DANGER PARK: Tödliche Safari: REVIEW

Danger Park: Survival Horror in Afrika!

Danger Park: Tödliche Safari: „Solomon Kane“ Regisseurin M.J. Basset scheint wieder Afrika für sich und ihre Filme entdeckt zu haben. So ist „Danger Park“ mit nur einem Jahr Abstand zu „Rogue Hunter“, bereits der zweite Film, der sich in diesem Teil der Welt abspielt. So spielt Afrikas Tierwelt erneut eine entscheidende Rolle.
Nachdem überraschend guten Fantasy Film „Solomon Kane“ wurde es ruhig um Basset und so führte die gelernte Naturfilmerin, die letzten Jahre hauptsächlich bei Serien Regie. Unter anderem bei „Ash vs Evil Dead“ oder auch „Strike Back“. Mit „Rogue Hunter“ und „Danger Park“ meldet sich Basset nun wieder im Spielfilmbereich zurück. Der Trailer versprach bereits recht viel, nun werden wir sehen, ob der Film diesem auch gerecht werden kann. Dies erfahrt Ihr natürlich wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Der Safari Urlaub beginnt
So hatte sich Manager Jack Halsey seinen Urlaubsbeginn nicht vorgestellt. Sitzt er doch panisch verklemmt, mit seiner Familie in solch einem kleinen 10 Personen Schüttel-Rüttel-Flieger, mitten über der Savanne Afrikas. Wo ist nur der entspannende Bali-Urlaub im Wellness-Resort abgeblieben. Doch seine Familie wollte einen Abenteuer-Urlaub, also kriegt sie auch einen Abenteuer-Urlaub. Wie abenteuerlich dieser wird, kann sich letztlich niemand der Familienmitglieder, nebst dem Freund der Tochter ausmalen. Dieser Safari-Urlaub soll nicht nur entspannend und abenteuerlich sein, er soll auch die Familie wieder vereinen. Dabei tragen alle Probleme mit sich herum.

So auch Jack, verheimlicht dieser doch seiner diabeteskranken Frau, dass ihn seine Firma freigestellt hat. Seine Stieftochter Zoe scheint neuerdings allgemein Probleme mit ihrem Stiefvater zu haben. Sohn Noah überrumpelte seinen Stiefvater mit einem „Freund“ statt einer „Freundin“. Dazu gesellt sich noch Zoe’s Öko Freund, der Jack mit jedem seiner Worte unheimlich nervt. Doch genug des Streits, der Urlaub soll für alle nicht nur Erholung, sondern auch eine Chance bieten.

Auch wenn das Familienwohl ganz oben steht, wird Jack schon jetzt von Geldsorgen geplagt. Die Familie wird den Gürtel wohl enger schnallen müssen, doch diese Information will er nicht im Urlaub verkünden. Somit entschließt, Jack auf teure Extras zu verzichten und die teure Safari Tour durch einen „Auf-eigene-Faust“ Ausflug zu ersetzen. Nicht die beste seiner Ideen, wie sich herausstellen wird. So wird schon die Einfahrt in das Reservat ein Fiasko und Jack übergeht ganz einfach die Registrierungsbestimmungen.

