HUNTERs CREEK – GEFÄHRLICHE BEUTE – REVIEW
Hunters Creek – Gefährliche Beute: verirre Dich nie im Hinterland, Du weißt nicht auf wen Du triffst!

Hunter’s Creek: Gefährliche Beute: diesen Hinweis aus meiner Überschrift, hätte unsere Hauptdarstellerin Hermoine Corfield, als Sawyer Scott mal lieber befolgt. Denn in Regisseurin Jen McGowans Survival-Thriller, begegnet Sawyer so einigen zwielichtiger Gestalten. Hierbei trifft wieder die Klischeeaussage „zur falschen Zeit, am falschen Ort“ mitten ins Schwarze. Allein ihr auftauchen, lässt die Hinterwäldler- Bevölkerung nervös werden, die bei ihrem Treiben keinerlei Zeugen wünschen. So stellt sich die Frage, wird Sawyer heil aus dieser Situation herausfinden und wie hat dieser Survial-Thriller bei mir abgeschnitten. Dies erfahrt Ihr wie gehabt in den nachfolgenden Zeilen.
Tief vom Walde komm ich her…
Größer könnte die Freude nicht sein, als Sawyer Scott (Hermoine Corfield „Star Wars“) ein Jobangebot in Washington DC erhält und sich vorstellen darf. Der Haken, dafür muss sie quer durch Amerika fahren, was aber dank moderner Smartphone Navigation zu Meistern ist. Selbst das Umfahren von Staus stellt kein Problem dar, würde die Navigationssoftware nicht plötzlich das spinnen anfangen. So verfährt sich Sawyer in den Wäldern der Appalachen, im hintersten Hinterwäldler Land. Ihr eintreffen bleibt den Brüdern Hollister (Micah Hauptman „Homeland“) und Buck (Daniel R. Hill „Wrong Turn – The Foundation„) nicht verborgen, sind sie doch gerade mit einer äußerst illegalen Handlung beschäftigt. Auf die Gefahr hin, dass die Fremde etwas gesehen haben könnte, bleibt den beiden nur eine Lösung: sie muss weg! Dass Sawyer nicht das hilflose Opfer per se ist, dürfen die zwei am eigenen Leib erfahren, doch auch Sawyer kommt nicht ungeschoren davon. Schwer verletzt flüchtet sie in den Wald.

Auf ihrer Flucht wird sie bewusstlos und kurz darauf von Lowell (Jay Paulson) aufgegriffen. Dieser bringt sie zu seiner Hütte und verarztet ihre Wunden. Orientierungslos erwacht sie aus ihrer Ohnmacht und hat somit den nächsten Schock. Wieder ein Fremder, der ihr zwar geholfen hat aber sie dennoch nicht weiß welche Absichten dieser verfolgt. Noch größer wird die Panik, als sie erkennt, dass Lowell ihre beiden Angreifer kennt und auch noch verwandt mit diesen zu sein scheint. Entgegen ihrer Erwartung verrät Lowell sie nicht. Langsam beginnt Sawyer zu erahnen, um was sich hier dreht und wem sie eventuell trauen kann. Lowell scheint Drogen herzustellen und die Brüder verticken diese. Aber um so ein Geschäft abzuziehen, muss man schon cleverer sein als Hollister und Buck. Somit muss hier noch jemand Weiteres mit entsprechenden Kontakten mitmischen. Sawyer erkennt, dass ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert ist, sollte sie in die Hände von Hollister und Buck fallen. Doch wem kann sie wirklich trauen, hier draußen in der Einöde?
Raus aus dem Wald, hinein in die Analyse
„Hunter’s Creek – Gefährliche Beute“ schließt sich hier einer langen Reihe von Survival-Thrillern an. Die mit der Filmreihe „Wrong Turn“ im Jahr 2001 neuen Aufwind bekam. Dieser wandte sich wieder mehr an dem Horror Genre zu. Entsprechend dem Klassiker „Texas Chainsaw Massacre“, aus dem Jahr 1974. „Hunter’s Creek“ wiederum folgt solch Titeln wie „Beim Sterben ist jeder der erste“ (1972) oder aktuell „Don’t Breathe“. Wie gehabt gerät die Filmfigur in eine tödliche Situation, aus der es gilt lebendig herauszukommen. In Regisseurin Jen McGowans Film verirrt sich Sawyer Scott erst und wird kurz darauf indirekt Zeuge einer Straftat, der Brüder Hollister und Buck. Diese wollen kein Risiko eingehen und versuchen Sawyer sogleich aus dem Weg zu schaffen. Nicht ganz so unbeholfen wie geahnt, kann sich unsere Protagonistin in die Wälder retten und wird von Lowell aufgefunden. Welcher nicht nur verwandt mit den Brüdern ist, sondern so nebenbei noch den Drogenkoch für diese mimt. Wie zu erwarten gibt es, nicht wirklich überraschend, eine dritte Partei, die ihre Finger im Spiel hat.

