BODYGUARD (Staffel 1): Review

Bodyguard: Ein Bodyguard allerlei Problemen!

Bodyguard: Trailer

Bodyguard: Wer bei dem Titel Bodyguard an Kevin Costner denkt ist hier bis auf die Berufsbezeichnung falsch. Natürlich gebe ich zu das man bei diesem Titel gleich an Costners und Houstons gleichnamigen Film „Bodyguard“ denken muss. Doch in der BBC Serie aus dem Jahr 2018 übernimmt Richard Madden, die Rolle des Personenschützers. Dieser spielt David Budd, ein Ex-Soldat der von allerlei psychischer Problemen aus seiner Militärzeit verfolgt wird. So übernahm dieser nach verlassen seines Militärdienstes den Job eines Personenschützers im britischen Staatsdienstes.

Schon zu Beginn seiner neuen Tätigkeit wird er von der Vergangenheit in Afghanistan eingeholt. Muss er sich doch gleich einer Selbstmordattentäterin stellen. Aber auch sein neuer Schützling die Innenministerin Julia Montague macht es ihm nicht leicht und anscheinend hängen die Anschläge und die Vorhaben der Innenministerin irgendwie zusammen. Ob dieser Plot mich überzeugen konnte, erfahrt Ihr wie immer in den nachfolgenden Zeilen.

Um was geht es nun bei BODYGUARD?

Der schwer gebeutelte Kriegsveteran David Budd (Richard Madden) wird immer noch von traumatischen Erfahrungen aus seinen Tagen als Soldat im Afghanistankrieg heimgesucht. Mit Arbeit versucht er diese grausamen Erinnerungen zu ertränken. Seine Ehe hat ebenfalls gelitten und ist am Zerbröckeln. So ist seine Tätigkeit als Polizist das einzige was ihm eine strikte Tagesstruktur vorgibt. Für ihn die einzige Chance seine psychischen Probleme in Zaum zu halten.

Seine neuste Aufgabe: Personenschützer der ehrgeizigen und rücksichtslosen Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes). Dennoch könnte man es als bitterböse Ironie betrachten, war es doch Julia Montague, die die Kriegseinsätze der vergangenen Jahre bewilligte und rechtfertigte. Diese Einsätze waren es auch, die David in seine Krise stürzten.

screenshot bodyguard
Bodyguard David und Innenministerin Julia

Damit nicht genug, das neue Sicherheitsgesetz das Julia Montague durchsetzen will, steht zusammen mit der damaligen Kriegstreiberei für alles, was David verachtet. Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass Julia nicht die beliebteste Politikerin im Lande ist. Da ist es nicht überraschend, dass sie sich bereits einige Feinde Innen- wie Außenpolitisch geschaffen hat. So ist ihr Schutz oberstes Gebot.

Demgegenüber steht Davids innere Zerrissenheit bezüglich ihrer Person. Sind es doch ihre Überzeugungen, die für all das stehen was er so verachtet. Selbst wenn Davids Loyalität nicht in Frage gestellt werden kann, so ist es diese Zerrissenheit, welche ihn selbst zum Sicherheitsrisiko werden lassen könnte. Oder ist es genau das, warum man gerade ihn für diese Aufgabe ausgewählt hat.

Die Story klingt bekannt, ist sie das wirklich?

Was sich anfänglich recht vorhersehbar anhört, entwickelt sich im Verlauf zu einem unerwartet reißerischen Thriller. Denn die Macher scheuten sich nicht, die Story mit so einigen unvorhersehbaren Wendungen zu spicken. Richard Madden spielt David Budd, Kriegsveteran und Cop beim Londoner Metropolitan Police Service. Dieser wird schon zu Beginn der ersten Episode von seiner traumatischen Vergangenheit eingeholt.

Da dieser bereits in den ersten Minuten mit einer Selbstmordattentäterin konfrontiert wird, die nicht nur sein, sondern auch das Leben seiner Kinder sowie aller Zugreisenden gefährdet. Bevor das Unheil hereinbricht, gelingt es ihm Vertrauen zu der jungen Frau aufzubauen und sie so von ihrem tödlichen Treiben abzubringen. Trotz das diese Tat als gutes Zeichen gewertet werden kann, setzt genau diese Begegnung eine verheerende Kettenreaktion in Gang.

