GODZILLA VS KONG – REVIEW
Godzilla vs Kong: was passiert, wenn man zwei Alpha Kaijus aufeinanderprallen?

„Godzilla vs Kong“ bereits vor sieben Jahren startete Regisseur Gareth Edwards einen neuen Anlauf einer amerikanisierten Godzilla-Version. Während Roland Emmerichs („Moonfall„) „Godzilla“ aus dem Jahr 1998 nicht so recht den Durchbruch schaffte, entschied man sich bei Warner Bros., mit der Veröffentlichung des 2014er Godzillas diesem Franchise einen Neustart zu spendieren. So hielt man sich dieses Mal wesentlich näher an dem japanischen Original, als dies Emmerich mit seiner Variante tat.
Diesem neuen Kaiju – Monster Franchise folgte 2017 „Kong – Skull Island“. Mit „Godzilla 2: King of Monsters“ (2019) gab es eine Post-Credit-Scene, die schon andeutete, dass Godzilla auf Kong treffen wird. Zeitgleich zum Kinostart halte ich nun die UHD dieser Begegnung zwischen Kong und Godzilla in Händen. Wie mir dieser jetzt gefallen hat, verrate ich Euch wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Zwei Alpha Biester auf dem Weg zur finalen Entscheidung
Nach den Ereignissen auf Skull Island war man sich einig, Kong den Riesen Gorilla unter Beobachtung halten zu müssen. Rund 50 Jahre später und sichtlich gewachsen, lässt sich Kong von seiner künstlichen Umgebung nicht mehr blenden. Das geschaffene Biotop wird eindeutig zu klein für diesen, einzig die Verbundenheit zu dem kleinen Taubstummen Mädchen Jia, hält Kong noch in Zaum. Doch auch Kong spürt, dass auf diesem Planeten etwas im Gange ist. Auch die Menschen merken das Godzilla außer sich zu sein scheint und damit beginnt bewohnte Gebiete zu attackieren. Besonderes Augenmerk legt Godzilla dabei auf die Industrieanlagen von Apex Cybernetics, doch niemand ist in der Lage auch nur zu erahnen, was dahinterstecken könnte
Währenddessen befürchten die Wissenschaftler, dass es Godzilla auf Kong abgesehen haben könnte und die ansteigenden Ausraster Godzillas, sich auf die Suche nach dem zweiten Alpha Kaiju beziehen dürften. Alle sind sich einig, einen Kampf gegen Godzilla würde Kong wohl nicht überleben. Ein sicherer Ort muss für ihn gefunden werden. Sls letzten Hoffnungsschimmer bietet sich nur noch eine alte mysteriöse Legende an, die von einem Ort im inneren der Erde erzählt. An diesem scheinen diese Giganten einst gelebt zu haben, ein Ort wo man Kongs zuhause vermutet. Damit wird es zum erklärten Ziel, eine Reise zum Mittelpunkt der Erde anzutreten und den riesen Affen nach Hause zu bringen.
Doch wann läuft schon mal etwas nach Plan und so spürt Godzilla die Kolonne auf offener See auf, die Kong in Sicherheit bringen will. Damit beginnt der erste Showdown dieser beiden Alpha-Männchen. Nach diesem Aufeinandertreffen zieht Godzilla als vermeintlicher Sieger von dannen und versucht weiter den Ort zu finden, der in ihm eine innere Unruhe auslöst. So vermutet Godzilla wohl einen weiteren Gegner, den es zu besiegen gilt. Aber auch auf der anderen Seite des Planeten ist das Treiben von Apex Cybernetics nicht unbemerkt geblieben und so macht sich ein Verschwörungstheoretiker samt Fanbase auf, um den Ort zu finden der es Rästels Lösung sein könnte. Dies wird auch der Austragungsort der letzten Schlacht der Titanen werden. Noch ahnt aber niemand das in den Produktionsstätten von Apex Cybernetics noch etwas viel gefährlicheres schlummert.
Was darf der geneigte Kaija Fan denn nun erwarten?
Regisseur Adam Wingard („V/H/S“) ist somit der vierte Regisseur, der am Franchise mit „Godzilla vs Kong“ beteiligt war. Aufbauend auf den ersten Teil aus dem Jahr 2014, folgt er ohne weitere Überraschungen den Arbeiten seiner Vorgänger. Das Godzilla in einer finalen Schlacht auf Kong treffen sollte, war ja bereits hinlänglich bekannt. Die zwei großen Fragen, die sich jedoch stellten: welcher Trigger wird die beiden Alphas zusammenbringen und wie erklärt man den Größenunterschied. Letzteres wird recht lapidar in den ersten Minuten des Films aufgeklärt. Kong lebt seit 1978 in seinem eigenes für ihnen geschaffenen und überwachten Biotop und ist halt einfach auf Godzillas Größe herangewachsen, Punkt. Wieso sollte man es auch kompliziert machen, wenn man es doch sooo einfach sein kann.
Ebenso ist der Trigger, welcher die beiden Titanen aufeinandertreffen lassen soll, an Einfachheit nicht zu überbieten. Kurz gesagt, die Viecher können sich wittern, was schlussendlich zu einem Alpha Männchen Geplänkel führen wird. Auf den Verdacht hin, dass Kong unterlegen sein könnte, wird die „Jules Verne Karte“ gezogen und so unternimmt man eine „Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Da stelle ich mir die Frage, wieso nicht gleich „Die Reise zum Mond“ (ebenfalls von Jules Verne) , da wärs doch noch sicherer. Nach all diesen Erkenntnissen ist es dann auch nicht mehr groß verwunderlich, dass im Erdkern Kongs Heimat liegen soll. Doch selbst dort spürt Godzilla seinen Rivalen auf und brennt sich schnurstracks einen Tunnel hinunter zum Kern. Ausdauer hat die Echse, das muss man ihr lassen.
