EVOLUTION (Blu-ray): Review

EVOLUTION: Wenn die Urgetüm DNA Suppe überkocht!

Evolution: Nach „Ghostbusters Teil Eins und Zwei“ wandte sich der leider bereits verstorbene Regisseur Ivan Reitman wieder mehr irdischen Themen zu und es folgten „Kindergarten Cop“, „Dave“ und einige mehr. 2001 kehrte Reitman mit „Evolution“ wieder zu seinen überirdischen Wurzeln zurück. Passend dazu lässt er David Duchovny aus „Akte X“ den Einschlag eines Meteoriten untersuchen.
Welcher außerirdisches Leben in sich trägt. Mit dabei sein Kollege und Geologie Professor Harry Block, gespielt von Orlando Jones. Was als Mikrobe beginnt, artet schnell sogar viel zu schnell in vielen verschiedenen Lebensformen aus. Wo die Erde Millionen von Jahren brauchte, rast die Evolution hier geradezu. Ob Duchovny und Jones, diese evolutionäre Invasion stoppen können und was „Head & Shoulders“ damit zu tun hat, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Wie immer beginnt alles mit einem lauten Knall!
Feuerwehrmann Anwärter Wayne Grey (Seann William Scott) staunt nicht schlecht, als ihn mitten in der Nacht, in der Wüste Arizonas‘, ein Meteorit gerade so verfehlt. Sein Auto hatte bei dem Einschlag weniger Glück. Von dem Meteoriten-Einschlag hat auch Uni Professor Harry Block erfahren und schnappt sich seinen Kumpel Dr. Ira Kane, um die Lorbeeren für die erste Untersuchung zu ernten. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass der Gesteinsbrocken aus dem All etwas Besonderes ist.

Trägt doch dieser eine Vielzahl an Mikroorganismen in sich. Während Block schon den Nobelpreis auf sich zukommen sieht, entdeckt Ira etwas vollkommen Überraschendes. Diese fremdartigen Mikroorganismen entwickeln sich rasend schnell weiter. Sprich: Wofür die Evolution auf der Erde Millionen Jahre brauchte, scheinen diese gerade einmal ein paar Tage, vielleicht auch nur Stunden zu brauchen.

Doch bevor Ira weitere Proben besorgen kann, riegelt das Militär die Einschlagstelle ab und sein ehemaliger, wie auch verhasster Chef, General Woodman (Ted Levine) übernimmt das Kommando. Er war es auch, der Ira vor die Tür des Pentagons setzte. So bleibt nichts anderes übrig, als sich heimlich einzuschleichen. Doch was Ira und Harry vorfinden, widerspricht allem, was man aus der Evolutionslehre kennt. Wenige Tage nach dem Einschlag, hat sich an der Einschlagstelle bereits ein eigenes Ökosystem entwickelt. Eine äußerst beunruhigende Entwicklung.