Zu Beginn der Serie war ich mir recht sicher, den Ablauf vorauszusehen. Das Gleiche dachten sich wohl auch die Macher und ließen mich als Zuseher doch eiskalt auflaufen. Um meinen Gedankengang kurz zu umreißen: Bodyguard verhindert alle Anschläge, es kommt, wie es kommen muss zu einem Tête-à-Tête und am Schluss zur Läuterung mit fetten Happy End, tja, falsch gedenkt. Ich würde sagen so grob ab Mitte der Serie, reißen die Macher alt bekannte Konventionen nieder.

Knallen dem Zuschauer aber eine Wendung nach den anderen um die Ohren. Ab diesem Zeitpunkt darf man dann als Zuschauer sicher sein, dass jetzt alles möglich ist und alles passieren kann. Und nicht nur das, der Spannungsfaktor erfährt einen nervenzerreißenden Anstieg und selbst bei dem Ende waren die Macher in der Lage, diesem noch einen entsprechenden Kick zu verpassen.

screenshot bodyguard
David hört die Innenministerin ab

Man möge mir die Begeisterung verzeihen…

Ich muss ehrlich zugeben, die Serie Bodyguard hat mich immens überrascht, abgeholt und bis zum Ende mitgenommen. Ich für meinen Teil denke, dass dies insbesondere an der britisch/englischen Art liegt, Serien zu produzieren. Ich wage zu bezweifeln, dass Bodyguard unter amerikanischer Führung, ebenso gut gelungen wäre. Wie komme ich zu dieser Vermutung? Nun, im Gegensatz zu Amis-Produktionen scheuen sich die Engländer nicht davor, mit einer Serie kurzen Prozess zu machen. Wie schon viele britische Serien zuvor, legen sich diese selten auf ein langes Staffelkonzept fest. Ganz im Gegensatz zu Hollywood, wie man ja am Beispiel „NCIS“ sehen kann. Nicht so bei den Engländern, hier wird man nicht in Sicherheit gewogen, egal wie erfolgreich die Serie ist. Sprich, der Zuschauer muss mit allem rechnen, selbst mit Serientod der Hauptdarsteller.

Fazit:

Man ahnt es, ich bin ein wahrer Freund britischer Serien. Nichtsdestotrotz müssen sich die Insulaner ebenfalls anstrengen mich zu begeistern. Dies haben sie mit „Bodyguard“ eindeutig geschafft. Allein das mich die Macher auf eine falsche Fährte lockten, gibt Pluspunkte. Aber auch das Setting, die Darsteller und der teils herbe Storyplot samt Wendungen haben mich durchweg mitgenommen. Ein Lob geht ebenso an Darsteller Richard Madden, dessen Schauspiel mir schon bei „Bastille Day“ mit Idris Elba gefiel. Bei Bodyguard legte dieser noch einige Schippen drauf, was mir außerordentlich gut gefiel. Daher gibt es eine klare Sichtungsempfehlung. Diese Serie sollte man sich nicht entgehen lassen.

Schlussendlich muss man sagen, die Briten hauen alle Jahre wieder, eine herausragende Serie raus. So wie schon mit „Luther“ von 2010, „Sherlock“ ebenfalls 2010, „The Schadow Line“ aus dem Jahr 2011, sowie „Broadchurch“ 2013. So kann sich auch „Bodyguard“ von 2018 eindeutig in diese Riege wirklich starker Serienproduktionen einreihen. Obgleich die Serie mit Staffel 1 beworben wird, vermute ich, dass es keine weitere Staffel geben wird. Was auch daran liegt, dass die Serie bereits 2018 abgedreht wurde und bis dato keine Pläne für eine Fortsetzung aufgetaucht sind. Dennoch hätte ich nichts dagegen von diesem Produzenten Team mehr von der Geschichte präsentiert zu bekommen. Sollte es zu einer Fortsetzung kommen, werdet ihr es hier als Erste erfahren. Wer noch mehr Personenschützer sehen möchte, dem würde ich „Killer’s Bodyguard 2“ empfehlen.

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