Dass die Menschheit selbst nicht auf der faulen Haut gelegen hat, beweisen die Bemühungen von Apex Cybernetics. So bastelte man hier flink an einem neuen Endgegner, der jedem alten Fan der Reihe bekannt sein dürfte, auch wenn man hier an „Pacific Rim“ denken muss. Interessant dabei, all die tollen Bemühungen dieses Vorhaben geheim zu halten, werden von einem Vollzeit-Verschwörungstheoretiker und Podcaster in recht kurzer Zeit ausspioniert. Die totale Offenlegung der Geheimnisse erfolgt dann mit Hilfe des größten Fans des Internet Radio Talkers, ihres Zeichens Miss „Stranger Things“ Milly Bobby Brown. Letztlich verwundert es ebenfalls nicht mehr, dass im finalen Konflikt, ein gutes Tröpfchen, sprich ein Schluck Whiskey die große Wendung herbeiführt.
So sarkastisch oder teils zynisch wie sich das nun alles liest, könnte man meinen die totale Gurke vor Augen zu haben, dies ist aber mitnichten so. Sind wir mal ehrlich, bisher war noch kein Godzilla-Film dramaturgisch ausgereift, egal ob von den Japanern oder den Amis. Im Endeffekt geht es nur darum, dass sich zwei Monster kloppen und wer dabei als Sieger hervorgeht. Die menschliche Komponente reagiert, spätestens nach dem zweiten Godzilla Film aus dem Jahr 1955, schon immer riegeldumm und verkommt eher als Stichwortgeber. Denn bedenke, welcher halbwegs vernünftige Soldat würde, alleinig mit einer Maschinenpistole Versuchen, einen mehrere hundert Meter großen Giganten aufhalten zu wollen. So sucht man nun schon seit rund 70 Jahren das Aufeinanderprallen dieser Ur-Viecher in neuem, spannungsgeladenen Licht erscheinen zu lassen. Und so gelang dieses bisher mal mehr und mal weniger gut.
Fazit:
Regisseur Adam Wingard ruft zum finalen Schlag zwischen Godzilla und Kong auf. Dieses löst er mit zweierlei Triggern aus, erst einmal durch das Gegenseitige wittern der Alpha-Männlein, sowie einer weiteren Gefahr, die Godzilla schon von vornherein rasend macht. Der menschliche Aspekt ist wie gehabt nur die Garnierung der Story, auch wenn diese gen Schluss noch den „genialen“ Einfall haben und die Wendung herbeiführen. Wieso sollte man auch großartig „hacken“, wenn es doch so viel einfacher geht.
Dennoch das recht einfache Eindringen eines Podcasters in ein Milliardenschweres Hightech Unternehmen, mit anschließendem Datenklau per einfachen USB Stick, ist schon recht grenzdebil. Auch wurde die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, frech von Jules Verne geklaut. Dies kann oder muss man halt mit viel Fantasie so stehen lassen. Dass Godzillas Batterie wiederum so lange hält, um sich bis zum Erdkern durchzubohren, nur um danach in ein dunkles Loch zu blicken, muss man dabei ebenfalls schlucken, genauso wie Kongs springende Kletterpartie hinauf zum Bossgegner. Dennoch cool ausgesehen hats schon.
Zugegeben der Film bietet einige dramaturgischen Schwächen und etliche Logikfehler. Dennoch bekommt man genau die Unterhaltung, die man erwarten darf: ein monströses Gekloppe zweier Ur-Titanen einer längst vergessenen Zeit. Wer wiederum etwas Neues, ausgefeiltes erwartet, ist hier eindeutig falsch. Ich für meinen Teil wurde ordentlich unterhalten und ich muss sagen, dass mir dieser besser Teil sogar besser als sein Vorgänger „Godzilla 2: King of Monsters“ gefiel. Wie schon zuvor schraubte ich meine Erwartungen an den Plot hinunter und erhoffte mir aber einen entsprechend hohen Spaß Faktor, ohne dabei mein Hirn zu sehr hochfahren zu müssen. Genau dies bekam ich mit dem vierten Film der Reihe auch geliefert und bin damit soweit zufrieden. Wer mit ähnlichen Voraussetzungen an „Godzilla vs Kong“ geht, dürfte somit nicht enttäuscht werden.
Technische Details:
Das Bild der UHD ist durchweg sehr gut ausgefallen, angefangen von den Schwarzwerten, den Kontrasten, Farben und alles sieht gestochen scharf aus. Ebenso kann der deutsche Ton überzeugen, die Dialoge und die Effektszenen sind vollkommen ausgewogen und so bleiben Dialogszenen zu jeder Zeit klar und verständlich. Randnotiz: Die UHD von „Godzilla vs Kong“ ist in England bereits erhältlich, dabei bietet aber nur die UHD eine deutsche Tonspur, wer mit dem Gedanken spielt, die Blu-ray zu kaufen muss auf deutschen Ton verzichten!
Info: Das verwendete Cover Bild wurde von mir selbst von der Original-UHD-Hülle abfotografiert! Der Film wurde ebenfalls von mir selbst gekauft und wurde nicht zur Verfügung gestellt. Wobei erwähnt werden muss, dass meine Wertungen allgemein nicht von Umstand eines zur Verfügung gestellten Produkts beeinflusst werden!
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