufgelöst wird.

Dabei wirft der Filmemacher mit etlichen Twists nur so um sich. So scheint der mysteriöse Fremde hypnotische Fähigkeiten zu besitzen, ebenso wie die Wahrsagerin. Rourke selbst erweist sich im Verlauf als äußerst resistent gegen diese Angriffe. Und eine mysteriöse Geheimorganisation darf natürlich auch nicht fehlen. Visuell lässt es der gebürtige Texaner Rodriguez natürlich auch wieder krachen und tritt dabei in die Fußstapfen von Christopher Nolan. Der bereits mit seinem Film „Inception“ den Zuschauern zeigte, wie man Welten „verbiegt“.

Zugegeben an die o.g. Blockbuster kommt der Streifen nicht heran, aber die Actionszenen, die Aufmachung und das Setting sind gelungen. Die Geschichte, dass die Tochter entführt wurde, hält man dabei eigentlich nur für eine dramatische Einleitung. Das Verschwinden des Mädchens ist jedoch der Trigger des ganzen Films. Was natürlich zu etlichen Wendungen führt. Obwohl ein Twist auf den nächsten folgt, ahnt man grob, worauf dies alles hinausläuft. Dennoch hat der Film noch die ein oder andere unerwartete Überraschung parat.
Fazit:
Hynotic (2021): ist meinem Empfinden nach ein Mix aus „Inception“, ein wenig „Vertigo“ und einer Prise „Paycheck“ geworden. Regisseur Robert Rodriguez präsentiert hier ordentliche Sci-Fi-Mystery-Thriller Unterhaltung. Welcher leider auch mit ein paar Plot-Logik Lücken und merkwürdigen Wendungen zu kämpfen hat. Eine stringentere Inszenierung hätte dem Film gut getan. etwas Ohne Fehl und Tadel ist dabei das Schauspiel aller Darsteller.
Noch vor Oscar Gewinner Ben Affleck und Alice Braga brilliert William Fichtner („Prison Break“). Diesem sind die unangenehmen, fiesen und bösen Rollen einfach perfekt auf den Leib geschneidert. Ebenfalls mit dabei ist „Ex-Rasenmäher-Mann“ Jeff Fahey, wie auch Freddy Krueger Darsteller Jackie Earle Haley aus dem „A Nightmare on Elm Street“ Remake.
Trotz der Action, den Twists und dem interessanten Plot scheint laut anderen Reviews, Rodriguez Film nicht der erwartete Geheimtipp geworden zu sein. Meine Meinung zu Hypnotic: Wer ein Faible für Mindbending Thriller besitzt, kann hier durchaus einen Blick riskieren. Ich glaube nicht, dass man zu sehr enttäuscht sein wird, wenn man mit den richtigen Erwartungen an diesen geht. Wer wiederum „Inception 2“ erwartet, ist hier definitiv falsch.
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Hypnotic F.A.Q.s
Wer spielt mit?
Ben Affleck („Argo“): Danny Rourke, William Fichtner („Drive Angry“): Lev Dellrayne, Alice Braga („The Suicide Squad“): Diane Cruz, JD Pardo („F&F 9„): Randy Nicks, Ionie Olivia Nieves: Minnie (7 Jahre) und Hala Finley: Minnie (10 Jahre), Jeff Fahey („Hawaii Five-O„): Carl Everett, Jackie Earle Haley: Jeremiah,
Wer sind die Macher?
Robert Rodriguez: Regie & Drehbuch, Max Borenstein: Drehbuch
Für welche Regiearbeiten ist Rodriguez noch bekannt?
„From Dusk Till Dawn“, „El Mariachi“, „Spy Kids“, „Machete“, „Alita: Battle Angel“, „The Mandalorian“, „Das Buch von Boba Fett“
Für welche Filme hat Mac Borenstein die Drehbücher verfasst?
Drehbuch: „Godzilla vs. Kong„, „Godzilla 2“, „Kong: Skull Island“, „Godzilla“, „Minority Report“
Film-Info:
Die Produktion wie auch die Kinopremiere stand bei „Hypnotic“ unter keinem guten Stern. Was vermutlich daran lag, dass das ursprüngliche Studio in die Insolvenz rutschte. Aber auch der neue Verleiher „Ketchup Entertainment“ investierte letztlich nicht wirklich in das Marketing, der rund 65 Millionen teuren Produktion. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Film am ersten Kino Wochenende gerade einmal 2,4 Millionen Dollar eingespielte. Mehr Infos auf Wikipedia dazu „Hypnotic Wiki„!