Der Fluch: Im Kampf gegen japanische Geister!
Der Fluch – The Grudge 1 & 2: Eine alte Hollywood-Regel besagt: Was Hollywood an ausländischen Filmen gefällt, wird gnadenlos „remaked“ und für den amerikanischen Markt angepasst. So schon geschehen bei „Die Zeitritter“ oder auch „Ziemlich beste Freunde“ so wie vielen weiteren Titeln mehr. Nach dem Remake des japanischen Horrofilms „The Ring“, schickte man sich an, gleich einen weiteren Genrevertreter erneut zu verwursten.
So musste „The Grugde“ zu deutsch „Der Fluch“ dran glauben. In diesem schickte man Buffy Darstellerin, Sarah Michelle Gellar auf die Suche nach den Hintergründen eines alten Fluchs. Welcher auf einem Haus in Japan zu Lasten scheint. Wie das Sammlerobjekt ausgefallen ist und ob mich „The Grudge“ auch heute noch zum Gruseln bringen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Der Fluch 1 (The Grudge):
Drei Jahre sind vergangen, seit es sich eine schreckliche Familientragödie in einem Wohnhaus in Tokio zugetragen hat. Lange stand dieses Haus leer, bis dieses an eine amerikanische Familie vermietet werden konnte. Noch ahnt niemand, dass seit diesen Vorfällen ein Fluch auf diesem Haus lastet. Doch dies soll sich schnell ändern, als die Pflegekraft Yoko, nicht mehr zur Arbeit erscheint.
Als Ersatz soll die Amerikanerin Karen (Sarah Michelle Gellar) einspringen. So findet sie eine völlig verstörte Emma, wie einen kleinen Jungen in dem Haus vor, welcher in einen Wandschrank eingesperrt war. Der Tag neigt sich dem Abend entgegen und von Emmas Familie fehlt immer noch jede Spur, aber auch der Junge verhält sich merkwürdig.
Als sich Karen wieder Emma widmet, offenbart sich ihr ein böses Geisterwesen. Nachdem ihr Vorgesetzter Alex von seiner Freundin Karen, über Stunden nichts mehr gehört hat, fährt er zu dieser Adresse und findet eine tote Emma und eine völlig verstörte Karen vor und verständigt sofort die Polizei. Bei der Tatortbesichtigung findet diese auf dem Dachboden Emmas tote Tochter, wie Schwiegersohn vor.
Doch von dem kleinen Jungen fehlt jede Spur. Nachdem sich Karen im Krankenhaus etwas erholt hat, beginnt sie damit mehr über dieses Haus und seine ehemaligen Bewohner herausfinden zu wollen. So offenbart sich ihr, ein grausames Geheimnis und die Erkenntnis, dass der Fluch vor niemandem halt macht, der dieses Haus betreten hat.
Der Fluch 2 (The Grudge 2):
Nach den Ereignissen wird Karen in ein Krankenhaus gebracht, um sich von den Brandverletzungen eines Hausbrandes, den sie selbst legte zu kurieren. So erzählt sie den ermittelnden Beamten, wie auch den Ärzten, dass sie den Brand selbst legte, um ihren Freund vor einem Fluch zu retten. Diese verworrene Geschichte will ihr natürlich niemand glauben, weshalb man sie für Geisteskrank einstuft.
Nachdem Karens Schwester Aubrey in Amerika, von diesen schrecklichen Vorfällen erfährt, nimmt sie den nächsten Flieger nach Tokio. Nachdem Aubrey ihre Schwester besucht, erzählt ihr diese das sie von einem Fluch in Form einer weiblichen Geistergestalt verfolgt wird, was es Aubrey ziemlich schwer macht, den Worten ihrer Schwester zu glauben. Kurz darauf ist Aubrey Zeuge, wie Karen vor Ihren Augen vom Dach des Krankenhauses in den Tod stürzt.
Seit dem Brand ist auch Journalist Eason an der Story dran und nimmt Kontakt zu Aubrey auf. Um mehr über diese rätselhaften Vorgänge zu erfahren, begehen beide Ruine des abgebrannten Hauses. Womit auch diese beiden sterben müssen. Zur gleichen Zeit besucht die junge Amerikanerin Allison die internationale Schule in Tokio.