Auch im Reservat wird es nicht besser, Diskussionen, Streit, sowie eine Nashornmutter die das Familiengefährt rammt und Jack schwer verletzt. Kein Auto, kein Handyempfang und da sich Jack auch nicht registrieren ließ, wohl auch keine Chance auf Rettung der Reservatsaufsicht. Was mit einem kleinen, freudigen Ausflug begann, wird zu einem puren Kampf ums Überleben. Denn nicht nur wilde Tiere, wie Hyänen, Nashörner oder Leoparden warten in der freien Wildbahn auf ihre Opfer. Auch der Mensch kann zu einem sehr gefährlichen Raubtier werden, besonders wenn es ums Geld geht.
Survival-Thriller oder doch was ganz anderes?
Diese grobe Inhaltsangabe beschreibt, was der Trailer vorgibt zu sein, ein Survival-Thriller, wie zum Beispiel „Hunter’s Creek„. Und nun kommt das „Aber“. Der Film selbst versucht hier mehr, als nur dieses eine Genre zu bedienen. So haben wir hier noch ein handfestes Familiendrama, ebenso wie die Problematik des Artenschutzes. Das Familiendrama überwiegt dabei eindeutig. Fangen wir doch erstmal von vorne an. Nach dem Urlaubsbeginn ist der Charakter Jack, der erste der mit einem immensen Problem, seine eh schon durch Krankheit gebeutelte Frau Lauren belastet.
Dazu gesellt sich Stieftochter Zoe, deren Stiefvater Jack zwar schon seit 16 Jahre die Rolle des verstorbenen Vaters übernahm, diese aber jetzt anfängt, Probleme mit ihm zu haben. Natürlich gibt es immer wieder Probleme in solchen Konstellationen, aber ehrlich, dieses Mädel zickte grundlos rum, dass mich dieser Charakter durchweg nervte. Das schlimmste dabei, es gab nicht mal eine nachvollziehbare Erklärung, warum sie gerade jetzt anfängt rum zu spinnen. Dieses „genöle“, samt dem mehrfach wiederholten Klischee-Satz: „Du bist nicht mein echter Vater“ war wirklich anstrengend. Kein Wunder das ich mit dem Gedanken spielte, diese Nervensäge, samt ihrem Öko-Freund in der Savanne aussetzen zu wollen.
Regisseurin Basset hatte scheinbar bedenken, dass diese Dramatik noch nicht reicht und baute somit noch eine Erkrankung der Ehefrau mit ein. Somit ist von Beginn klar, dass im Verlauf des Films, ein dringend benötigtes Medikament fehlen wird und dies natürlich tödliche Folgen haben kann. Dazu gesellt sich noch etwas „Political Correctness“. So scheint der Sohn Noah, erst kürzlich sein Coming-Out gehabt zu haben. Da er seinem Vater einen Freund, statt einer Freundin präsentierte.
So wird dem Vater unterstellt, ein Problem mit der Homosexualität seines Sohnes zu haben. Selbst ein Vater / Sohn Gespräch scheint diese Situation nicht zu klären und dieser Nebenplot verläuft so schnell wie er aufgebaut wurde, im Sand. Es scheint gerade so, als wolle man das Thema wenigstens mal angesprochen haben. Jacks berufliche Freistellung / eventuelle Arbeitslosigkeit und damit verbundenen finanziellen Einbußen, ist ein weiterer Trigger. Dieser Umstand ist es dann auch, der die Familie in die kommende Bedrängnis führt. Natürlich ist nachvollziehbar, dass man der Familie die Ferien nicht vermiesen möchte.
Nicht nachvollziehbar ist, dass man einen Safari-Urlaub bucht, aber auf die eigentliche Hauptattraktion, sprich die Safari selbst, verzichtet. Ernsthaft, wer ist so dumm und fährt lieber auf eigenes Risiko in ein Gebiet voller Raubtiere, anstatt sich einzugestehen, es sich nicht leisten zu können? Dafür zahlt man aber dem Freund des Töchterchens die Reise und hat eine Porsche zu Hause stehen, so wie das im Film erzählt wird. Dann reicht es nicht für eine eintägige Safari-Tour? Aber irgendwie muss man die Familie ja halbwegs glaubwürdig in den Busch bekommen. Egal wie konstruiert dieser Twist auch wirkt.
Damit wären wir mitten im Survivals Teil angekommen und während die Familie Halsey, noch ein „süßes“ Nashornjunges beobachtet, wird sie schon von dessen Mutter attackiert. Die darauf das Safari-Familiengefährt und auch Jack Halsey dabei demoliert. Womit der Survival-Thriller-Anteil an Tempo gewinnt und die Halseys, sich neben Nashörnern, Leoparden und besonders Hyänen, auch Wilderen erwehren müssen.
