Clockwise: John Cleese in Zeitnot!
Clockwise – Recht so, Mr. Stimpson: oder auch „Clockwise – in letzter Sekunde“ erzählte erstmalig auf Blu-ray die Geschichte des „kleinen“ Rektors Brian Stimpson, der als erster Schulleiter einer staatlichen Gesamtschule den Vorsitz der Headmasters Conference anführen soll. Einziges Problem wie kommt er dorthin?
In dieser Komödie aus dem Jahr 1986, dürfen wir erleben wie John Cleese („Clifford – der große rote Hund„) alle Widrigkeiten auf sich nehmen muss, um pünktlich bei besagter Konferenz zu erscheinen. Cleese wäre aber nicht Cleese, wenn diese Reise nicht in allerlei Chaos ausarten würde. Fangen wir aber wie gehabt beim Inhalt an.
Klasse setzen, schlagt die Zusammenfassung auf!
Rektor Brian Stimpson legt äußerst Wert auf Ordentlichkeit, Disziplin und vor allen Dingen auf Pünktlichkeit. Dieses penible Verhalten dürfen seine Schüler jeden Tag „genießen“. Nichtsdestotrotz brachte ihm dies den Vorsitz der elitären Headmasters Conference ein. So ist er der erste Rektor einer staatlichen Gesamtschule, der jemals für diesen Posten nominiert wurde.
Kein Wunder, das Stimpson vor Stolz platzt und seine Einstandsrede bis ins kleinste Detail ausgearbeitet hat. So dürfte es keinerlei Probleme inkl. der Anreise geben, oder? Rektor Stimpson ist voll in Fahrt sowie völlig auf seine Antrittsrede fixiert und rennt doch tatsächlich in den falschen Zug. Womit seine Odyssee beginnt und das Chaos seinen Lauf nimmt.
Nicht nur das Stimpson im letzten Moment bemerkt das er im falschen Zug hockt, während der richtige gerade vom Gleis rollt, seine Frau ist ebenfalls nicht mehr auffindbar, um ihn die 160 Meilen nach Norridge zu fahren. So kommt es gerade Recht, dass ihm eine schulschwänzende Abiturientin über den Weg fährt, die er kurzerhand als Chauffeurin beauftragt.
Dumm nur, dass sie keinen Führerschein hat, noch dümmer, dass die Polizei Stimpson den Führerschein abnimmt. Ganz dumm, dass diese Schülerin ein Verhältnis mit einem seiner Lehrer hat und seine Frau die beiden zusammen sieht. Miss Stimpson rechnet sofort 1 plus 1 zusammen und kommt damit natürlich auf das völlig falsche Ergebnis. So fällt Rektor Stimpson nicht nur unter Verdacht der Untreue, das Schicksal schlägt im Verlauf noch weiter unerbittlich zu?
Konfuse Story, kann diese überzeugen?
Wer das einstige Mitglied der Monty Phytons kennt, kann sich sicherlich denken das es in „Clockwise – Recht so, Mr. Stimpson“ drunter und drüber gehen wird. So startet das Filmchen recht brav und geordnet. Dabei wird uns Schulleiter Brian Stimpson (John Cleese) und seine extrem disziplinierte und überpünktliche Art vorgestellt.
Nach dieser kurzen Einleitung kann das Fiasko beginnen. So besteigt Mr. Stimpson, in Gedanken schon bei der Headmasters Conference, den falschen Zug, merkt dies zwar noch, aber der Versuch den richtigen zu erreichen misslingt. So sucht er panisch seine Frau, die ihn fahren soll, Pustekuchen die findet er natürlich ebenfalls nicht. Dafür trifft er eine schulschwänzende Schülerin, die ihn stattdessen nach Norridge fahren soll. Was darauf folgt, sind allerlei Irrungen, Verwechslungen, kleine, mittlere und große Katastrophen.
Dennoch gelingt es der Hauptfigur, fast pünktlich bei der Konferenz zu erscheinen, nur wird er nicht mehr viel davon haben.Wie schon bei der Serie „Fawlty Towers“, in der Cleese einen kleinen Hotelier spielt, löst er auch in „Clockwise“ allerlei Chaos aus. Das Geniale daran, Cleese Optik entspricht nicht dem typischen Chaoten, sondern mehr der eines englischen Gentlemans, der zu jederzeit die Lage im Griff hat.
Umso kurioser und lustiger entwickeln sich dann die Szenen, die zeigen das Cleese Figur überhaupt nichts mehr im besagten Griff hat. Der Plot selbst passt wie so oft bei solchen Filmchen auf einen Bierdeckel. Ohne Cleese und eine Reihe skurriler Nebencharakteren, wie drei Rentnerinnen, eine alte Schulfreundin und die tobende Ehefrau würde der Film wohl gänzlich untergehen. Dazu wirken einige Twists arg konstruiert und sind nicht wirklich überzeugend.
Aber auch die ein oder andere Logiklücke muss man schon mit Gewalt übersehen. So steht und fällt der Film mit John Cleese, doch wie eigentlich immer löst er diese Aufgabe mit Bravour. Dies brachte ihm sogar die Peter Sellers Award for Comedy Auszeichnung ein.
Benotung und Fazit:
„Clockwise – Recht so, Mr. Stimpson“ trifft mit dem Thema des pedantischen Pünktlichkeitsfanatikers auch heute noch den Nerv Zeit. Dennoch merkt man dem Film sein Alter an. Manch Klamauk, sowie so mancher Twist können heute nicht mehr ganz oder teils auch gar nicht überzeugen.
Der Film ist eher eine klassische One-Man-Show, die John Cleese glücklicherweise zur Gänze ausfüllt. Unterstützt wird er von drei herrlichen Rentnerinnen, die den Filmverlauf immer wieder auflockern und ebenfalls für einige Lacher sorgen. So macht der Film immer noch Spaß und die Veröffentlichung auf Blu-ray, lässt den Film durch frischere Farben und bessere Bildschärfe nicht mehr ganz so alt wirken.
Daher geht meine Empfehlung an alle John Cleese Fans dieser Welt. Wer die Monty Phyton Filme, sowie die Serie „Fawlty Towers“ oder auch „Ein Fisch namens Wanda“, „Wilde Kreaturen“, „Rat Race“ etc. mag, kann unbekümmert zu „Clockwise – Recht so, Mr. Stimpson“ greifen. Allen anderen würde ich erstmal zu einer Trailersichtung raten. Und müsste ich eine Note vergeben würde ich sagen, eine gute drei, hat sich Clockwise schon verdient.
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