Addams Family 2: ist Wednesday eine echte Addams?
ADDAMS FAMILY 2: Bereits im Jahr 1938 veröffentlichte der Zeichner Charles Addams, den erste Cartoon der „Addams Family“ in der Tageszeitung „The New Yorker“. Nach einigen Jahren wurde auch das Fernsehen auf diese skurrile Familie aufmerksam und produzierte von 1964 bis 66 eine Real-TV-Serie. Es folgten ab den 70ern weitere Zeichentrickserien, Real-Serien, wie auch zwei Kinofilme.
2019 starteten die MGM-Studios einen animierten Neuanfang. Dieser konzentrierte sich auf die Ursprungsgeschichte wie auch das ursprüngliche Design von Charles Addams. In „Addams Family 2“ ist Wednesday erneut das Hauptthema und es stellt sich die Frage, ob sie nach ihrer Geburt vertauscht wurde. Ob mich der zweite Teil überzeugen konnte, erfahrt Ihr in meiner Rezension wie immer in wie immer in den nachfolgenden Zeilen.
Woher kommt Wednesday wirklich?
Nach den letzten Ereignissen haben sich die Addams in New Jersey recht gut eingelebt und auch Wednesday nimmt zwischenzeitlich am öffentlichen Leben teil. So wie an einer Wissenschaftsmesse. Ist sie sich dank ihres genialen Geistes doch siegessicher. Ein kleines DNA-Experiment mit Onkel Fester soll ihr den Sieg bringen. Doch diese Kleingeister erklären alle Teilnehmer zu Siegern, was für ein Tiefschlag. Einzig der Sponsor der Messe, der erfolgreiche Wissenschaftler Cyrus Strange, erkennt Wednesday Potential.
Welches er nur zu gerne selbst nutzen würde. Auch Wednesdays Vater Gomez plagen sorgen. Fürchtet er doch, dass sich sein kleiner Wildfang von ihm entfremdet. Sein Plan: Ein Familienausflug zu all den furchtbaren Orten Amerikas soll die Familie wieder vereinen.Derweil braut sich noch weiteres Unheil über der gar herrlich fürchterlichen Familie zusammen. Anwalt Wallace Shawn taucht im Namen einer anderen Familie auf und behauptet, Wednesday könnte nach der Geburt vertauscht worden sein.
Etwas, was Gomez gar nicht hören will. Womit er den ganzen Clan gleich in das Familienwohnmobil packt und in den geplanten Roadtrip quer durch Amerika flüchtet. Ihnen auf den Fersen Anwalt Shawn. Aber auch Wednesday bekommt von der Vertauschungstheorie Wind. Könnte es sein, dass sie tatsächlich keine leibliche Addams ist? Die Wahrheit jedoch, ist noch wesentlich kurioser als es sich ein Addams hätte ausmalen können.
Mit Vollgas durch Amerika
Das hätte sich Schöpfer Charles Addams sicher nicht in seinen kühnsten Träumen ausgemalt. Seine „Addams Family“ begeistert selbst über 80 Jahre später immer noch die Menschen und flimmert sogar über die Kinoleinwände der Welt. Während man sich bei der Serienversion aus den 60ern, wie auch den Filmen der 90er, nur bedingt an das Design der Addams hielt, stellen die Animationsfilme aus den Jahren 2019 und 2021, wieder einen direkten Bezug zu den Originalfiguren her.
Während der erste Animationsfilm noch ein wenig Licht in die Familiengeschichte bringt. Widmete er sich überwiegend der Tochter der Addams namens Wednesday. Und auch in „Addams Family 2“ steht diese erneut im Mittelpunkt. Neben ihren andauernden Selbstzweifeln über ihre Person. Stellt sich in „Addams Family 2“ nun die Frage nach ihrer wahren Herkunft. Wurde sie als Baby tatsächlich vertauscht?
So geht es in „Addams Family 2“ erneut um eine Art Selbstfindung von Wednesday Addams. Während Gomez und Morticia eine Verwechslung gänzlich ausschließen, stellt sich für den Zuschauer natürlich die Frage, „kann das sein“ und „wie würden Wednesdays echte Eltern dann aussehen und leben“. Damit heftet sich von jener unbekannter Seite der Anwalt Shawn an die Fersen der Addams. Für Gomez jedoch gilt es zwei Probleme zu lösen. Erstens vor Shaw flüchten und zweitens eine enge Vater-Tochter Beziehung aufbauen.
