Breaking News in Yuba County: REVIEW
Breaking News in Yuba County: Allison Janey geht über Leichen!

Breaking News in Yuba County: Allison Janey geht in dieser ziemlich schwarzen Komödie von Regisseur Tate Taylor im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Im Stil der Coen Brüder Filme wie „Fargo“ oder auch Woody Allens „Schmalspurganoven“, begleiten wir Allison Janey als Sue Button durch ihr ziemlich trostloses Leben.
Von den Kollegen und dem gemeinschaftlichen Leben ignoriert, stolpert sie geradewegs über ihren Ehemann, der sie obendrauf auch noch betrügt. Dessen plötzliches Ableben zeigt Sue eine zwar irrsinnige und doch geniale Idee auf, selbst zum Mittelpunkt des öffentlichen Lebens zu werden. Ob der Film tatsächlich an die Werke der Coens heranreicht oder doch nur eine mittelmäßige Kopie ist, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Aktuelle Nachrichten aus Yuba County
Sue Button’s Leben ist nicht gerade aufregend, um ganz ehrlich zu sein Sue Button selbst ist nicht wirklich aufregend. Sie ist eher die kleine graue Maus, die sich so sehr wünscht, von ihren Kollegen beachtet zu werden. So versucht sie sich mittels Personal Coaching Hörbüchern, mehr Selbstvertrauen anzueignen. Ihr einziger Hoffnungsschimmer ihr geliebter Ehemann Karl.
Ihr blindes Vertrauen zeigt ihr nicht, das auch Karl sie ignoriert, schlimmer noch sogar betrügt. Somit ist ein Geburtstag der dümmste Augenblick seinen Ehepartner in flagranti in einem Motel zu erwischen. Karls Schockmoment ist gleichzeitig auch der Moment seines Ablebens. Nachdem Sue die hysterische Geliebte verscheucht, muss sich erstmal alles Setzen. So ziehen die Trümmer ihres Lebens an ihr vorbei.

Das also ist ihr Leben, ignoriert, betrogen und gedemütigt. Es muss ein Wink des Schicksals sein, das Sue just in diesem Moment, in den Nachrichten eine Sondersendung über ein vermisstes Mädchen sieht. Dieses bekommt so viel Aufmerksamkeit und Beachtung geschenkt, dass in Sue ein ziemlich irrer Plan heranwächst. Was wäre, wenn sie Karl einfach verscharrt und diesen als vermisst meldet. Würde sie ebenfalls diese Aufmerksamkeit bekommen?

Gedacht, getan, Sue vergräbt Karls Leiche auf einem naheliegenden Kinderspielplatz und gibt die trauernde Ehefrau. Dies ist nicht nur Sue’s Chance, ihre Schwester Nancy, selbst bei den Medien sieht ihre große Chance gekommen. Sie wird zur „Breaking News in Yuba County“! Auf ihrem Weg zu ihrem Moment der Berühmtheit, konnte Sue eines noch nicht erahnen. Karl hatte noch mehr Geheimnisse als nur eine Affäre. Plötzlich tauchen allerlei schräge und skurrile Figuren auf, die ebenfalls an Karls verschwinden interessiert sind.
Der Schwindlerin auf der Spur
„Breaking News in Yuba County“ sprich einmal in den Nachrichten so richtig im Rampenlicht stehen. Die Motivation dahinter kann dabei jedes Mal eine andere sein, sprich mit Vorsatz, durch einen Zufall oder aus der Not heraus. In Susan Buttons Fall, ergibt sich dies durch Karls Fremdgehen und das auch noch an ihrem Geburtstag. So folgen wir der kleinen grauen Maus auf ihrem Weg zur betrauernden Lokalberühmtheit.
Diesen Twist haben in ähnlicher Form, bereits so erfolgreiche Filmemacher wie die Coen Brüder oder auch Woody Allen inszeniert. So stellt sich die Frage, ob Tate Taylors Film „Breaking News in Yuba County“ mit diesen mithalten kann? Dass Taylor auch richtig großes Kino machen kann, bewies er bereits mit seinem Film „The Help“ aus dem Jahr 2011, doch seither war der Erfolg seiner weiteren Filme doch etwas verhalten.

