Fast and Furious 9: Review
Fast and Furious 9: Vin Diesel in altbewährter Action!

„Fast and Furious 9“ 20 Jahre sind nun schon seit dem ersten Teil vergangen, als es damals noch um eine kleine illegale Gang ging, die mit ihren getunten Autos die Straßen unsicher machte. Die „Famila“ rund um Vin Diesels Charakter Dominic „Dom“ Toretto, wuchs mit den Jahren recht beachtlich an. Jetzt schickt sich ein bisher unbekanntes Familienmitglied wieder in Doms Leben zu treten.
John Cena in der Rolle des „kleinen“ Bruders Jakob Toretto. Ein Familiendrama entzweite die Brüder und Jakob empfindet nichts weiter als Hass und Rache für seinen Bruder Dom, da ihm dieser keine zweite Chance gab. Was nun beim nunmehr 9. Teil der Filmreihe alles zu Bruch geht und welche Grenzen Dom und seine Crew dieses Mal überschreiten, erfahrt ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Dom hat einen Bruder?
Viele Jahre sind vergangen, seit Dom seinen geliebten Vater bei einem Autorennen verloren hat. Seit er selbst Vater wurde, treten diese Erinnerungen immer wieder in den Vordergrund. Besonders seit sich Dom und Letty aus dem „Risky Business“, zum Schutz von Doms Sohn, zurückgezogen haben. Als die alte Gang auftaucht und Ihnen mitteilt, dass Mr. Nobody verschwunden ist, lehnt Dom ab die Hintergründe aufzuklären

Letty wiederum sieht es als ihre Pflicht an, mit ihren „Geschwistern“ loszuziehen. Als sich Dom abends die letzten Infos von Mr. Nobody anschaut, fällt ihm ein Detail auf. Eines das eine verdrängte Vergangenheit zu Tage fördert. Kann es sein, dass sein Bruder Jakob, den Dom maßgeblich für den Tod ihres Vaters verantwortlich macht, hier seine Hände im Spiel hat?

Ist sein kleiner Bruder Jakob, der damals die Benzinleitung des Rennwagens ihres Vaters manipulierte wieder da? Da Jakob, Dom nie erklären konnte, warum er dies tat, kam es zu einem Bruch. Kann es also sein, dass er für das Verschwinden von Mr. Nobody verantwortlich ist und diesem ein Steuergerät entwendete, mit dem man per Satellit ungeheuren Schaden anrichten kann?
Will er die Welt ins Chaos stürzen oder Dom aus seinem Versteck locken, um sich an ihm zu rächen? Dom muss die Wahrheit erfahren und zieht los seinen Bruder aufzuspüren, selbst wenn ihn dieser aus Rachegelüsten töten wird. Doch wie immer gibt es eine Wahrheit zwischen den Zeilen. Diese findet Dom erst bei einer Nahtoderfahrung, wobei noch die Frage im Raum steht, ob Dom diesen Zwischenfall überhaupt überlebt.
Es geht wieder rund…
20 Jahre und neun Filme später, sowie ein zehnter der sich in Vorbereitung befindet, wer hätte 2001, auch nur Ansatzweise, an solch einen Erfolg geglaubt. Angefangen mit „kleinen“ illegalen Straßenrennen und Geschäften, bis hin zur Bekämpfung ultrakrimineller Großmächte und Geheimorganisationen. Und während dieser Zeit wuchs auch die Anzahl an Dominic „Dom“ Torettos Begleitern, seiner neuen Familie, auch „Familia“ genannt.
Nach Doms Schwester Mia, bekommen wir im neunten Teil, noch das vermeintlich schwarze Schaf der Toretto Familie präsentiert. Doms kleinen Bruder Jakob (gespielt von John Cena), den er für den Tod ihres Vaters verantwortlich macht und damals verbannte. In „F9“ erscheint dieser wieder auf der Bildfläche, dabei bleibt es recht lange ein Rätsel, ob es hier um Macht oder Rache geht. So beginnt der Film mit der Suche nach Hinweisen und letztlich auch um die Suche nach Jakob.
Wer die Reihe kennt, weiß das man sich bezüglich der Action, schon zu Anfang der Filme nicht groß zurückhält. Nach etwas Hintergrundwissen zu Doms Vergangenheit, geht der Film dann auch gleich in die Vollen. Wer glaubt, bei „Fast & Furious“ schon alles gesehen zu haben, wird in den ersten 20 Minuten eines Besseren belehrt. Hierbei bekommt es die Toretto-Gang mit einem Haufen Landminen zu tun und Dom schwingt mit seiner Karre, Tarzan gleich mit Liane von Klippe zu Klippe.
Nur den typische Johnny Weißmüller Tarzan schrei vermisste ich zur Abrundung dieser Szene. Doch es geht noch besser, warum nicht gleich mit Taucheranzügen und einem Pontiac fiero, den Weltraum erobern? Gibts nicht, doch gibts! Wie gehabt wird wieder ein Haufen Action geboten, Action die wie erwartet weit über Realismus hinausgeht.