Während der Trailer eine mordsmäßige Menschenjagd versprach, ist dieser Part eigentlich verschwindend gering, auf der Flucht erschossen trifft es eher. So hat Darsteller Jerry O`Connell, unter anderem bekannt aus der Sci-Fi Serie „Sliders“ oder auch den Filmen „Scream 2“ und „Joes Apartment“ gerade mal zwei, drei Auftritte, bevor er das Zeitliche segnet. Damit werden die durch den Trailer geweckten Erwartungen leider nicht erfüllt. Das Familiendrama überwiegt und die aufkommenden widrigen Umstände, die Hilflosigkeit und die Gefahr von Wilderen erschossen zu werden, sind letztlich für den Spannungsaufbau verantwortlich.
Was diesen aber wieder dämpfte, sind die wie schon in „Rogue Hunter“ gezeigten, recht schlechten Animationen der gezeigten Tiere. Was daran liegt, dass sich diese nicht sauber in den Film einfügen. Sprich die Tiere wirken wie ein hineinretuschierter Fremdkörper, wie eine Computerspielfigur. Ebenso bin ich der Meinung, dass sich der Film nie so recht entscheiden kann, was er eigentlich sein will. Ein Survival-Thriller, ein Familiendrama oder doch ein Protestfilm gegen Wilderei?
Fazit:
„Danger Park“ ist nun das zweite Afrika-Abenteuer in Spielfilmlänge, nach „Rogue Hunter“ von Regisseurin M.J. Basset. Hier scheint die Regisseurin die Problematik der Wilderei, in einem Familiendrama / Survival-Thriller erwähnen zu wollen. Hierbei wird die Dringlichkeit dieses Problems, nie so stark thematisiert, wie das im Vordergrund stehende Familiendrama. Irgendwie geht auch der Anteil des Survival-Thrillers verloren. Natürlich befindet sich Familie Halsey in einer Notlage, aber von einer Menschenjagd, wie sie im Trailer thematisiert wird, sind wir meilenweit entfernt.
Ziehe ich zum Beispiel den Survival-Thriller „Surviving the Game“ aus dem Jahr 1994 heran, der sich mit dem Thema Jagd auf Menschen beschäftigt, hat „Danger Park“ nichts mit diesem Genre gemein. Familiendrama, mit Thriller Elementen, ist hier definitiv die bessere Beschreibung für den Film. So sind es die Probleme der Familienmitglieder selbst, die sie in diese Notlage bringt. Die Raubtiere und Wilderer sind hier nur Beiwerk. Trotzdem ist der Film nicht so schlecht, wie sich das hier liest. Zumindest dann nicht, wenn man mit den richtigen Erwartungen an den Film geht.
Die Schauspieler allen voran, Philip Winchester alias Jack Halsey, spielen ihre Rollen durchweg gut. Auch wenn mich die Figur der Tochter Zoe, mit ihrer zickigen Art, mal so richtig nervte. Von Jerry O`Connell („Play Dead„) hätte ich mir wirklich mehr Screentime erhofft, hier versprach der Trailer eine ganz andere Wendung, mehr so im Stil von „Surving the Game“. Die Filmaufnahmen, wie die musikalische Untermalung finde ich sehr gelungen. Merkt man doch, dass Bassets Wurzeln in der Naturfilmerei liegen. Leider stört, wie so oft die schwächelnde CGI. Bei der sich die animierten Tiere, einfach nicht sauber in den Film einfügen wollen.
Alles in allem ist „Danger Park“ ein kurzweiliger Familienabenteuer Film mit viel Dramatik. Leider wird weder die Problematik der Wilderei, noch das Survival-Thema konsequent auf den Punkt gebracht. Wer einen knallharten Survival-Thriller erwartet wird hier enttäuscht. Für einen Sonntagnachmittag, dürfte der Film dennoch für kurzweilige Unterhaltung sorgen, auch wenn hier wirklich mehr drin gewesen wäre. Somit geht meine Sichtungsempfehlung an all diejenigen, die sich für Afrika Filme, Überleben in der Wildnis, Menschen / Familien in Not und der Problematik der Wilderei interessieren. Wobei keiner dieser Punkte allzu tiefgreifend angesprochen wird.
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