Die Hauptgeschichte in „Breaking News in Yuba County“ dreht sich um Allison Janney als ignorierte, betrogene Ehefrau Sue Button. Dazu gesellt sich ihr fremdgehender Ehemann Karl, gespielt von Matthew Modine. Ihrem Schwager und Bruder Karls, Petey Buttons, gespielt von Jimmi Simpson. Ihrer Schwester Nancy, dargestellt von Milla Kunis. Der Nebenplot ergibt sich aus Karls und Peteys Nebengewerbe, der Geldwäsche.
Womit die Figuren Mina (Awkwafina „Raya und der letzte Drache„), deren Vater Mr. Kim (Keong Sim) und ihrem Helfershelfer Ray (Clifton Collins jr.). Dazu gesellen sich noch Detective Cam Harris (Regina Hall) und Juliette Lews als Moderatorin Gloria Michaels. In weiteren Nebenrollen geben sich n Wanda Sykes als Rita und Ellen Barkin als Debbie die Ehre. Eigentlich eine gute Mischung und dennoch wirkt der Film etwas durchwachsen, da man im Verlauf eigentlich nicht mehr so richtig, weiß wohin der Film eigentlich will.

So ging ich zu Beginn von einer Art Gaunerkomödie aus, irgendwann war ich der Meinung, es entwickelt sich zu einer zynischen Mediensatire. Im weiteren Verlauf hatte ich dann das Gefühl. eine Mischung aus Guy Ritchies „The Gentleman“ und „The Big Lebowsky“ (hierbei denkt man gleich an eine Bowling Bahn). Ohne aber an deren Qualitäten heranzureichen. Selbst wenn sich dies jetzt etwas negativ liest, bleibt der Film an sich immer noch unterhaltsam und dennoch merkt, man dass das Drehbuch oder Regisseur zu viel wollte.
Er schafft es zwar, die ganzen skurrilen Figuren unter einen Hut zu bringen, dennoch wirkte manch Protagonist irgendwie überflüssig. Was dann auch das Manko des Films darstellt. Ab ungefähr zwei Dritteln der Laufzeit wirkt er immer konstruierter. Ebenso ist das Ende nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Weshalb ist Detective Harris die Einzige, der das ganze Spanisch vorkommt? Vermisst denn niemand die weiteren verschwundenen Menschen? Und wieso stellt niemand außer Harris, einen konkreten Bezug zu Sue Buttons her?
Fazit:
Der Trailer von „Breaking News in Yuba County“ versprach einiges, was der Film so leider nicht ganz halten konnte. Dabei macht der Film zu Beginn vieles richtig, überwirft sich im Verlauf aber mit etlichen skurrilen Figuren und Twists. Was zu Beginn noch wie eine Mediensatire wirkt, entwickelt sich im Verlauf zur reinen Gaunerkomödie. Irgendwie schafft es Regisseur Tate Taylor, sogar alle Plots der einzelnen Figuren zu Ende zu führen.
Doch dann geht dem Drehbuch allmählich die Puste aus und das Ende, samt Hauptfigur wirkt dann doch arg konstruiert. So verpufft leider auch das satirische Augenzwinkern, bezogen auf die Mediengesellschaft. Klingt zwar jetzt nicht so prickelnd und trotzdem macht der Film überwiegend Spaß. So fiebert man doch immer mit Sue mit, ob sie mit ihrer Idee durchkommt.
Der Film selbst hat wirklich viele gute Ansätze und es macht auch Spaß diesen zu schauen. Ebenso ist das Ensemble gut gewählt, besonders sei hier Janney erwähnt, die wirklich hervorragend spielt. Dennoch muss man ein paar Abstriche bei der Glaubwürdigkeit machen. Ebenso dürfte es von Vorteil sein, wenn man Fan von Filmen wie „Fargo“ und Co ist. So wirkt „Breaking News in Yuba County“ wie ein Eintopf. Von allem ein bisschen, der mit etwas weniger Erwartung immer noch gut schmecken kann.
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