Was ich dieses Mal aber recht erfrischend fand, dieser Film nimmt sich diesmal nicht ganz so ernst, wie seine Vorgänger. Was unter anderem an Tyrese Gibson Figur Roman liegt, der während des ganzen Films die Frage stellt: Ob denn niemanden aufgefallen sei, dass bei all den gefährlichen Dingen die sie tun, nie jemand auch nur einen Kratzer abbekommen hat.
Natürlich wurde auch über diesem Film bezüglich seiner Übertriebenheit geschimpft und ja über den Plot kann auch gescholten werden. Passt dieser doch zusammengefasst auf jeden Bierdeckel. Und auch wenn in verschiedenen Foren über diese Filme, wie auch den neunten geschimpft wird, werden sie dennoch geschaut. Wäre dies bei all dem geäußerten Unmut nicht der Fall, wären die Filmreihe zwischenzeitlich, nicht schon bei neun Teilen angekommen.
Von dem zehnten Teil, der sich in der Vorproduktion befindet, ganz zu schweigen. Das gleiche Phänomen kennt man ja bereits von „Modern Talking“, niemand will sie gehört haben und dennoch wurden Unmengen an Schallplatten verkauft. Wie geht denn sowas nur?
Fazit:
Das war er also nun, der zwischenzeitlich neunte Film aus dem „Fast & Furious“ Universum. Erwartungsgemäß bekam ich viel, sehr viel Action und noch viel mehr durchgeknallte und natürlich unrealistische Szenen. Trotzdem hatte ich bei der Sichtung das Gefühl, man nimmt sich nicht mehr ganz so ernst, wie noch in den Vorgängern. Andererseits gilt: Popcorn in der Hand, Augen auf, Hirn aus.
Dann bekommt man massenweise coole Flitzer, durchgeknallte Action, Onliner ohne Ende und einen Vin Diesel präsentiert, der so cool ist, dass die Hölle zufrieren müsste. Mit dabei etliche Stars aus der großen Filmwelt. So sind erneut Charlize Theron, Kurt Russel, Helen Mirren und erstmalig John Cena als Doms Bruder Jakob mit von der Partie. Vermutlich wurde deswegen eine neue Figur eingeführt, da es angeblich zwischen Dwayne Johnson und Vin Diesel gekriselt haben soll. Doch nicht alles so „Familia“ wie man meint.
Der Plot ist wie erwartet recht seicht ausgefallen und letztlich läuft es wie immer auf die Familie hinaus. Was der Plot nicht liefert, gleicht man mit haufenweise Actioneinlagen aus. Was bleibt, ist ein Film, den man bedenkenlos, nach Feierabend zum einfachen Berieseln einlegen kann. Wer erneut Realismus, ausgeklügelten Thrill und schauspielerische Top Performance erwartet, wie zum Beispiel in „A Hard Day„, ist hier auch weiterhin an der falschen Adresse.
Und entgegen so mancher Produktbewertung, bei den üblichen Verdächtigen, tut dieser Film auch nicht weh. Selbst wenn dies so berichtet wird. Sollte es dennoch zu Beschwerden gekommen sein, selbst schuld. Nach neun „Fast & Furious“ Filmen, sollte man zwischenzeitlich wissen, worauf man sich einlässt. Somit wünsche ich jedem Fan viel Spaß bei Vin Diesels neunter Materialschlacht. Der Unterhaltungswert sollte für diese Zuschauer garantiert sein.
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