Die drei Fragezeichen: Kreaturen der Nacht: Review

Die drei ???: Nicht nur Kreaturen der Nacht!

Mit „Kreaturen der Nacht“ haben wir die 209. Folge unserer Lieblingsdetektive aus Rocky Beach am Start. So liegen schon rund 40 Jahre zwischen diesem und meiner ersten Hörspielkassette. Wieder einmal weiß man nicht ob es die drei Fragezeichen nicht doch mit überirdischen Mächten zu tun haben oder ganz irdische Hintergründe dahinterstecken. Wer die drei Detektive kennt, weiß natürlich das es um ganz natürliche und erklärbare Geschehnisse handeln muss oder etwa nicht?

Wer sind diese Kreaturen und um was geht es

Wie jedes Jahr findet in Rocky Beach, nahe Los Angeles, das alljährliche Nachwuchs-Musikfestival statt. Wer hier herausstechen will, muss sich als Band nicht nur musikalisch etwas einfallen lassen. So sitzt die erfolgreiche Gruppe FMTM in der Jury, deren wahre Identität keinem Fan bekannt ist. Ihre Masche: sie treten nur mit Horrormasken verkleidet auf. Selbst bei Interviews sieht man die Musiker nur maskiert. Kein Wunder, dass das Rocky Beach Festival dieses Jahr von verkleideten Fans und ebenso verkleideten Nachahmer Bands nur so wimmelt. Zusammen mit seinen Freunden Justus und Peter, ist Bob im Auftrag seines Chefs (Besitzer einer Talentagentur) unterwegs um sich die neusten Acts anzuschauen.

So kommt es das eine „Hexe“ einem der drei die Geldbörse stiehlt und dank der Maskierung unerkannt in der Menge untertauchen kann. Es wird noch seltsamer, so werden die Fragezeichen von Tante Mathilda zu einem Antiquitätenladen geschickt. Die Inhaber scheinen von einem Sensenmann ausgeraubt worden zu sein. Umso tiefer die drei Fragezeichen graben, desto mysteriöser wird der Fall. Was liegt dahinter, nutzt hier jemand den Augenblick, unter all den Maskierten, auf Raubzüge zu gehen, oder steckt doch mehr dahinter?

Die Fakten:

Vorab einmal sei gesagt, Musiker und Masken gehören seither zusammen. Das scheint auch im Augenmerk des Autors der Story gelegen zu haben. Besonders gern wird dies in der Rock-Musik-Szene genutzt. Bekannte Beispiele wären: Kiss, Alice Cooper, Lordi und viele mehr. Dass dieser Stil natürlich etliche Nachahmer nach sich zog, dürfte niemanden wundern. Im Fall unserer drei Detektive erfüllt die Verkleidung sogleich einen doppelten Zweck. Einerseits geht es um die Aufmerksamkeit für einen Plattenvertrag und andererseits, unerkannt nicht legalen Machenschaften nachzukommen.

So beginnt das neue Abenteuer mit einem Diebstahl und endet mit einem Einbruch, nebst Racheakt und Erpressung. Um die Geschichte interessanter zu gestalten, fügte man ein paar skurrile Figuren bei. So zum Beispiel die bestohlenen Ladenbesitzer oder auch die Monster Bands. Dennoch ist es eine klassische Detektivgeschichte, deren Motive recht konstruiert wirken und die Handlung nicht ganz glaubwürdig erscheint. Die Auflösung selbst wirkte mit gleich drei Parteien dabei etwas überladen.

Fazit:

Die drei Fragezeichen: Kreaturen der Nacht: Die Geschichte selbst bedient sich, wie erwähnt altbekannter Rocker Klischees. Der Diebstahl, der Raub und die Erpressung wirken konstruiert und zum Ende, wollte man der Story noch ein Krönchen für die Dramaturgie aufsetzen. Wieso nun einer der Protagonisten das Risiko eines Einbruchs eingeht oder von einem der Erpresser immer wieder ausgeknockt werden kann, war mir ein Rätsel. Sind nicht gerade Rocker recht harte Hunde, die sich zu wehren wissen? Der Knüller jedoch war, das gerade eine Katze, die Machenschaften zum kippen und die Detektive auf die richtige Spur bringt.

War der Plan ursprünglich recht ausgeklügelt, scheint man im Verlauf, Grundsätzliches außer Acht zu lassen. Lange Rede kurzer Sinn. „Kreaturen der Nacht“ ist sicherlich nicht stärkste Fall der drei Fragezeichen, auch ist der Plot recht konstruiert worden und manches wirkt nicht nachvollziehbar. Dennoch kann man sich auch von diesem Hörspielabenteuer der drei Detektive unterhaltsam berieseln lassen und seinen Spaß damit haben. Die ältere Generation wird ihren Spaß mit den Anspielungen an alte Bands haben und die jüngeren bekommen hier ihren Einstieg in ein uraltes Rocker Klischee geliefert.

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