Damit unternimmt die Familie Roadtrip zu den gar gruseligsten Orten Amerikas. Darunter natürlich „Salem“ und „Sleepy Hollow“. Während Gomez alles in seiner Macht Stehende versucht, nimmt die Fortsetzung dennoch eine dramatische Wendung. Wednesday zieht es tatsächlich in Betracht vertauscht worden zu sein. Kann sie mit solch emotionalen Personen wie ihrem Vater und ihrem Bruder, doch gar nicht verwandt sein. So macht sie sich zusammen mit Diener Lurch auf, ihre wahren Eltern zu suchen.
Eine an sich interessante Geschichte mit einigen Nebenplots. Wie zum Beispiel Onkel Festers Verwandlung oder auch ein Detail über Lurchs Vergangenheit. Dennoch geht es in der Fortsetzung überwiegend um Wednesday Addams. Im Vorgänger spielte zumindest noch ihr Bruder Pugsley und seine Mazurka eine Rolle. So verkommen die restlichen Familienmitglieder fast schon zu Statisten und Stichwortgebern. Wobei Onkel fester wenigstens noch einige skurrile Auftritte hat.
Dies untermalen die Macher mit einigen lustigen Ideen, welche mal mehr mal weniger gut funktionieren. Der winzige Plot um Grandma Addams, wirkt dann doch eher überflüssig. Das Finale wiederum, endet in einer Bombastschlacht, wie man sie zum Beispiel aus den Avengers Filmen kennt. Ein Trend, dem aber auch schon andere Animationsfilme gefolgt sind. Vielleicht liegt es aber auch an den aktuellen Sehgewohnheiten, solche Filme, mit einem Bossfight enden lassen zu müssen.
Fazit:
Addams Family 2: Damit präsentieren uns die Filmemacher Conrad Vernon und Greg Tiernan erneut eine surreal skurrile Geschichte der egozentrischen „Addams Family“. Wie schon im Vorgänger konzentrierte man sich auf die heranwachsende Tochter Wednesday. So ging es in Teil eins schon mal um eine Art Selbstfindungsphase eines heranwachsenden Teenagers. Dazu wurde aber auch Pugsleys anstehendes Familien-Ritual thematisiert. Ebenso wie der Plot um den TV-Star Margaux Needler. Durch diese Nebenplots wirkte der Vorgänger nicht so eindimensional.
Damit hatte ich nicht erwartet, dass sie die Fortsetzung nochmals überwiegend um Wednesday dreht. Es gebe noch weitere schräge Figuren, wie beispielsweise Cousin IT, welche man hätte thematisieren können. So bietet der Film zwar auch einen Haufen lustiger Einfälle. Wie Pugsleys Voodoo Puppe oder auch Onkel Festers physische Verwandlung. Dennoch hatte ich das Gefühl eine Art Wiederholung des Vorgängers zu sehen. Diesen Eindruck hatte ich bereits bei Hotel Transsilvanien 3 und 4.
Trotzdem konnten mich die Addams auch ein zweites Mal unterhalten.Es macht einfach Spaß den Marotten dieser Familie zu folgen. Besonders wenn man Wednesday als Cowgirl sieht oder Lurch seine musikalische Seite zeigt. In Summe bietet auch Teil 2 eine Menge guter Gags. Wie auch ein paar überflüssige Nebenplots. ,Die Szenerie um „Grandma allein zuhaus“ war zwar gut gemeint, hätte man aber auch weglassen können. Cousin IT bekam dafür eine etwas größere Screentime, wohl aufgrund des Fanservices.
Auch wenn ich alles in allem den Vorgänger etwas besser finde, bekommt man mit „Addams Family 2“ einen soliden spaßigen Nachfolger. Für eine weitere Fortzsetzung wünsche ich mir dennoch mal einen neuen Plot um den wilden Haufen der Addams Familie.
Wer noch nach weiteren spaßigen Animationsfilmen Ausschau hält, dem könnte ich Disneys „Encanto“ oder auch „SPONGEBOB SCHWAMMKOPF: EINE SCHWAMMTASTISCHE RETTUNG“ ans Herz legen.
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