HAWAII FIVE-O (Staffel 10): Review
Hawaii Five-O: Ein letztes Mal mit Steve Garret auf Streife!

Satte 10 Jahre lief die Neuauflage der allseits beliebten Klassik Serie „Hawaii Fünf Null“ (wie sie hierzulande hieß) aus den 60er und 70er Jahren. Der Klassiker schaffte es sogar auf 12 Staffeln, doch wäre es nach dem Hauptdarsteller des Remakes, Alex O’Loughlin gegangen, wäre wohl schon nach 8 Staffeln Schluss gewesen.
Dieser klagte schon seit Jahren unter starken Rückenschmerzen und hielt nun doch die komplette Laufzeit von 10 Staffeln durch. Während zwei seiner Schauspielkollegen bereits schon früher ausgestiegen sind, doch mehr dazu später. Ob die die Serie mit ihrer Finalstaffel auch ein ordentliches Ende abgeliefert hat, erfahrt ihr, wie immer wenn ihr weiterlest.
Aloha Hawaii Five-O:
„Auf die einzelnen Folgen der 10. Staffel einzugehen wäre natürlich, ohne groß zu spoilern, nicht möglich. So erlaube ich mir, hier eine kurze Zusammenfassung aller Figuren und Staffeln niederzuschreiben.„
Während des gefangenen Transports von Anton Hesse (Norman Reedus) erhält Navy Seal Steve McGarret, einen Anruf des Bruders Victor (James Marsters). Dieser legt ihm nahe seinen Bruder frei zulassen, da er sonst Garrets Vater Jack McGarret (William Sadler) hinrichten wird. Ein Kampfgeplänkel führt zum Tod von Anton, worauf Viktor, Steves Vater erschießt. So kehrt Steve McGarret nach Hawaii zurück, um seinen Vater nicht nur zu beerdigen.
Sondern auch dessen Mörder Victor Hesse aufzuspüren. Auf Hawaii angekommen spricht ihm die Gouverneurin Pat Jameson (Jean Stewart) ihr Beileid aus und bietet Steve zugleich an, eine Anti Terror Task Force aufzubauen. Trotz einiger Bedenken, dürfte dies für Steve die Chance sein, den Mörder seines Vaters schneller in die Finger zu bekommen.

Für die Wahl seines Teams hat Steve freie Hand und so wählt er nicht anhand von Akten seine Mitstreiter aus, sondern nach seinem Gespür. So stolpert er geradezu über den Detective vom Festland, Danny „Danno“ Williams, der wegen seiner kleinen Tochter nach Hawaii gekommen ist. Nach dessen Scheidung musste sich Danny entscheiden, wie er weiterhin seiner Tochter nah sein kann. Ebenfalls mit dabei ist der in Ungnade gefallene Cop, Chin Ho Kelly.
Steves Vater traute Chin und so sieht Steve trotz der Vorwürfe, keinen Grund seinen alten Freund nicht in sein Team zu holen. Die vierte im Bunde ist Kono Kalakau, Chins Cousine und noch in der Polizeiausbildung. Mit dieser ungleichen Gruppe nimmt die neue Task Force Five-O ihre Ermittlungen und den Kampf gegen das Verbrechen und den Terrorismus auf.

10 Staffeln, viele Erzfeinde, neue Freunde und Veränderungen
Selten schaffen es Serien, ohne größere Veränderungen ihren Erfolg zu halten. Dies gelang nur wenigen, wie zum Beispiel dem Original „Hawaii Fünf Null“. So wurde dem damaligen Darsteller des Steve McGarret, Jack Lord, ehrenhalber eine Büste in Wakiki gewidmet. Im Remake wurden ebenfalls einige Erzfeinde McGarrets aus der Originalserie eingebaut, wie zum Beispiel „Wo Fat“, gespielt von Mark Dacascos („Pakt der Wölfe“).
Diesem dichteten die Autoren noch eine besondere Verbindung zu Steve McGarret hinzu, die natürlich nicht verraten wird. Mit Staffel vier spendierte man dem Team Zuwachs, in Form der Figur Lou Grover gespielt von Chi McBride. Aber auch beim Nebencast ließ man sich nicht lumpen und holte Jorge Garcia (allen wohl als Hugo ‚Hurley‘ Reyes aus „LOST“ bekannt) und Masi Oka (Hiro Nakamura aus „Heroes“) als wiederkehrende Figuren mit ins Boot. An Gaststars wurde ebenfalls nicht gespart.
Wer genau aufpasst, wird eine überaus beliebte Figur der Original Serie „Magnum“ wiederentdecken, Larry Manetti alias Orville „Rick“ Wright. Oder auch Terry O’Quinn („LOST“), James Masters („Buffy“), Julie Benz („Dexter“), William Sadler („Bill&Ted“), Norman Redus („The Walking Dead“), Peter Fonda („Easy Rider“), Melanie Griffith („Miami Vice“) und vielen mehr. Nicht zu vergessen die Crossover-Episoden aus dem CBS Crime Universum, die da wären: NCIS: Los Angeles, MacGyver (2016) und Magnum (2018).