Wenn das in diesem Tempo so weitergeht, dauert es nicht mehr lang, bis die Menschheit und dass ihr eigene Ökosystem, von dem diesem Planeten verschwunden sind. Doch wie stoppt man solch diese Evolution, wenn selbst eine Atomexplosion diese Evolution beschleunigt? Hier ist eventuell „Head & Shoulders“ die Lösung. Wenn es gegen Schuppen hilft, warum dann nicht auch gegen außerirdisches Leben.
Eine bescheuerte und dennoch superlustige Idee
Was sich in der Inhaltsangabe wie ein Sci-Fi-Horror Film anhört, ist in Wirklichkeit eine astreine Buddy-Movie-Sci-Fi-Komödie. Regisseur Ivan Reitmann, der die Ghostbusters bereits auf bösen pinkfarbenen Schleim ansetzte. Geht nun mit „Akte X Star“ David Duchovny und Orlando Jones, mithilfe von Schuppen Shampoo gegen außerirdisches Leben vor. Mit an ihrer Seite, Seann William Scott aus „American Pie“, Ted Levine, bekannt aus „Das Schweigen der Lämmer“ (und ja, er war der Killer) sowie aus der TV-Serie Monk, Julianne Moore aus „Kingsman: The Golden Circle“.
Wer nun der Meinung ist, noch ein bekanntes Comedy Gesicht erkannt zu haben, dem helfe ich mal auf die Sprünge. Ted Levines untergebener Colonel Fleming, wird von „Modern Family“ Star Ty Burrell, besser bekannt als Phil Dunphy verkörpert. Ebenso mit dabei Ex-Ghostbuster Dan Aykroyd, in der Rolle des Gouverneurs Lewis. Was man der kompletten Darstellerriege, während der gesamten Sichtung anmerkt. Alle scheinen ihren Heidenspaß bei diesem Film gehabt zu haben. Überraschend gut fand ich auch die Effekte und CGIs. Hatte ich doch die Befürchtung, dass diese nach rund 20 Jahren recht angestaubt wirken könnten.
Hier scheinen die SFX-CGI-Künstler ihrer Zeit etwas voraus gewesen zu sein, da die CGI-Szenen nie billig oder groß überholt wirken. Reitmans Gespür für Comedy, insbesondere eine ernste Situation äußerst lustig darzustellen, scheint er in „Evolution“ perfektioniert zu haben. Hier sei nur Orlando Jones Szene, mit dem außerirdischen Insekt erwähnt. Wer hier nicht vor Lachen am Boden liegt, geht auch sonst bei jedem Gag in den Keller. Der Witz entsteht dabei aus der Situation heraus, wie zum Beispiel bei „Just a Gigolo“.
Das aber, ohne dabei dämlich oder zu drüber zu wirken. Interessant daran, der Regisseur treibt die teils skurrilen Situationen und Begegnungen mit Außerirdischen auf die Spitze und dennoch wirkt der Witz dabei nicht dumm. Einziges Manko, gegen Ende schleicht sich eine vermeidbare Länge ein. Dieses Hin und Her mit dem General und der Suche nach einer neuen Lösung, zieht sich etwas. Genauso wie das Finale, welches tatsächlich etwas Knackiger hätte ausfallen dürfen. Auch wenn es zu komisch ist, wenn Orlando Jones im Anus einer Mikrobe, oh sorry ich meine natürlich einer Maxikrobe steckt.
Fazit:
Mit „Evolution“ lieferte Ivan Reitman eine Sci-Fi Komödie ab, die selbst nach 20 Jahren keine Ermüdungserscheinungen aufweist. Ich muss zugeben, ich hatte meine Befürchtungen. Sah ich den Film selbst, das letzte Mal zu seiner damaligen Veröffentlichung. Nach der jetzigen Sichtung bin ich der Meinung, dass er mir der Streifen heute, sogar eine ganze Schippe besser gefallen hat, als damals. Dies liegt unter anderem an dem sehr gut aufgelegten Cast, einer irren Invasions-Story, die dazu noch herrlich schräge Wendungen nimmt und Reitmans Gespür für ernst/lustige Szenen Abläufe.
Die ganze Szenerie wird durch überaus kreative Sci-Fi Fantasien der CGI-Künstler komplettiert. Von dem unerwarteten Finale ganz zu schweigen, hier sei „Head & Shoulders“ als Lösung aller außerirdischen Probleme erwähnt. Alles in allem ist „Evolution“ auch heute noch eine durchaus empfehlenswerte Sci-Fi-Action-Komödie. Dank der tollen Steelbook-Edition von Koch Films, bekommt der Film nun endlich eine würdige Veröffentlichung. Was einmal an der sehr guten Bildqualität, wie auch der Menge an Bonusmaterial liegt.
Wer noch die DVD kennt, wird hier ein Dankesgebet sprechen, denn so gut wie jetzt konnte man den Film bisher noch nie genießen. Fans des Films brauche ich gar nicht groß überzeugen, da wohl ein jeder von diesen, bereits zum Veröffentlichungstermin zugegriffen hat. Allen anderen, die noch unschlüssig sind oder „Evolution“ noch nicht kennen, kann ich die jetzige Veröffentlichung ans Herz legen. Wer Komödien, aus solch einem Genre Mix mag, sollte hier unbedingt mal einen Blick riskieren.
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