Sie und ihre Schulfreundinnen kennen ebenfalls die Geschichten um dieses unheimliche Spukhaus. Was die Mädchen dazu verleitet dieses als Mutprobe zu betreten. Auf dem Dachboden wartet das pure Grauen auf sie, wobei sie sofort die Flucht ergreifen. Doch der Fluch hat sie bereits erwischt und folgt Allison sogar bis nach Amerika nach.
Grusel pur???
Wie erwähnt, handelt es sich bei diesen beiden Filmen, um Remakes. Welche man nach dem Remake von „The Ring“ ebenfalls für den amerikanischen Markt adaptierte. Das Besondere hierbei, man verpflichtete den Original-Regisseur Takashi Shimizu für die Verfilmung. Dieser erschuf mit seiner Neuauflage, eine visuell aufgewertete Version seiner Geistergeschichte.
Hielt sich dabei jedoch weiterhin recht nah am Original. Womit das Remake keine neuen Akzente zu setzten weiß. Der Unterschied besteht somit hauptsächlich aus der amerikanischen Besetzung. So wirkt es etwas komisch, dass scheinbar nur Amerikaner von diesem Fluch betroffen sind. Für mich wiederum bleibt das japanische Original der stimmigere Film. Dies macht aus dem Remake jetzt keinen schlechten Horrorfilm, ganz im Gegenteil. Die visuellen Effekte, die Katzenlaute, die Optik wie auch die unnatürlichen Bewegungen, können einem ebenfalls den Schauer über den Rücken jagen.
Allein der Punkt das Kinder, in Horrorfilmen perfekt funktionieren, zeigte ja bereits „Der Exorzist“ aus dem Jahr 1973. Die Location des ersten Films ist wie im Original die Stadt Tokio in Japan, während man im zweiten Teil die Geschehnisse nach Amerika verlegte.
Für die Besetzung der Hauptdarstellerin des ersten Teils, bediente man sich einer bekannten Gruselikone, Sarah Michelle Gellar. Welche bereits als Buffy die Vampirjägerin, allerlei Vampiren, Dämonen, Monstern und auch Geistern den Poppes versohlte. In einer Nebenrolle ist noch Bill Pullman zu sehen, der mehr oder weniger den Trigger (Auslöser des Fluchs) spielt.
Der erste Teil ist recht stimmig und teils auch gruselig ausgefallen. Wer bereits das Original gesehen hat, den wird das Remake nicht mehr groß überraschen können. Für Gruseleinsteiger bietet dieser dennoch einige schaurige Momente, womit „Der Fluch“ durchaus seine Daseinsberechtigung besitzt. Bei Teil 2 sieht dies schon wieder etwas anders aus. Man setzt zwar die Geschichte, direkt mit Karens Einweisung und Behandlung fort.
Doch bereits nach den ersten Minuten übernimmt ihrer Schwester Aubrey. Bei Aubrey bleibt es jedoch nicht und so wird die Geschichte mit der jungen Allison weitergeführt. Klingt konfus, ist es auch. Zugegeben, der zweite Teil ist atmosphärisch dem ersten Teil ebenbürtig, aber die Geschichte wird recht verwirrend weitererzählt.
Das Mediabook:
Das Blu-ray Mediabook selbst wurde von Justbridge Entertainment wieder hervorragend gestaltet. Beide Filme liegen jeweils auf einer separaten Blu-ray vor. Schön zu sehen, dass man bei Justbridge auf diese Unart verzichtet, mehrere Filme auf eine Blu-ray quetschen zu müssen. Das Bild des ersten Teils ist äußerst scharf und kontrastreich ausgefallen. Die verschiedenen Texturen, wie zum Beispiel bei Kleidungstücken oder Wänden, werden sehr detailreich dargestellt.
Gerade bei Horrorfilmen, die sich überwiegend im Dunkeln abspielen, achte ich besonders auf den Schwarzwert das dieser nichts verschluckt. Auch hier kann ich Entwarnung geben, trotz dunkelster Ecken sind Objekte, Personen und Oberflächen klar erkennbar. Ebenso sind mir keinerlei Bandingfehler aufgefallen. Ab und an schleicht sich ein Kantenflimmern ein, was aber nicht wirklich störend wirkt.