Kurzum, Regisseurin Jen McGowan bedient sich hier der altbekannten Geschichte und mischt dieser eine Prise „Breaking Bad“ hinzu. Um die Dramaturgie anzukurbeln, agiert der vermeintlich gute Ordnungshüter, aus dem Hintergrund heraus. Womit dem Zuschauer schnell klar wird, dass Sawyer nicht viele Möglichkeiten bleiben. Das Stockholmsyndrom wird als Topping serviert und so freunden sich Opfer und Täter oder besser gesagt, indirekter Täter an. Damit ist dann auch jedem klar, dass Lowell seine neue „Freundin“, nicht den bösen Buben überlässt. Bis auf Sawyer und den Hilfssheriff ist dennoch keiner frei von Schuld. Die Schauspieler, allen voran Hermoine Corfield agieren auf ordentlich guten Niveau. Jay Paulson spielt den in der Zwickmühle befindlichen Lowell. Micah Hauptman und Daniel R. Hill geben die perfekten Hinterwäldler. Wobei an die Gestalten aus „Beim Sterben ist jeder der erste“ wohl niemand herankommt. Der vermeintlich gutmütige Sheriff wird von Sean O’Bryan verkörpert, dessen wahres Gesicht nicht lange verborgen bleibt. Die restlichen Darsteller spielten so weit solide. Die Settings und Locations fallen zweckdienlich aus und vermitteln den Hillbilly Hinterwälder Charme.
Zeit fürs Fazit:
Mit einer Meinung über den Spannungsgehalt habe ich mich absichtlich bis zum Fazit zurückgehalten. Dies liegt an verschiedenen Punkten: Das Schauspiel ist durchaus solide und gibt keinerlei Grund zur Klage. Die Story ist altbekannt, wobei ich durch mein Alter schon viele dieser Filme gesehen habe. Daher muss schon einiges passieren, um mich zu überraschen. Womit wir zum Spannungsgehalt kommen. Für Survival-Thriller-Neulinge, dürfte „Hunter’s Creek – Gefährliche Beute“ ein ordentlicher Einstieg in das Genre darstellen. Mich wiederum konnte der Film nicht gänzlich packen. Dieser war für mich recht vorhersehbar und dadurch entsprechend Spannungsarm. Was unter anderem nicht nur an der einfach gestrickten Story, sondern auch an einigen Längen lag. Die Inszenierung nimmt sich für einen Thriller zu viel Zeit. Wobei die Figuren dadurch nicht wirklich an Tiefe hinzugewinnen konnten. Was den Eindruck leider ebenfalls nicht verbessern konnte, war das Finale. War der Endkampf mit den bösen Schergen noch recht ordentlich, konnte der finale Zweikampf nicht mehr überzeugen. Und hier muss ich zur Erklärung etwas spoilern: Niemand stirbt, von jetzt auf gleich an einer Stichwunde unterhalb der Schulter. Ich habe extra dreimal zurückgespult, ob ich irgendeine weitere schwerwiegende Verletzung im Verlauf verpasst hätte, dem war aber nicht so. Dies kippte für mich letztlich den Film, da mir hierzu einfach das Verständnis fehlte. Wie dem auch sei, für Genre Neulinge sicherlich einen Blick wert. Noch nicht zu hart oder zu derb und ein „okayer“ Spannungsverlauf. Einen Blindkauf würde ich wohl ausschließen und den Hardcore Fans unter den Survival Thriller Zuschauern, eher eine vorige Trailer-Sichtung empfehlen.
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