DEAD MOUNTAIN: Djatlow-Pass: Review

DEAD MOUNTAIN: Was geschah wirklich im Ural Gebirge?

Dead Mountain: Djatlow-Pass: Tod im Schnee: diese russische Mini-Serie geht in acht Episoden auf die realen Geschehnisse am Djatlow-Pass ein. Dort starben neun Ski-Wanderer unter mysteriösen Umständen, die bis heute nicht vollständig aufgeklärt werden konnten. So fand man heraus, dass diese neun Personen ihr schützendes Zelt von innen aufschlitzten und nur leicht bekleidet wie auch barfuß, in die eisige Nacht flüchteten.
Ihre Körper zeigten dabei Spuren eines Kampfes mit schweren Verletzungen, ebenso wie Verstümmelungen. Ebenso mysteriös ist, dass die Behörden das Gebiet drei Jahre lang gesperrt hielten. Die Serie selbst vermischt dabei geschickt fiktive Figuren / Geschehnisse mit realen Ereignissen. Der Name des Passes selbst geht dabei auf Igor Djatlow zurück, der Anführer der Ski-Wandergruppe. Ob mich die Serie abholen konnte und wie diese auf mich, gerade in Bezug auf die realen Tatsachen, wirkte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Des wandern ist der Ski-Leuts Lust
Wir schreiben das Jahr 1959. Schon lange plant Igor Djatlow mit weiteren Studenten des polytechnischen Instituts, eine Wanderung durch das Ural-Gebirge zu dem „Dead Mountain“. Wie vieles in der UdSSR braucht man für solch ein Unterfangen eine Genehmigung. So wird der Gruppe ein erfahrener Wanderer zur Seite gestellt. Was die jungen Studenten nicht wissen, dies ist ein als Wanderer getarnter KGB-Agent. 16 Tage sollte die Skiwanderung dauern, doch niemand kehrte von dieser lebendig zurück.

So entsendete man Suchmannschaften, die an der Nordost-Flanke des „Toten Berges“, die ersten Toten finden sollten. Dieses Mysterium ruft KGB-Major Oleg Kostin auf den Plan, der Inkognito mit seinen Untersuchungen beginnt. Dabei ist es kein Zufall, dass Kostin die Ermittlungen übertragen wurden. Hatte er doch im Zweiten Weltkrieg selbst mit mysteriösen Gegebenheiten zu kämpfen, welche ihn auch heute noch in Form von Traumata verfolgen.
Getarnt als Assistent des örtlichen Staatsanwalts, beginnt Oleg die Leichenfunde zu untersuchen. Was treibt eine Gruppe von neun Menschen dazu, ihr Zelt von innen aufzuschlitzen und die eiskalte Nacht zu flüchten. Besonders da einer von ihnen ein getarnter undercover KGB-Agenten ist, welchen wohl nichts so schnell aus der Ruhe bringen dürfte. Noch mysteriöser ist der Fakt, dass diese Gruppe nur leicht bekleidet und barfuß in die Nacht stürmten. Und wie kam es zu den schweren körperlichen Verletzungen, bis hin zu Verstümmelungen.
Was muss dieser Gruppe widerfahren sein, dass sie so aus dem Leben scheiden mussten? Hilfe erwartet sich der Major von der Gerichtsmedizinerin Katja Schumanowa, mit deren Mann er im Zweiten Weltkrieg diente. Auch Katja ist nicht frei von Sorgen, blieb ihr Mann doch im Krieg zurück und ist nun mit ihrem Sohn allein. Während der Ermittlungen kommen sich Oleg und Katja näher und je mehr die beiden versuchen über Todesnacht herauszufinden, desto mysteriöser erscheinen die Geschehnisse.
Dem Mysterium auf der Spur
Bezüglich der Serie „Dead Mountaint: Djatlow Pass“ möchte ich nochmal kurz betonen, dass die Serie auf einem realen Vorfall basiert. Es soll zwar schon Vorfälle von Gruppen-Suiziden gegeben haben, dies scheint hier jedoch unwahrscheinlich. Besonders vor dem Hintergrund, da sich ein ausgebildeter KGB-Agent, Undercover in die Gruppe eingeschleust haben soll. Bis heute konnten die wahren Umstände nicht aufgeklärt werden. Dies förderte über die Jahrzehnte etliche Theorien zu Tage. Laut den Machern gelang es Ihnen, an geheimes Material zukommen, wie auch an die Tagebücher der Wandergruppe.
Ebenso sollen Diese Zugang zu neueren Untersuchungsergebnissen aus den 2000er Jahren erhalten haben. Inwiefern dies der Wahrheit entspricht, kann ich nicht beurteilen, weiß man doch, dass gerade bei realen Hintergründen, gern die Werbetrommel gerührt wird. So hatte ich dieses Jahr schon einmal einen Film mit realem Bezug aus Russland auf dem Tisch. Hierbei handelte es sich um den den Film „Superdeep“. Dieser hat die Kola-Bohrungen zum Inhalt. Sprich die tiefsten Bohrungen, die je ein Land vornahm. So soll Russland diese bis zu einer Tiefe von rund 12200 Metern vorangetrieben haben. Und auch hier ranken sich mysteriöse Gerüchte um dieses heute versiegelte Bohrloch.