Die Schärfe bei Teil zwei ist ebenfalls gut ausgefallen, dennoch ist hier das Filmkorn merklich auffälliger als bei dem Vorgänger. Ebenso war ich der Meinung, dass die Farbgebung nicht ganz so natürlich ausgefallen ist und mehr ins Grünliche tendiert. Ebenso finde ich den Schwarzwert, wie auch die Kontraste ganz so ausgewogen wie bei dem Vorgänger.
An Bonusmaterial hat die erste Disk, ein „Blick hinter die Kulissen“, „Interviews“ und einen „Directors Cut“ im Original mit Untertiteln zu bieten. Der zweite Teil bietet sogar noch mehr Extras, wie: „Die Entwicklung der Geschichte“, Die Arbeit von Takashi Shimizu“, „Die Darstellung der Grudge-Wesen“, „Die Soundeffekte“ und „Deleted Scenes“. Christoph N. Kellenbach zeichnet für das eingearbeitete Booklet verantwortlich.
Wie bei Kellenbach gewohnt, bietet er einen großen Informationsgehalt rund um die Filme und die Produktion. Dies unterteilt er in einen Prolog mit Kapiteln hin zu einem Epilog. Dabei geht er auf die Hintergründe, wie auch die Entstehung zu „Der Fluch“ ein. Ebenso beleuchtet er Entwicklung und die Dreharbeiten wie auch die Veröffentlichung beider Filme ein. Die Verarbeitung des Mediabooks selbst bietet ebenfalls keinen Grund zur Klage.
Fazit:
Mit dem Remake des ersten Teils der Ju-on Filmreihe namens „The Grudge“ lieferte der Originalregisseur Takashi Shimizu, eine optisch aufgepeppte Version seines Originals ab. Atmosphärischer empfinde ich dennoch das Original. Was wohl daran liegt, dass ich dies zuerst gesehen hatte. Man merkt dem Remake an, das es für die westliche Welt, beziehungsweise das amerikanische Publikum angepasst wurde.
Hier zeichnet auch der Meister der tanzenden Teufel, Sam Raimi für die Produktion verantwortlich. Das Drehbuch verfasste Stephen Susco, der mit Teil eins, ein ordentliches Script vorlegte. So gibt es an dem ersten Remake von „Der Fluch / The Grudge“ eigentlich nichts zu bemängeln. Außer dass die Jumpscares und Gruseleffekte für heutige Sehgewohnheiten etwas angestaubt wirken könnten. Für Genreeinsteiger ist dies dennoch immer noch ein empfehlenswerter Titel.
Bei Teil zwei sieht das schon etwas anders aus. Die Effekte und die Atmosphäre bewegen sich zwar immer noch auf dem Niveau des ersten Films. Was wieder an dem Original Regisseur Takashi Shimizu liegen dürfte. Die Geschichte, welche ebenfalls wieder Stephen Susco verfasste, wirkt recht konfus und auch die Jumpscares sitzen nicht so gut wie in Teil eins. Schlecht ist Teil zwei deswegen nicht, aber doch merklich schwächer als der Vorgänger. Für Fans der Reihe dürfte dies jedoch keinen großen Unterschied machen.
Für Genreeinsteiger ist Teil zwei dennoch immer noch sehr gut geeignet. Eine ähnliche Geschichte erzählt beispielsweise der ebenfalls empfehlenswerte Streifen „Haunted Child„. Wer es etwas herber mag, dem würde ich „Bad Hair“, „Spell“ oder auch „Candyman (2021)“ empfehlen. Bezogen auf das Mediabook dürfen sich Fans wie Sammler der Filmreihe über ein rundum Sorglos-Paket freuen. Dieses bietet beide Filme in sehr guter, bis guter Qualität. Sowie einiges an Bonusmaterial, wie auch ein sehr informatives Booklet. Dies und die Filme sollten für alle Gruselfanatiker, wie auch Genreeinsteiger für einen gruseligen Fernsehabend sorgen.
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