HAMILTON: Undercover in Stockholm: Review
HAMILTON: Undercover auf der Jagd nach Terroristen!

„Hamilton Undercover in Stockholm“ – basierend auf den Büchern des Autors Jan Guillou, erschien nun diese schwedisch-deutsche Co-Produktion, die sich thematisch zwischen Homeland und Jack Ryan einordnet. Anti-Terroristen Serien sind seit Homeland groß in Mode.
So kam ich dieses Jahr bereits in den Genuss eines britischen Beitrags namens „Bodyguard“ (Review ebenfalls hier online). Damit schickt sich die Serie „Hamilton“ an, es seinen Vorbildern gleich zu tun. Die Voraussetzungen sind sehr gut, war der Autor doch selbst Informant des schwedischen Geheimdienstes. Ob die Serie zu überzeugen wusste, erfahrt ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Ein schwedischer CIA-Agent in Stockholm
Stockholm steht neuerdings ebenfalls im Mittelpunkt terroristischer Aktivitäten. So wird Carl Hamilton (Jakob Oftebro), der in den USA seine Ausbildung zum Navy-Seal absolvierte und daraufhin von der CIA angeworben wurde, undercover nach Stockholm zurückgeschickt. Dort soll er einen möglichen Anschlag auf die Innenministerin verhindern. Durch eine Finte kann er den Anschlag vereiteln.
Trotz aller Vorsicht schafft er es dennoch nicht, unter dem Radar zu bleiben. Seine Einreise, blieb nicht unbemerkt und so weiß sein ehemaliger Mentor, dass er im Land ist. Dieser ist der Meinung, die Amerikaner hätten ihn fallen gelassen. Deshalb muss Carl noch vorsichtiger vorgehen, um seinen Auftrag für die CIA zu erfüllen.

So umsichtig er bei der Abwendung des Bombenattentats auch war, seine Einreise fiel nicht nur seinem Mentor auf und so heftet sich die Sonderermittlerin Kristin Ek an seine Fersen. Hinter all diesen Vorfällen muss wesentlich mehr stecken. Da ist sich Carl sicher, sonst würde sich nicht die CIA in das Geschehen einmischen.

Bombenanschläge, Terrorismus, Cyberattacken die sich auf schwedischen Grund mehren, könnte der Beginn eines neuen kalten Krieges sein. So macht sich Carl auf, dieses Mysterium zu entschlüsseln, was ihn in die gefährlichsten Ecken der Welt führt. Doch kann Carl Hamilton im Alleingang die Hintermänner entlarven und dieses drohende Unheil abwenden?
Ein Schwede in den Fußspuren von Jack Ryan
Wie bereits erwähnt, stammt die Figur Carl Hamilton aus der Feder des Autors und Journalisten Jan Guillou, der früher selbst für den schwedischen Geheimdienst und wohl auch den KGB tätig war. Hierbei ist die Ähnlichkeit mit James Bond Erfinder Ian Fleming nicht von der Hand zu weisen.
Dabei ist „Hamilton“ nicht das erste filmische Abenteuer. Dieser Serie gingen bereits einige abendfüllende Spielfilme voraus. Nun rund 10 Jahre später begibt sich ein modernisierter und der Zeit angepasster Carl Hamilton auf die Jagd nach Terroristen und feindlichen Agenten.
Die Serie beginnt wie gehabt mit einem lauten Knall, sprich einem Bombenattentat. Womit man Carl Hamilton gleich in Aktion sieht. Doch im Gegensatz zu den meisten Genrevertretern, lässt man nicht nur die Hauptfigur, sondern auch den Zuschauer im Dunkeln tappen. Zwar wurde der erste Anschlag vereitelt, doch weiß man nicht wer dahintersteckt.

Ohne Informationen bleibt so einiges erstmal sehr vage und man weiß als Zuschauer nicht einmal ob Carl Hamilton einer der Guten, der Bösen oder nur ein Spielball seiner Vorgesetzten ist. Diese Art der Inszenierung kann seinen Reiz haben, doch durch die recht gemächliche Erzählweise und einige kleine Nebenplots der Nebendarsteller, fällt es schwer, nicht den Faden zu verlieren.
Dabei ist die technische Umsetzung der Serie durchaus hochwertig und kann mit ihren internationalen Kollegen gut mithalten. Dies betrifft besonders die Action Szenen, die zu jeder Zeit professionell und sogar recht realistisch aussehen. So stellt man sich einen ausgebildeten Agenten im Einsatz vor. Ebenso gefällt die Darstellung von Jakob Oftebro, der Carl Hamilton verkörpert.
Dieser soll sich laut Interviews mit einem militärischen Training auf diese Rolle vorbereitet haben. Und das merkt man auch in jeder Minute der Serie. Zu klischeehaft fiel dann aber leider die Rolle der Sonderermittlerin aus. Diese ist natürlich neben ihrer Geheimdienstarbeit noch überforderte Mutter und Ehefrau. Und als hätte das nicht gereicht, hat sie nebenher noch ein lesbisches Verhältnis am Laufen.
Fazit:
Ich betone es immer wieder gerne, wenn es sich anbietet: dem amerikanischen Unterhaltungsmarkt ebenbürtige Serien und Filme können sehr wohl aus Europa stammen. Hier wären unter anderem Titel wie „Der Pass“ aus Deutschland, „Bodyguard“ aus England oder auch „Il Cacciatore“ aus Italien zu nennen. „Hamilton – Undercover in Stockholm“ betritt nun das Terroristen Genre. Und das kann mit den bekannten amerikanischen Titeln durchaus mithalten.
Man macht es dem Zuschauer ebenfalls nicht zu einfach. So muss dieser zusammen mit der Hauptfigur die Hintergründe selbst nach und nach aufdecken. Womit man zu Beginn erst einmal ein bisschen im Regen steht. Da man weder Story noch die Figuren gleich zuordnen kann. So hat man immer ein ungutes Gefühl, ob Carl Hamilton dies alles wirklich herausfinden soll oder ob dieser eventuell zu einem Bauernopfer wird.
Mitdenken ist bei dieser Serie Pflicht, die Machenschaften sind hier wesentlich tiefer verzweigt. So geht meine Sichtungsempfehlung an all diejenigen, die sich für richtig gut gemachte Action-Thriller und Anti-Terror-Serien im Stil von „Homeland“, „Jack Ryan“ und „24“ etc., interessieren.
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