Fakt ist, solche Geschichte fördern nicht nur zahlreiche Theorien zu Tage, sondern wecken auch das Interesse der Filmindustrie. Genug Stoff also für neues Unterhaltungsmaterial, das diesmal nicht aus Amerika, sondern aus Russland selbst stammt. Die Geschichte in „Dead Mountain“ selbst wird dabei sehr düster erzählt. Mit den fiktiven Erinnerungen Hauptdarstellers, setzt man noch eine Schippe an Mystery und Düsternis drauf. Somit wird eine recht gruselige Stimmung aufgebaut.
Diese wird nicht nur von den mysteriösen Leichenfunden unterstützt, sondern von den nicht weniger mysteriösen Erlebnissen des KGB-Majors Oleg Kostin. Dabei ist das Schauspiel selbst immer auf einem sehr hohen Niveau und man sitzt als Zuschauer ziemlich gebannt vor dem Fernseher. Möchte man doch wissen, was zum Tode der Wanderer führte und was es mit Major Kostins Traumata auf sich hat. So schrauben die Macher an der Spannungsschraube, indem sie immer wieder die Erlebnisse der Wandergruppe in die Episoden mit einbauen, ebenso wie Erinnerungsszenen von Kostin.
Interessant dabei, das gewählte Stilmittel. Während des aktuellen Verlaufs der Ermittlungen begleitet die Serie ein Bildrauschen und eine bräunliche Farbgebung. Dies kommt der düsteren Stimmung auch zugute. Die vergangenen Sszenen der Wandergruppe wiederum erscheinen glasklar, fasst schon in HD-Optik, sowie in schwarz/weiß. Das Lustige daran, ich bin es von westlichen Filmen und Serien eher andersherum, gewohnt. Somit schaffen die Macher wieder ein Stilmittel, mit dem man in dieser Form nicht rechnet. Auch mit den Kamerawinkeln, Effekten und harten Schnitten geizt man nicht, um einen surrealen Eindruck zu ermitteln. Um nicht Gefahr zu laufen, zu spoilern, beende ich nun hier meine Ausführungen und komme gleich zum Fazit.
Fazit:
Das Leben schreibt wie immer die interessantesten und in diesem Fall auch die mysteriösesten Geschichten. Wer ein bisschen recherchiert, findet einige Berichte, die sich um diesen Fall drehen, ebenso wie Gerüchte. Grund genug für Filmemacher, sich diesen anzunehmen. Im Fall „Dead Mountain: Djatlow-Pass – Tod im Schnee“ überwiegt natürlich der mysteriöse Anteil. Dieser wird nicht zuletzt von Erinnerungsfetzen des Majors unterstützt. So finden sich viele merkwürdige Indizien.
Darunter das Verlassen des schützenden Zelts, Verstümmelungen, radioaktiv verseuchte Kleidung und einiges mehr. Man kann sich nie sicher sein, ob hier übernatürliche Mächte am Werk waren oder ob dies doch von Menschen ausging. Als Zuschauer folgt man gespannt den Entwicklungen. Egal ob es die Ermittlungen des Majors betrifft oder die Rückblenden der Ski-Wander-Gruppe. In beiden Zeitebenen versucht man selbst Indizien zu finden, um eine Erklärung zu finden.

Das Schauspiel konnte mich durchweg überzeugen und beweist mal wieder, dass die Welt voller talentierter Schauspieler steckt und es diese nicht nur Amerika gibt. Für mich immer ein Grund, über den amerikanischen Tellerrand zu blicken. Wie auch meine Reviews von südkoreanischen Filmen wie „A Hard Day“ oder europäischer Produktionen wie „The Young Pope“ belegen.
Auch Deutschland kommt immer mehr in die Gänge und ist durchaus in der Lage mit großen ausländischen Produktionen zu konkurrieren. Hier sei eine meiner deutschen Lieblingsserien „Der Pass“ erwähnt. Wer wie ich ein Faible für Serien und Filme hat, welche auf mysteriösen und dennoch wahren Begebenheiten beruhen, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf „Dead Mountain“ werfen.
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