Ab Staffel 8 traten dann die größten Veränderungen ein, da zwei Hauptdarsteller Daniel Dae Kim als Chin Ho Kelly und Grace Park als Kono Kalakaua, die Serie aufgrund von Vertragsstreitigkeiten verließen. Ihren Platz übernahmen Megan Rath und Beulah Koale. Aber auch Scott Caan (Danny „Danno“ Willimas) nebenbei erwähnt, Sohn der Hollywood Legende James Caan, wünschte sich weniger Screentime. Da seine Familie während der halbjährigen Dreharbeiten auf dem Festland verblieb und er etwas mehr Zeit mit dieser verbringen wollte.
Bereits ab Staffel 7 wurden Gerüchte laut, dass Hauptdarsteller Alex O’Loughlin (Steve McGarrett) zunehmend an Rückenproblemen litt, was eine Absetzung der Serie gleichkäme, wollte man nicht noch auf den letzten Hauptdarsteller verzichten. Dennoch zog O’Loughlin bis zur zehnten Staffel durch und brachte diese zusammen mit Scott Caan zu einem gefälligen Ende, mit dem jeder Fan leben können sollte.
Fazit:
Mit der 10. Staffel begleitete uns die Serie „Hawaii Five-O“ 10 Jahre durch unsere Wohnzimmer (oder wo auch immer ihr eure Glotzen stehen habt). Wie so oft war ich hier als Kenner des Originals ziemlich skeptisch. Habe ich doch schon zu viele Remakes gesehen, die nicht mehr als pure Rohrkrepierer waren. Nicht so „Hawaii Five-O“, die Serie besticht durch eine tolle Besetzung, der den Figuren eine besondere Chemie einhauchte. Hier wäre als bestes Beispiel die Beziehung der Charaktere Steve und Danny, besser gesagt „Danno“ zu nennen.
In bester Buddy Movie Manier schlagen sich die beiden, wie schon ihre großen Vorbilder aus „Lethal Weapon“ oder auch „Bad Boys durch die Szenerie. Noch besser wird es, wenn die zwei wie ein altes Ehepaar agieren. Hier musste ich immer an die Kult-Comedy Serie „Männerwirtschaft“ („The Odd Couple“) denken. Ebenfalls herausragend ist das schon familiäre Verhältnis untereinander, dass dem Zuschauer zwischen Mord und Kugelhagel immer ein gutes und warmes Gefühl gibt. So verkommt die Serie nicht zu einem eintönigen Actiongeballere.

Da ich gerade Mord und Kugelhagel erwähnte, darf man zwischen all den Familiengefühlen und freundschaftlichen feixereien nicht vergessen, dass wir es hier dennoch mit einer qualitativ hochkarätigen Actionserie zu tun haben. Die Actionszenen haben es in sich und die Darsteller, besonders die Stuntcrew scheinen sich nicht geschont zu haben. Bei all dem abgefeuerten „Feuerwerk“ muss man sich schon fragen, ob die Inselgruppe Hawaii überhaupt noch schwimmt, oder schon versenkt wurde.
Dabei bleibt die Serie mit ihren „Crime of the Week“ Folgen immer sehenswert, was bei einer durchschnittlichen Folgenanzahl von rund 25 Folgen pro Staffel schon beachtlich ist. Auch die genannten Crossover-Episoden mit „G“ und „Sam Hanna“ aus „NCIS: Los Angeles“ oder „Angus MacGyver“ aus der gleichnamigen Serie, bringen immer wieder Abwechslung ins Geschehen. Um die vielen Episoden nicht ganz zusammenhanglos zu gestalten, gibt es immer wieder einen leichten roten Faden. Der dennoch nicht so stark wie bei anderen Serie wie „Breaking Bad“ oder „Dexter“ ausgeprägt ist.
So bleibt mir nur zu sagen, dass die 10. und letzte Staffel, die Serie „Hawaii Five-O“ zu einem gütlichen Ende für die Zuschauer führt. Hier wird nochmals alles geboten, was schon die vorigen Staffeln ausmachte. Trotz der physischen Einschränkungen Alex O’Loughlins, scheint er nochmals alles gegeben zu haben. Damit würde ich sagen, dass die Serie definitiv in eine gut sortierte Heimkinosammlung gehört und für einen Serienjunkie eh als Pflichttitel zu sehen ist. Von mir gibt’s daher eine uneingeschränkte Empfehlung an all diejenigen Krimiserien Fans, die noch unentschlossen sind oder die 10. Staffel noch nicht besitzen.
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